Wenn ein Spiel der Kreisliga von einem Schiedsrichter gepfiffen wird, der normalerweise in Regionalliga-Partien auf dem Feld steht, dürfte die Bedeutung der Partie klar sein. Am Sonntag leitete Steffen Ehwald das Spitzenspiel der Kreisliga Würzburg 1 zwischen dem Tabellenführer ETSV Würzburg und dem Tabellenzweiten SV Gelchsheim, das die Würzburger nach hartem Kampf mit 2:1 (1:1) für sich entschieden.
"Wir sind schwer ins Spiel gekommen, aber auf dem sehr tiefen Platz heute war es auch schwer", sagte ETSV-Trainer Gerald Spahmann, nachdem die Würzburger Jubeltraube sich aufgelöst hatte. Der 39-Jährige hatten den Gegner tiefer erwartet, auch weil Torjäger und Spielertrainer Joachim Barthel nicht spielen konnte. Dazu fiel mit dessen Bruder Steffen Barthel (auch verletzt) ein weiterer Leistungsträger aus. Stattdessen gingen die Gelchsheimer früh vorne drauf und versuchten den Aufbau der "Blauen Adler" zu stören.
Gelchsheim gleicht die Würzburger Führung prompt aus
So bedurfte es eines Elfmeters, den Felix Eberhardt gekonnt verwandelte, für die Würzburger Führung. "Es war unnötig, dass wir direkt im Anschluss den Ausgleich kriegen", fand Spahmann. Würzburgs Innenverteidiger Johannes Geißler und Keeper Florian Nöth waren sich nicht einig, wer von beiden zum Ball geht und Hannes Rückert nutzte das Missverständnis zum Ausgleich.
"Im zweiten Abschnitt kriegen wir mit der ersten und eigentlich auch einzigen Aktion das 1:2", ärgerte sich Barthel, der im Anschluss eine engagierte Schlussoffensive seiner Mannschaft sah, die aus seiner Sicht auch mit dem Ausgleich hätte belohnt werden können.
Gelchsheimer Schlussoffensive nicht erfolgreich
Zwei dicke Chancen ließen die Gelchsheimer aus und weil auch der ETSV bei seinen Kontern nicht mit der letzten Konsequenz die Entscheidung herbeiführen wollte, blieb es nach reichlich Nachspielzeit beim 2:1. Dass fast alle Würzburger erleichtert und erschöpft, ob des tiefen Platzes, beim Schlusspfiff zu Boden fielen, zeigte die Bedeutung des Sieges.
"Wir gucken von Spiel zu Spiel und denken noch nicht an die Meisterschaft, auch wenn wir nun sieben Punkte Vorsprung haben", dämpfte Spahmann die Euphorie seiner Mannschaft, die am Sonntag einen weiteren großen Schritt in Richtung Bezirksliga gemacht hat.