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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Erste Heimniederlage für Rimpar im Jahr 2019
Die Wölfe produzieren gegen den neuen Tabellenzweiten Nordhorn-Lingen mehr Fehlwürfe als Tore. Und das war nicht ihr einziges Manko.
Die Abwehr der HSG Nordhorn-Lingen stand stabil: Für Lukas Böhm (links) und die Rimparer Wölfe war ein Durchkommen schwer.
Foto: Frank Scheuring (foto2press.de) | Die Abwehr der HSG Nordhorn-Lingen stand stabil: Für Lukas Böhm (links) und die Rimparer Wölfe war ein Durchkommen schwer.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:23 Uhr

DJK Rimpar Wölfe - HSG Nordhorn-Lingen 17:25 (9:12)

Die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe haben ihre erste Niederlage im Jahr 2019 kassiert. Sie verloren am Samstagabend ihr drittletztes Heimspiel der Saison gegen die HSG Nordhorn-Lingen vor 1603 Zuschauern in der s.Oliver Arena mit 17:25 (9:12). Durch die gleichzeitige 24:30-Pleite Coburgs in Hamburg ist der Zwei-Städte-Klub von der niederländischen Grenze in der Tabelle von drei auf zwei vorbeigezogen und hat im Dreikampf um den Aufstieg nun eine ausgezeichnete Ausgangsposition. Die Wölfe bleiben Neunter.

Nur vier Torschützen, kein Treffer vom Kreis

"Nordhorn war heute einfach die bessere Mannschaft und uns in allen Bereichen überlegen", räumte DJK-Trainer Matthias Obinger ein. "Ich bin sogar der Meinung, dass wir hier die bisher beste Mannschaft gesehen haben." Von seinen Spielern trugen sich nur vier in die Torschützenliste ein - "das habe ich schon sehr lange nicht mehr erlebt". Kein einziger Treffer fiel vom Kreis, auch das passiert höchst selten. "Wenn wir Probleme im Positionsangriff haben und dann nicht ins Tempospiel kommen, wird's ganz schwer für uns", führte der 39-Jährige weiter aus. 

Rückraumspieler Benedikt Brielmeier brachte es auf den Punkt: "Mit 17 Treffern kann man gegen keinen Gegner gewinnen, aber erst recht nicht gegen ein Spitzenteam." Die Anzahl an Fehlwürfen der Wölfe übertraf mit 19 sogar die der Tore.

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HSG-Coach Heiner Bültmann, der ohne eine Auszeit auskam, während sein Kollege alle drei nahm, sagte: "Dass wir sehr glücklich sind, hat man nach dem Schlusspfiff gesehen." Und auch gehört: Aus der Gästekabine dröhne noch lange laute Musik.

Abwehrreihen dominieren

Dabei kam die Anfangsphase Bültmann vor wie ein Déja-vu: "Wie schon so oft in diesem Duell, hatten beide Mannschaften unglaubliche Schwierigkeiten, Tore zu werfen." Nach einer Viertelstunde waren gerade mal sechs Treffer gefallen, drei auf jeder Seite. Bei den Gastgebern sogar nur einer aus dem Feld, zwei vom Punkt durch Kapitän Patrick Schmidt. Benjamin Herth, der seit ein par Monaten als Erster die Siebenmeter wirft, fehlte wegen einer Grippe. Die Abwehrreihen dominierten das nicht gerade temporeiche Aufeinandertreffen. 

Nach einer Auszeit stellte Obinger vorne auf Sieben gegen Sechs um. Doch da seine beiden Kreisläufer Patrick Gempp und Michael Schulz hinten jeweils Zeitstrafen kassierten, konnte sein Team erst zeitverzögert damit taktieren. Später brach Brielmeier dreimal aus dem linken Rückraum durch.

Nordhorns Anspannung entlädt sich 

Angefeuert von gut 20 Zuschauern mit vier Trommeln gingen die Gäste in doppelter Überzahl erstmals mit zwei Toren in Führung (3:5, 18.), wenig später erhöhten sie durch einen 3:0-Lauf auf vier Tore Differenz (5:9, 23.). "Unsere hohe Anspannung hat sich dann positiv entladen", erklärte Bültmann. Die DJK-Deckung agierte ab dieser Phase zu passiv, was Obinger an der Seitenlinie lautstark monierte. "Wir haben die von acht, neun Meter werfen lassen, und Alex Terwolbeck hat uns einfach stehen lassen", haderte Brielmeier.

Auch nach der Halbzeit (9:12) fanden die Rimparer erst mal kein Mittel, um den wendigen HSG-Spielmacher zu bremsen, der seine Treffer fünf und sechs erzielte (10:14, 33.). Und erneut gerieten die Wölfe durch zwei fast zeitgleiche Zeitstrafen gegen Gempp und Philipp Meyer in doppelte Unterzahl. Weil Dominik Schömig auf Linksaußen allerdings aufpasste und einen gegnerischen Pass herausfing, überstanden sie die zwei Minuten ohne Gegentor.

Rimpar bis zur 40. Minute in Schlagdistanz

Bis zum 12:15 (40.) blieben sie in Schlagdistanz, doch eine weitere 3:0-Serie - darunter zwei von insgesamt vier Empty-Net-Goals - brachte Nordhorn-Lingen endgültig auf die Siegerstraße (12:18, 43.). "Wir hatten im Angriff zu leichte Ballverluste", konstatierte Meyer. "Und dann haben wir es nicht geschafft, uns über die Abwehr zurück ins Spiel zu bringen." 

Er habe trotzdem nicht überlegt, wieder mit sechs Feldspielern angreifen zu lassen, erklärte Obinger hinterher auf Nachfrage. "Wir haben uns da am Anfang so schwer getan. Außerdem verfügen wir über so viele Varianten im Sieben gegen Sechs und spielen das normalerweise stabil. Leider war es heute wie schon letzte Woche in Coburg nicht auf den Punkt."  

Ist die Luft raus?

Die Gäste dagegen waren "im Flow", so Bültmann. "Bei uns hat fast alles funktioniert, und wenn nicht, dann haben wir noch nach einem späten Freiwurf getroffen. Auch gedeckt haben wir gut." Sein DJK-Kollege ergänzte: "Wir hätten noch eine Stunde spielen können und trotzdem verloren."

Dass die Luft bei Rimpar gänzlich raus ist, glauben sowohl Obinger als auch Meyer aber nicht. "Man darf nicht vergessen, dass wir jetzt gegen den Zweiten und Dritten verloren haben", erinnerte der Trainer. Und der Abwehrrecke beteuerte: "Wir wollen noch ein paar Spiele gewinnen  - für uns und unsere Zuschauer." Fünf bleiben noch. Und das Saisonziel einstelliger Tabellenplatz.
 

Die Statistik des Spiels

Rimpar: Brustmann (1.- 55.), Wieser (56.- 60.) - Schömig 4, Böhm, Gempp, Schmidt 6/2, Kaufmann 2, Siegler, Meyer, Bauer, Schulz, Backs (n.e.), Brielmeier 5, Sauer.

Nordhorn: Ravensbergen (bei einem Siebenmeter), Buhrmester (1.- 60., 1 Tor) - Heiny, Leenders 2, Mickal 5, Miedema, Terwolbeck 7, de Boer, Wiese, Smit 3, Seidel, Possehl 1, Pöhle 6/2.

Spielfilm: 1:1 (6.), 3:3 (15.), 3:5 (18.), 5:6 (20.), 5:9 (23.), 8:10 (28.), 9:12 (Halbzeit), 10:13 (32.), 10:15 (39.), 12:15 (40.), 12:18 (43.), 15:20 (48.), 15:22 (53.), 17:25 (Endstand).

Siebenmeter: 2/3 : 2/3.

Zeitstrafen: 5:1.

Schiedsrichter: Christian Moles/Lutz Pittner (Heddesheim/Karlsruhe).

Zuschauer: 1603.

 
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