
An diesem Wochenende ist in Berlin Derbyzeit. Union gegen Hertha, Blau gegen Rot, Ost gegen West - es wird hoch hergehen am Samstag in Köpenick. Wenn einen Tag später die Drittliga-Fußballer Würzburger Kickers im Friedrich-Jahn-Sportpark zum Auswärtsspiel bei Viktoria Berlin antreten, dann ist das in der Sportwelt der Hauptstadt eine Randnotiz. Doch Mittelfeldspieler Enes Küc hat seit dem Drittliga-Aufstieg des Deutschen Meisters von 1908 und 1911 eine Entwicklung festgestellt: "Man spürt, dass der Verein noch Potenzial hat. Die Wahrnehmung ist größer geworden. Im Sommer hatten wir eine schwierige Situation, weil wir nicht wussten, wo wir spielen." Der West-Klub aus Lichterfelde zog ins traditionsreiche Stadion am Prenzlauer Berg, wo einst Ost-Serien-Meister Dynamo Berlin seine Europapokal-Partien austrug. "Wir sind sehr froh mit unserem neuen Stadion“, sagt Küc.
Der 24-Jährige trug in der Saison 2018/19 das Trikot der Kickers. „Sportlich lief es nicht überragend. Aber der Rest war toll. An Mannschaft und Klub habe ich gute Erinnerungen", sagt er. Den Durchbruch schaffte er bei den Rothosen nicht, wechselte zurück in seine Geburtsstadt zum Regionalligisten Berliner AK und von dort ein Jahr später zur Viktoria mit der er den Aufstieg schaffte: "Zurück in die Regionalliga zu wechseln, war nicht leicht. Rückblickend habe ich aber alles genau richtig gemacht.“
Denn in der Hauptstadt ist Küc Stammspieler und Leistungsträger. Er sei reifer geworden, stellt er fest: „Ich will auf dem Spielfeld nicht mehr so oft mit dem Kopf durch die Wand.“ Nach einem starken Saisonstart ruckelte es zuletzt beim Aufsteiger. Von den letzten sieben Ligaspielen gewannen die Berliner nur eins. "Wir sind nicht in der Krise", sagt Küc trotzdem: "Uns fehlt nur ein bisschen die Effektivität.“