Heinz Hillenmayer war immer für seine Würzburger Kickers da. Er führte die Rothosen 1977 als Abteilungsleiter zum ersten Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Als der Klub mehr als 20 Jahre später seine bislang wohl finstersten Stunden erlebte, sprang er im Jahr 2001 für einige Monate als Vorsitzender ein, um den Verein vor dem endgültigen Aus zu bewahren.
Egal in welcher Position, Hillenmayer war sich nie zu schade, für seine Kickers Klinken putzen zu gehen. "Ich habe über 50 Jahre für die Kickers geschnorrt, immerzu – Geld oder Sachspenden. Es gab Geschäftsleute, die haben sich versteckt, wenn ich vorne in den Laden gekommen bin", erinnerte er sich in einem Gespräch mit dieser Redaktion anlässlich seines 80. Geburtstags vor etwas mehr als fünf Jahren.
Heinz Hillenmayer wird den Würzburger Kickers fehlen. In der vergangenen Woche ist der Ehrenpräsident des Klubs im Alter von 85 Jahren gestorben.
Seit 1956 Mitglied bei den Würzburger Kickers
Seit 1956 war er Kickers-Mitglied, betreute noch auf dem alten Vereinsgelände an der Randersackerer Straße als Jugendtrainer zahlreiche Nachwuchskicker. Eine Zeit, an die er sich später besonders gerne erinnerte: "Bei uns zu Hause standen jedes Jahr die 120 Tüten mit Plätzchen und Orangen bereit, die die jungen Kickers-Spieler bei der Weihnachtsfeier bekommen sollten. Und es wurde sehr darauf geachtet, dass alle gleich viel bekommen, dass sich niemand zurückversetzt fühlt."
Später als Abteilungsleiter half Hillenmayer sein Beruf im Tresorraum der Bayerischen Vereinsbank. Nicht nur, weil er selbstverständlich gut mit Geld umzugehen wusste, sondern auch, weil er wertvolle Kontakte knüpfte.
In den dunkelsten Zeiten sprang er als Vereinsoberhaupt ein
Sein größter Erfolg als Abteilungsleiter waren die Bayernliga-Meisterschaft und der daraus folgende Zweitliga-Aufstieg. Dass es danach für die Kickers sofort wieder nach unten ging, habe, so erinnerte sich Hillenmayer später, daran gelegen, "dass vom Erfolg angezogen aus allen Ecken Leute kamen, die mitgeredet haben".
Aber auch das konnte Hillenmayers Liebe zu den Kickers nicht erschüttern. Als der Klub im Frühjahr 2001 ohne funktionierende Vorstandschaft dastand und gleichzeitig noch ein Großteil der Spieler den Klub verlassen hatte, sprang er als Vereinsoberhaupt ein, ordnete die Verhältnisse und bereitete den Boden für seinen Nachfolger Michael Schlagbauer, der die Kickers hernach über viele Jahre bis zur erneuten Zweitliga-Rückkehr führen sollte.
Hillenmayer hinterlässt seine Frau Hella, die er vor 61 Jahren heiratete.