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Fußball: Dritte Liga
Die Würzburger Kickers glänzen eine Halbzeit lang
Die Rothosen holen den zweiten Dreier in Serie, machen die Sache beim 3:2-Sieg gegen den SV Meppen am Ende aber unnötig spannend.
Auf dem Weg in di obere Tabellenhälfte: Frank Ronstadt (links) und die Kickers besiegten den SV Meppen (rechts Luka Tankulic) mit 1:0.
Foto: Frank Scheuring | Auf dem Weg in di obere Tabellenhälfte: Frank Ronstadt (links) und die Kickers besiegten den SV Meppen (rechts Luka Tankulic) mit 1:0.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:54 Uhr

Raus aus dem Keller: Durch den 3:2-Erfolg gegen den SV Meppen haben die Drittliga-Fußballer der Würzburger Kickers zumindest vorerst den Sprung in die obere Tabellenhälfte geschafft. Und am neunen Spieltag scheint auch Trainer Michael Schiele nach schweren Wochen zu Saisonbeginn jene Formation gefunden zu haben, auf die er nun vertrauen will.

Schiele hatte nach dem 2:1-Sieg in Mannheim keine Veranlassung gesehen, sein Team zu verändern. „Die eigene DNA“ verstanden, habe dieses Team, stellte Schiele fest. Es war ein über die 90 Minuten gesehen guter, zeitweise richtig starker Auftritt der Rothosen. Raumaufteilung und Spielverständnis scheinen in dieser Besetzung zu stimmen. Und das Selbstvertrauen wächst mit den jüngsten Erfolgen deutlich.

Pfeiffers viertes Saisontor

Dass beide Teams mit Rückenwind aus dem vergangenen Spieltag kamen – Meppen hatte Kaiserslautern mit 6:1 vom Platz gefegt – war erst einmal nur bei den Hausherren deutlich zu spüren. Sie agierten vom Start weg schwungvoll und zielgerichtet. Flüssig und sehenswert ließen die Kickers den Ball durch die Reihen laufen. Es war eine ziemlich attraktive Anfangsphase, die die 4580 Zuschauer im Flutlichtschein am Dallenberg zu sehen bekamen. Fabio Kaufmann und Simon Rhein (beide 12.) hatten binnen kurzer Zeit bereits gute Einschussgelegenheiten, wenig später lag die Kugel dann tatsächlich im Netz. Und die Art, wie Luca Pfeiffer sie dorthin gebracht hatte, war ganz fein anzuschauen: Robert Herrmann hatte den Ball vom linken Flügel halbhoch in die Mitte getreten. Pfeiffer ließ sein Bein mit Leichtigkeit durchschwingen und schoss den Ball aus 14 Metern mit dem Innenrist seines vermeintlich schwächeren linken Fußes ins Eck des Meppener Tores. Ein sehr feiner Treffer zur frühen Führung (13.), die den Kickers Ruhe geben sollte.

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Es dauerte nur vier Minuten, bis die Rothosen den zweiten Treffer nachlegten. Erneut war Pfeiffer, der nun vier Saisontore auf seinem Konto hat, entscheidend beteiligt. Der Stürmer störte Meppens Torhüter Eric Domaschke, als der außerhalb des Strafraums mit dem Fuß klären wollte, entscheidend. Das Spielgerät landete bei Patrick Sontheimer, und der lupfte den Ball aus 20 Metern in den leeren Kasten: 0:2 (17.). Der Fürther Leihspieler im Kickers-Kader erzielte sein allererstes Tor im Profifußball. Bis Freitagabend stand lediglich ein Regionalliga-Treffer für ihn zu Buche. „Das wurde auch einmal Zeit“, meinte Sontheimer.

Sontheimers Premierentreffer

Es sollte nicht der einzige Premierentreffer bleiben. Fünf Minuten vor der Pause ließ sich auch der Nürnberger Leihspieler in Kickers-Diensten nicht lumpen und zog mit Sontheimer gleich. Simon Rhein veredelte seine auffällige Leistung bei seinem ersten Heimspiel für die Würzburger mit dem 3:1 (40.). Es war ein klasse Linkssschuss nach einer zu kurzen Abwehr der Meppener, die von den Kickers in der ersten Spielhälfte ganz schön durchgeschüttelt wurden. „Da haben wir ein Top-Spiel gemacht“, stellte Schiele fest.

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An der Richtigkeit dieser Festellung änderte auch der zwischenzeitliche 1:2-Anschlusstreffer der Meppener nichts. Den erzielte ein Spieler, der den Dallenberg bestens kennt: Ex-Würzburger Valdet Rama, ansonsten engagiert, aber ungefährlich, überwand Kickers-Keeper Eric Verstappen, nachdem sich die Rothosen durch einen Freistoß-Trick der Gäste übertölpeln ließen. „Das war ein bisschen zu billig“, bekrittelte Schiele das Abwehrverhalten seines Teams. Noch immer haben die Kickers es also in keinem Pflichtspiel dieser Saison geschafft, ohne Gegentor zu bleiben. Unterm Strich aber war die Führung nach 45 Minuten hochverdient. „Die Würzburger haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Mit dem 1:3 waren wir zur Halbzeit gut bedient“, fand Gäste-Trainer Christian Neidhart.

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Nach dem Seitenwechsel war die Partie deutlich ausgeglichener. Dass die Rothosen die Gäste nun tiefer in der eigenen Hälfte erwarteten, war schon geplant. Dass sie aber trotz einiger guter Gelegenheiten, ihre Konterchancen ziemlich leichtfertig verdaddelten, das sorgte dafür, dass sich die Schiele-Schützlinge ihrer Sache eben bis zuletzt nicht wirklich sicher sein konnten. „Das können wir besser. Daran können wir noch arbeiten“, sagte Schiele.

Zweites Gegentor trotz Überzahl

Fast schien es, als ginge den Kickers etwas die Puste aus. So fein anzuschauen die Partie noch vor dem Seitenwechsel war, so unschön wurde es in der Schlussphase. Da versuchten die Gastgeber, sich oft nur mit langen Bällen zu befreien und kassierten auch noch kurz vor Schluss einer an Torszenen armen zweiten Spielhälfte den zweiten Gegentreffer. „Das war zum Glück zu spät“, so Schiele. Sein Team hatte es in der Nachspielzeit trotz Überzahl nach Gelb-Rot für Meppens Deniz Undav unnötig spannend gemacht.

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Noch kein einziges Spiel haben die Meppener bei nunmehr fünf Versuchen gegen die Kickers gewonnen. Das ist die eine Serie. Eine andere hoffen die Kickers nun mit dem zweiten Sieg in Folge starten zu können. „Es war wichtig für das Selbstvertrauen, dass wir jetzt ins Rollen kommen“, freute sich Torschütze Sontheimer: „Wir haben jetzt gezeigt, was wir drauf haben.“

 
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  • A. H.
    Haalooo, was is denn hier heut los? So still !
    Hats den Abstiegspropheten mal wieder Die Stimmung verhagelt.
    Aber im ernst: Die Kickers sind genau dort angekommen, wo sie hingehören: In der (oberen) Mitte der 3. Liga.
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