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Fußball: Regionalliga Bayern
Erst Feuerwerk, dann Arbeitssieg: Die Würzburger Kickers gewinnen das letzte Heimspiel des Jahres
Eine mittelmäßige Leistung reichte den Würzburger Kickers am Freitagabend gegen nun achtmal in Folge sieglose Burghausener zu einem 2:0-Erfolg in der Regionalliga Bayern.
Die Torschützen Fabian Wessig (links) und Benyas Junge-Abiol bejubeln das 2:0 der Würzburger Kickers gegen Wacker Burghausen.
Foto: Markus Römer/Scheuring | Die Torschützen Fabian Wessig (links) und Benyas Junge-Abiol bejubeln das 2:0 der Würzburger Kickers gegen Wacker Burghausen.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 21.11.2024 02:46 Uhr

Am Ende stimmte aus Sicht der Würzburger Kickers immerhin das Resultat. Mit 2:0 (1:0) besiegten die Rothosen am Freitagabend Wacker Burghausen und sprangen in der Tabelle damit zumindest für eine Nacht auf Platz vier.

Das letzte Heimspiel des Jahres begann mit einem Feuerwerk. Außerhalb des Stadiongeländes direkt hinter der Haupttribüne des Stadions am Dallenbergs jagten einige Fans Raketen in den Würzburger Abendhimmel. Die feierliche Choreographie die damit untermalt wurde galt freilich nicht den Regionalliga-Kickern des Vereins, sondern der Boxabteilung des Klubs, die heuer seit 100 Jahren besteht.

Und es hatte in der 117-jährigen Fußballgeschichte ja auch tatsächlich schon ganz andere Kracher gegeben als dieses Freitagabendspiel gegen Burghausen. Der Vergleich der beiden Ex-Zweitligisten war am 20. Spieltag der Vergleich zweier Enttäuschter. Beide hatten sich von dieser Saison doch eigentlich viel mehr versprochen. "Keiner ist zufrieden, wie es läuft", hatte Wacker-Trainer Robert Berg vor dem Würzburg-Gastspiel gesagt.

Bei den Kickers indes wollte man zuletzt dem Rückstand auf den zu Saisonbeginn als Ziel ausgerufenen Platz eins gar nicht mehr allzu große Bedeutung beimessen, so hatte es zumindest Trainer Martin Lanig gesagt. Er will die Spiele danach bewerten welche Fortschritte sein Team "im Prozess" macht, den er seit Amtsantritt angestoßen hat.

Startelf auf drei Positionen verändert

Am Freitagabend hatte der FWK-Coach sein Team im Vergleich zum 1:1 bei Schwaben Augsburg auf drei Positionen verändert. Für Jonas Wieselsberger, der nachdem er wegen einer vermeintlichen Schwalbe am vergangenen Samstag die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, gesperrt zuschauen musste, kam Fabrice Montcheu ins Team. Zum ersten Mal seit dem vierten Spieltag stand Mittelfeldspieler Theo Harz in der Startelf. Er durfte diesmal anstelle von Fabian Wessig auflaufen. Den mit einer Muskelverhärtung pausierenden besten Kickers-Torjäger Benjamin Girth (neun Tore) ersetzte Alem Japaur.

Als der Ball im Flutlichtschein auf dem Rasenviereck am Dallenberg rollte, dann doch in der ersten Spielhälfte zumeist in Richtung des Gäste-Tores. Die Oberbayern wirkten nicht nur aufgrund der jüngsten Negativserie spürbar verunsichert, sondern bisweilen sowohl in Offensive wie Defensive eigenartig gehemmt. Die Kickers konnten den Ball immer wieder fein durch die Reihen laufen lassen. Beim Seitenwechsel mussten sich die Gastgeber letztlich ärgern, dass ihnen in Halbzeit eins nicht mehr als ein Treffer gelungen war.

Wieder eine feine Vorlage von Moritz Hannemann

Es war freilich kein Zufall, dass es Moritz Hannemann war, der das 1:0 der Rothosen mit einer feinen Vorlage inszenierte. Der an allen guten Kickers-Offensivaktionen beteiligte Mittelfeldspieler hatte den Ball im Strafraum zunächst geschickt abgeschirmt und dann mit Zug auf Benyas Junge-Aiol gespielt, der das Spielgerät aus kurzer Distanz zur Führung über die Linie drückte (26.). Vorlage Hannemann, Tor Junge-Abiol, das hatte bei den Kickers auch in Augsburg schon genauso geklappt.

Danach freilich konnten just diese beiden auffälligsten Würzburger Offensivakteure gute Chancen auf einen zweiten Kickers-Treffer nicht nutzen, als Gäste-Keeper Markus Schöller zunächst gegen Junge-Abiol (35.) und dann gegen Hannemann (37.) parierte.

So ging es nur mit einem knappen Rothosen-Vorsprung und nun deutlich aktiveren Burghausenern in die zweite Halbzeit. Und plötzlich wirkten die lange Zeit so souverän agierenden Kickers auch das ein oder andere Mal wacklig in der Abwehr. Die Hausherren schraubten nicht mehr am zweiten Treffer, sondern wirkten so, als würden sie den Vorsprung nur irgendwie über die Zeit schaukeln zu wollen. Wacker-Angreifer Sebastian Malinowski hatte gleich drei gute Ausgleichschancen (52., 53., 74.) wirkte im Abschluss aber nicht wirklich entschlossen.

Aber die Kickers schienen zu Wanken. Letztlich war es ein haarsträubender Gäste-Fehler, der das Würzburger Zittern beendete. Ein Wacker-Abwehrspieler hatte dem eingewechselten Wessig den Ball direkt in den Fuß gespielt, der hatte keine große Mühen mit dem 2:0 gegen hernach aufsteckende Gäste (76.) den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Und auch wenn es Trainer Lanig nicht interessieren mag, war der Rückstand auf Spitzenreiter FC Schweinfurt 05 zumindest für einen Tag auf vier Zähler zusammengeschmolzen. 

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
FC Würzburger Kickers - SV Wacker Burghausen 2:0 (1:0)
Würzburg:
Friedsam - Kraus, Awassi, Uhl - Meisel, Harz (65. Wessig), Zaiser, Hannemann, Montcheu - Junge-Abiol (83. Fesser), Japaur (80. Baca).
Burghausen: Schöller - Maljojoki, Spitzer, Hofaubauer - Schulz, Gordok (56. Fambo), Bachschmid, Ade (75. Agbaje), Andreichyk (63. Lema) - Malinowski, Bibaku (85. Duxner).
Schiedsrichter: Felix Wagner (Glött).
Zuschauende: 2163.
Tore: 1:0 Benyas Junge-Abiol (26.), 2:0 Fabian Wessig (76.).

 
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