
Dass das Regionalliga-Gastspiel der Würzburger Kickers beim FC 05 Schweinfurt an diesem Freitag (19 Uhr, Sachs-Stadion) kein Spiel wie jedes andere ist, das muss wohl am Donnerstag auch der letzte Rothosen-Akteur verstanden haben.
Zum Abschlusstraining im Stadion am Dallenberg waren nämlich auch gut 150 Anhänger der Rothosen erschienen und begleiteten die Übungseinheit unterm Tribünendach mit lauten Gesängen. Fünf Fragen und Antworten zu den Würzburger Kickers vor dem Derby:
Ja. Auch wenn Trainer Marco Wildersinn von einem "50:50-Spiel" spricht. Schon alleine aufgrund der angespannten Personallage bei den Schweinfurtern mit zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen werden die Kickers die Favoritenrolle bei diesem Vergleich annehmen müssen. Die Vorbereitung auf die Partie macht die unklare Schweinfurter Aufstellung aber nicht leichter, sagt Wildersinn: "Es macht einen Unterschied, ob bei den Schweinfurtern hinten Lukas Billick spielt oder wie gegen Aubstadt ein gelernter Mittelfeldspieler. Ob vorne Adam Jabiri oder Moll spielt – ein erfahrener oder ein junger Spieler. Das wissen wir erst, wenn wir die Aufstellung in der Hand haben." Für die Schweinfurter Transferpolitik des Sommers hat Wildersinn zwar viel Lob. Am Ende aber gibt auch er sich selbstbewusst: "Mir ist letztlich egal, wer bei Schweinfurt auf dem Platz steht. Wenn wir uns auf uns konzentrieren und eine gute Leistung bringen, haben wir gute Chancen, dort erfolgreich zu sein."
Unverändert. Mit Marius Wegmann fällt nur ein Akteur verletzt aus. Ob auf seiner Position in der Innenverteidigung der von Drittligist Erzgebirge Aue ausgeliehene Felix Göttlicher erstmals in der Startelf zum Einsatz kommt oder erneut Lukas Müller neben Daniel Hägele aufläuft, will Trainer Wildersinn nicht verraten. Dass Müller am Freitag beim 0:1 gegen Unterhaching das Kopfballduell mit Torschütze Mathias Fetsch bei dessen entscheidendem Treffer verlor, sei, so erklärt der Coach, nicht alleine sein Fehler gewesen. Vielmehr hätten andere Spieler auch die Aufgabe gehabt, den Laufweg des Hachinger Goalgetters zu kreuzen: "Der Fehler liegt im Kollektiv."

Nein, versichern Spieler und Trainer. "Niederlagen gehören im Fußball dazu", sagt Rothosen-Chefcoach Wildersinn, und Kapitän Peter Kurzweg hatte schon sofort nach dem Spiel am Freitag angekündigt: "In Schweinfurt starten wir eine neue Serie." Die Ursachen für das 0:1 gegen den Tabellenführer seien aufgearbeitet, sagt Wildersinn, der in dieser Woche auch ein längeres Gespräch mit Linksaußen Benyas Junge-Abiol führte: "Er war in den letzten beiden Partien nicht so gut in unser Spiel eingebunden. Wir wollen uns aber nicht so sehr auf Benjika Caciel fokussieren, sondern über beide Flügel gefährlich sein."
"Dass es ein besonderes Spiel – speziell für unsere Fans ist – habe ich der Mannschaft schon eingangs der Woche gesagt. Damit ist das Thema auch abgehakt. Weil die Spieler das einfach wissen", sagt Trainer Marco Wildersinn. Besonders heiß machen müsse er da niemanden, vielmehr komme es auch darauf an, "kühlen Kopf zu bewahren". Anders als gegen Unterhaching, als sein Team in der zweiten Halbzeit zu hektisch agiert habe. "Allen Spielern ist klar, dass das ein besonderes Spiel ist. Am Ende geht es aber auch nur um drei Punkte", sagt Torhüter Marc Richter, neben Daniel Hägele und Saliou Sané einer von drei Spielern im Würzburger Kader, die im März beim 4:1-Sieg im Toto-Pokal-Wettbewerb in Schweinfurt auf dem Feld standen.
Viele Geschichten rund um dieses Derby sind schon bekannt. Wie die des Ex-Schweinfurters Thomas Haas, der nun im Kickers-Trikot aufläuft. Oder die der Ex-Rothosen Nico Stephan, Lukas Billick oder Adam Jabiri auf der anderen Seite. Was den wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel fraglichen Jabiri und Rothosen-Trainer Wildersinn verbindet, wissen indes bislang nur wenige: Beide spielten einst zusammen in der Studenten-Nationalmannschaft. Wildersinn, als Spieler ein Verteidiger, und Angreifer Jabiri standen sich auf dem Feld oft als Gegner gegenüber und beide schätzen sich seitdem. Er habe in seiner Zeit als Trainer der zweiten Mannschaft in Hoffenheim (2014 bis 2020) mehr als einmal Jabiri als erfahrene Stütze für sein Team verpflichten wollen. Auch wenn das nicht klappte, telefonieren der Kickers-Coach und der Schweinfurter Torjäger noch heute öfter.
sportlich-fair behandeln. Meistens gehen solche Aktionen in die Hose und man wird danach
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