
Damit hatten die Volleyball-Herren des TSV Eibelstadt nicht gerechnet, oder zumindest noch nicht an diesem Wochenende. Nach ihrem souveränen 3:0-Erfolg gegen den GSVE Delitzsch und der einige Minuten später feststehenden Niederlage ihres Verfolgers VFG Markredwitz sind sie schon dieses Wochenende Meister der Dritten Liga Ost. Aufsteigen wird das Team aus dem Weinort im Landkreis Würzburg aber nicht.
Ihr Meisterstück hatten sie eigentlich bereits zwei Wochen zuvor geliefert, als sie nach einem 0:2-Satzrückstand den direkten Verfolger Marktredwitz noch mit 3:2 besiegt hatten. Die 400 Fans im "Schlangennest", wie die "Black Mambas" ihre Heimspielstätte nennen, hatten getobt.
Eibelstädter erleben Aufstieg am Livestream
"Ich bin nicht davon ausgegangen, dass Marktredwitz gegen Jena Punkte liegen lässt, speziell, nachdem sie schon mit 2:0 geführt haben", beschrieb Trainer Philipp Fischer, der auch die Position des Zuspielers auf dem Feld inne hat, nun. Als es dann in Jena in den vierten Satz ging, bildeten sich in der Halle auf einmal mehrere Grüppchen, die das Spiel am Livestream verfolgten.
"Wir waren dieses Jahr einfach unglaublich breit aufgestellt und konnten fast immer mit 14 Spielern trainieren", erklärte Fischer das Erfolgsgeheimnis seines Teams. Die Trainings hätten teilweise höheres Niveau als die Spiele, fügte er hinzu. Dazu gewann der TSV alle zwölf Heimspiele. Dass der Trainer auch auf dem Feld steht, ist mittlerweile kein Problem mehr bei den Eibelstädtern.
"Die Mannschaft ist so gut eingestellt. Wenn ich vom Feld einen Spieler einwechseln will, weiß dieser meist direkt, für wen er ins Spiel kommt", beschrieb Fischer die eingespielten Automatismen. "Wir haben in 23 Spielen bisher mit 23 verschiedenen Startaufstellungen begonnen", sagte er. Deshalb will er auch keine einzelnen Spieler herausnehmen.
Zweite Liga finanziell nicht darstellbar
Gerade deshalb stellt sich die Frage: Warum verzichtet der TSV auf den Aufstieg? Viele Spieler hätten bereits höherklassig gespielt und haben sich Eibelstadt ausgesucht, weil sie dort mit geringerem Aufwand auf hohem Niveau Volleyball spielen könnten, meinte der Trainer.
Der Verein habe zwar die Vorlizensierung für die zweite Liga beantragt, finanziell sei es aber keine Option, aufzusteigen. Stattdessen freut sich Fischer auf ein Jahr mit kürzeren Auswärtsfahrten in der Dritten Liga. "Es kommen nur kürzere Fahrten hinzu und es fallen einige lange Reisen weg", sagte er.