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Fußball: Dritte Liga
Die Kickers wollen Ruhe bewahren
Nach Luca Pfeiffers Eigentor und der Niederlage in Rostock stehern die Kickers nur noch einen Platz vor der Abstiegszone.
Zum Verzweifeln: Eigentorschütze Luca Pfeiffer versteckt sein Gesicht nach dem 0:1 in Rostock hinter seinem Trikot.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Zum Verzweifeln: Eigentorschütze Luca Pfeiffer versteckt sein Gesicht nach dem 0:1 in Rostock hinter seinem Trikot.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:05 Uhr

Die Tür flog mit einem lauten Knall ins Schloss. Kickers-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer hatte zuvor noch einmal ums Eck geguckt, ob auch keiner der Kickers-Spieler mehr fehlt. Sauer war dabei, als die Würzburger Drittliga-Fußballer sich nach der 0:1-Niederlage im Auswärtsspiel bei Hansa Rostock in der Gäste-Kabine im Ostseestadion ungestört sein wollten. Noch vor allen Interviews gab es eine Ansage hinter verschlossener Türe, ehe Leroy Kwadwo und Fabio Kaufmann hinausgeschickt wurden, um die Lage zu erklären. "Was in der Kabine passiert ist, bleibt intern", sagte Kwadwo, der am Samstag neben Albion Vrenezi und Dominik Widemann einer von drei Neuen in der Startaufstellung gewesen war.

Eine Reaktion hatte Trainer Michael Schiele nach dem 1:2 gegen Uerdingen von seiner Mannschaft gefordert. "Ich habe eine Reaktion gesehen", stellte er nach der Partie fest. Tatsächlich wirkten die Rothosen am Samstag willensstärker, präsenter, aufmerksamer als beim Heimspiel in der Woche zuvor. Es war eine Leistungssteigerung, aber eben keine Ergebnisverbesserung. Unter dem Strich stand wieder eine Niederlage. Ein Sieg aus den letzten sechs Spielen ist zu wenig, um in der nach wie vor sehr engen Tabelle einen Satz nach vorne zu machen. Ganz im Gegenteil, es ist ein langsames Abgleiten, das die Würzburger derzeit erleben. Als 16. stehen die Kickers jetzt auf dem letzten Nichtabstiegsplatz. 

"Wenn wir nicht das Pech haben," begann Fabio Kaufmann seine Mutmaßungen hinterher. Wenn Luca Pfeiffer nicht dieses Missgeschick unterlaufen wäre und er beim Versuch einen Freistoß des Rostockers Nic Omladic zu klären nicht einen Querschläger gebaut hätte, der im hohen Bogen in den Würzburger Kasten flog (46.), dann hätten die Kickers womöglich gute Chancen gehabt, etwas Zählbares von der weitesten Auswärtsreise der Saison mitzunehmen. Schließlich hatten die Kickers in der ersten Spielhälfte bei einem Lattenschuss von Simon Rhein (37.) die beste Torchance.

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Es hätte aber auch ganz böse ausgehen können für die Gäste. Wenn nämlich Torhüter Vincent Müller in der zweiten Spielhälfte nicht gleich mehrfach prächtig reagiert hätte, als die Rostocker bei Kontern unbedrängt auf ihn zustürmten. "Am Ende hat der Gegner, wenn man diese Chancen sieht, verdient gewonnen", stellte auch Trainer Schiele fest. Trotzdem war aus Reihen der Mannschaft und auch von den Verantwortlichen nach Schlusspfiff ein trotziges "Weiter so" zu vernehmen. Der Erfolg werde sich schon einstellen, wenn man so weiterspiele "wie in den ersten 60 Minuten", war zum Beispiel Kaufmann überzeugt.

"Ruhig bleiben", müsse man in der derzeitigen Situation, betonte auch Vorstandsvorsitzender Sauer. Der kümmert sich dieser Tage nicht nur um die schwierige Gegenwart, sondern auch um die noch vage Zukunftsperspektive. Die Planungen für die kommenden Saison seien selbstverständlich längst angelaufen, berichtete er. Dabei könnte es, so ist zu befürchten, noch lange dauern, bis feststeht, in welcher Liga die Kickers dann antreten.

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