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FUSSBALL: BAYERNLIGA
Der WFV beendet die Saison auf Platz drei
Zahlreiche Abgänge und ein Debüt: Im letzten Spiel kassieren die Zellerauer eine Niederlage, sind aber dennoch alle hochzufrieden.
WFV-Abwehrspieler David Drösler behauptet den Ball gegen Marco Seifert von der DJK Gebenbach.
Foto: Hans Will | WFV-Abwehrspieler David Drösler behauptet den Ball gegen Marco Seifert von der DJK Gebenbach.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:42 Uhr

Wieder geht eine Fußballsaison zu Ende. Und wie immer mischt sich in den letzten Spieltag auch etwas Melancholie. Zumal wenn ein einigermaßen großer Umbruch bevor steht, so wie das beim Würzburger FV der Fall ist. Neben den Trainern Marc Reitmaier und Maurizio Orofino wurden am Samstag vor der 0:3-Niederlage gegen die DJK Gebenbach Torwart André Koob(TSV Aubstadt) sowie Andreas Bauer (Ziel unbekannt), Marc Hänschke (unbekannt), Wojtek Droszcz (unbekannt), Adrian Istrefi (unbekannt), Ben Müller (TSV Austadt) und Kapitän Sebastian Fries(TSV Karlburg) verabschiedet. "Ich hoffe, dass die nächste Saison genau so erfolgreich verläuft. Dann aber bitte in ruhigeren Fahrwassern", sagte der Vorstand Sport Jürgen Roos vor dem Anpfiff. Und tatsächlich dürfen sich die Zellerauer, die 2018 knapp der Insolvenz entgangen sind, dank des 2:1-Sieges des TSV Abtswind gegen Großbardorf über den dritten Tabellenplatz freuen. Damit war auch der sichtlich gut aufgelegte Reitmaier zufrieden - nicht aber mit dem, was er über weite Strecken in der Partie gegen die bereits als Aufstiegsrelegant feststehenden Gebenbacher von seiner Mannschaft gesehen hatte.

Chancen nicht verwertet

Ohne den frisch an der Schulter operierten Koob, den ebenfalls mit einer Schulterverletzung laborierenden Außenverteidiger Benjamin Schömig sowie den kranken Patrick Hofmann startete der WFV in die Partie. Es waren 13 Minuten gespielt, da holte Gebenbachs Timo Kohler Dennie Michel so heftig von den Beinen, dass dieser fünf Minuten später gegen Andreas Bauer ausgewechselt werden musste. Das leitete eine Rotation ein. Linksaußen Kevin Röckert übernahm Michels Position auf Rechtsaußen, Paul Obrusnik rückte von der Verteidigung vor auf Röckerts Platz, und Bauer reihte sich neben Tim Lorenz in die Abwehrreihe ein. In dieser ungewohnten Formation kam Obrusnik zur ersten richtig guten Chance für die Zellerauer, doch die DJK-Abwehr stocherte den Ball gerade noch aus dem Tor (20.). Im Gegenzug ließ es Fabio Pirner kräftig krachen, als er nach einem Foul von David Drösler seinen Freistoß vom Rande des 16-Meter-Raums direkt und sehenswert unter die Latte donnerte (25.).

Ausgleich auf dem Fuß

Die Reitmaier-Elf hatte den Ausgleich auf dem Fuß, als sich Obrusnik über links in den Strafraum kombinierte und Fries seinen Pass durchließ, der bei Istrefi landete - doch verfehlte der das Tor klar (35.). Die Gäste erhöhten noch vor der Pause per Kopf zum 0:2 (38.), bevor das Spiel sich zunehmend in Nickelichkeiten verlor. Die Höhepunkte der zweiten Hälfte sind schnell erzählt: Nach Kuddelmuddel in der WFV-Abwehr erhöhte Gebenbach auf 0:3 (78.), Hänschke flog nach einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz (80.), und Moritz Lotzen gab in der 89. Minute sein Debüt für die Blauen.

Sportliche Zukunft ungewiss

"Vom Ergebnis her bin ich heute natürlich nicht zufrieden, mit dem dritten Tabellenplatz aber schon. Wir beurteilen ja nicht den heutigen Tag, sondern die ganze Saison" fasste Reitmaier, dessen sportliche Zukunft noch offen ist, nach dem Spiel zusammen. Der 36-Jährige hat unlängst seine Eignungsprüfung für den Fußballlehrer-Lehrgang bestanden, aktuell allerdings keinen der 24 Lehrgangsplätze erhalten. "Gespräche mit Vereinen laufen", sagte Reitmaier und erklärte, dass die Angebotswahl eng mit der Möglichkeit zusammenhänge, seine Ausbildung zum Fußballlehrer machen zu können: "Da lohnt es sich unter Umständen, lieber etwas länger zu warten, als zu früh zuzusagen."

Orofino geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Einen neuen Platz an der Seitenlinie hat indes Co-Trainer Maurizio Orofino gefunden, der künftig die DJK Würzburg coachen wird. Als "Eigengewächs und Urgestein, das manchmal sieben Tage die Woche für den WFV auf der Anlage stand" bezeichnete Vorsitzender Roland Metz beim Abschiednehmen den Familienvater, der sportlich etwas kürzer treten will und deshalb vom Bayern- zum Kreisligisten wechselt.  Orofino geht - nach fast zehn Jahren - mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Der WFV hat mir viel gegeben, aber ich freue mich auch auf die neue Aufgabe."

Die Statistik des Spiels

Würzburg: Baumann - Obrusnik, Lorenz, Drösler, Hänschke - Istrefi (89. Lotzen), Müller - Röckert (65. Eisenmann), Fries, Michel (18. Bauer) - Dan.
Gebenbach: Damiano (88. Nitzbon) - Böhm, Libotovsky, Biemeier, Gorgiev - Kohler (76. Becker), Keilholz, Lindner, Klahn - Seifert (58. Haller), Pirner.
Schiedsrichter: Stefan Klerner (Lichtenfels).
Zuschauer: 365.
Tore: 0:1 Fabio Pirne (25.), 0:2 Jonas Lindner (38.), 0:3 Dominik Haller (78.).
Rote Karte: Marc Hänschke (80., WFV, Tätlichkeit).
 
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