Der SV Kürnach, Zweiter der Kreisliga Würzburg 1, empfängt an diesem Mittwoch (18.30 Uhr, Sportgelände Kürnach) den SV Germania Dettingen, Zweiter der Kreisliga Aschaffenburg, zum Hinspiel der ersten Runde in der Bezirksliga-Relegation. Das Rückspiel findet am Samstag in Dettingen statt.
Beide Spielorte trennen mehr als 100 Kilometer auf der Straße. "Es ist schon komisch, dass wir auf diesem Niveau ein Blind Date haben", sagt Kürnachs Trainer Marco Forner zum Gegner, der für ihn zunächst komplett unbekannt war.
Inzwischen hat Marco Forner ein paar Dinge über Dettingen herausgefunden. "Gefährlich bei Standardsituationen, viel Erfahrung und sehr kleiner Platz", sagt er. Außerdem wisse er, dass Mannschaften aus der Nähe von Aschaffenburg oft "ordentliche Kaliber" seien.
Unsicherheit über den Modus bremst die Euphorie der Kürnacher
Die vergangenen Wochen sprechen aber für die Kürnacher. Neun Partien in Folge hat der SV in der Kreisliga gewonnen, Gegner Dettingen nur zwei. "Wir haben Selbstvertrauen und sind bereit", sagt Forner, dessen Team sich am Montag gemeinsam auf das Spiel einstimmte.
Die Kürnacher Euphorie bremst einzig der Relegationsmodus. "Es ist schade, wenn man sein Ziel nicht kennt, also nicht weiß, wie viele Runden man gewinnen muss", erklärt Forner.
Mit den 20 in den Bezirksligen West und Ost verbliebenen Mannschaften, den sechs Aufsteigern, entsprechend der Anzahl der unterfränkischen Kreisligen (zwei Würzburg, zwei Schweinfurt, Aschaffenburg und Rhön) und den drei Landesliga-Absteigern Höchberg, Sand und Lengfeld sind bereits 29 Mannschaften für die beiden Bezirksligen, die in der vergangenen Saison mit je 16 Teams besetzt waren, sicher.
Wie die Landesliga-Relegation die Bezirksliga-Relegation beeinflusst
In der Landesliga-Relegation spielen der TSV Rottendorf, TSV Forst und die SpVgg Hösbach-Bahnhof. Setzt sich der Baiersdorfer SV in dieser Gruppe der Landesliga-Relegation durch, müssen diese drei auch in die Bezirksliga, wodurch 32 Mannschaften fix wären. Um auf eine gerade Zahl an Mannschaften zu kommen, würden zwei Plätze in der Bezirksliga-Relegation ausgespielt und mit insgesamt 34 Mannschaften gäbe es zwei 17er-Ligen.
In diesem Fall spielen die in zwei Runden ermittelten Sieger der beiden Gruppen Würzburg/Aschaffenburg und Schweinfurt/Rhön im nächsten Jahr in der Bezirksliga. Es gibt keine weitere Runde.
Die Krux: Gehen Rottendorf, Forst oder Hösbach-Bahnhof als Sieger aus der Landesliga-Relegation hervor, gingen die beiden anderen Mannschaften in die Bezirksligen, sodass dort 31 Mannschaften feststünden. In der Bezirksliga-Relegation würde nun aber nur noch ein einziger Platz ausgespielt, um auf die Sollstärke von 16 Mannschaften zu kommen, die der Bezirksspielausschuss für die beiden unterfränkischen Bezirksligisten festgelegt hat.
Ein mögliches drittes Spiel findet am 13. Juni auf neutralem Platz statt
Dieser Fall führt nun zu einer dritten Runde mit einem entscheidenden fünften Relegationsspiel zwischen den Siegern der beiden Gruppen. Es fände am Dienstag, 13. Juni, auf neutralem Platz statt. Nur der Sieger dieser letzten Partie spielt in der Bezirksliga.
Eine Entscheidung über den Modus der Bezirksliga-Relegation kann also frühestens an diesem Sonntag fallen, wenn der TSV Rottendorf gegen den Baiersdorfer SV durchsetzt. Falls aber Baiersdorf weiterkommt, entscheidet sich der Modus erst eine Woche später am Sonntag, 11. Juni, nach den Rückspielen der zweiten Runde in der Landesliga-Relegation.
Was beide Fälle gemeinsam haben: Der SV Kürnach muss die Vierergruppe, in der der SV Birkenfeld und SV Mechenhard die zweite Erstrunden-Partie bestreiten, die kurioserweise schon vor einem Jahr in der Bezirksliga-Relegation so stattfand, gewinnen.
Trotz aller Unsicherheiten ist sich Marco Forner sicher: Wenn seine Mannschaft an diesem Samstag die lange Fahrt zum Rückspiel nach Dettingen auf sich nimmt, dürfte in diesem Duell noch nichts entschieden sein: "Ich rechne mit zwei engen Spielen."