Durch einen direkt verwandelten Freistoß von Dennie Michel kurz nach der Halbzeit hat der FV 04 Würzburg das Duell in der Fußball-Bayernliga Nord gegen den FC Sand mit 1:0 (0:0) gewonnen.
"Zu Hause, zu null und der erste Sieg in diesem Jahr. Das ist das Wichtigste. Es war zwar knapp, aber auch verdient, denn wir haben keine wirklich große Torchance des Gegners zugelassen", meinte Würzburgs Trainer Harald Funsch nach Abpfiff. "Wir waren diesmal nicht so präsent wie in den letzten zwei Wochen", räumte der Sander Trainer Matthias Strätz dagegen ein.
Würzburg hat mehr Spielanteile und die besseren Torchancen
In einer vom Kampf geprägten Partie besaßen die Gastgeber mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Während die Würzburger ein zweites Tor verpassten, hätte Sands Johannes Bechmann mit der letzten Aktion in einer nach zahlreichen Unterbrechungen mehr als zehn Minuten langen Nachspielzeit fast den Ausgleich erzielt: Doch Würzburgs Torhüter André Koob stand ihm dabei im Weg.
Beide Trainer mussten ihre Anfangself ändern, da ihnen seit dem vergangenen Wochenende weitere Spieler ausgefallen waren. Auf beiden Seiten gab es dadurch auch einen Startelf-Debütanten: Bei den Zellerauern stand Nico Kuß (20) in der Anfangsformation, bei den Gästen hütete Nils Nigbur (19) von Beginn an das Tor. Beide waren in der laufenden Saison je einmal eingewechselt worden.
FV 04 nicht nur in der ersten Halbzeit die aktivere Mannschaft
Schon in der Anfangsphase zeichnete es sich ab, dass die Würzburger die aktivere Mannschaft auf dem Platz sein würden. Die Blauen näherten sich zunächst mit Standardsituationen dem gegnerischen Tor an, doch kamen erst zu ihrer ersten Torgelegenheit, als Mohamed Conte nach einem Alleingang knapp rechts am Tor vorbei schoss (25.). Den Ball hatte ein gegnerischer Verteidiger für Würzburgs Angreifer aufgelegt, sonst wäre er bei der Ballannahme im Abseits gestanden.
Kurz danach setzte sich Michel, abermals über rechts, durch, wonach sein Schuss noch gegen die Laufrichtung des Sander Torhüters abgelenkt wurde, aber rechts am gegnerischen Tor vorbei trudelte (26.). Würzburgs dritte gute Gelegenheit der ersten Halbzeit leitete erneut Michel mit einer Hereingabe von rechts ein, doch dem am langen Pfosten lauernden Simon Schäffer gelang es nicht, seinen Kopfball in Richtung Tor zu lenken (40.).
Folgenschweres Foul gegen Mohamed Conte vor dem Freistoßtor
"Wir hatten die Geduld, dem Gegner seine Stärke, auf unsere Fehler zu warten und zu kontern, zu nehmen", erklärte Funsch. Es war bis hierhin ein ruhiger Nachmittag für André Koob, der zupackte, als Sands Kapitän Sebastian Wagner einen Freistoß von links mit Unterstützung des Windes direkt auf das Tor schlug (42.). "Eine Viertelstunde vor der Halbzeit sind wir besser ins Spiel gekommen, haben mehr Zweikämpfe gewonnen und hatten ein paar Tormöglichkeiten", so Strätz.
Nach der Halbzeitpause, die die Gastgeber dazu nutzen, um den nach fünfeinhalb Jahren bei den Blauen zum TSV Lengfeld gewechselten Cristian Alexandru Dan offiziell zu verabschieden, ging's schnell: Dennie Michels Freistoß aus 22 Metern traf im Torwarteck zum 1:0 (48.). Dem Freistoß war ein folgenschweres Foul gegen Mohamed Conte vorausgegangen, infolgedessen der Würzburger Angreifer verletzt ausschied (55.).
Am Sonntagabend teilte Funsch mit, dass Conte sich eine Bänderdehnung zugezogen habe, konnte aber noch nicht sagen, wie lange der Stürmer ausfallen werde.
Als die Partie nach einer weiteren Unterbrechung wegen eines medizinischen Notfalls unter den Zuschauern fortgesetzt wurde, wehrte Bechmann einen Würzburger Freistoß von links gegen den Querbalken ab (60.). Die Gastgeber verpassten ein weiteres Mal eine höhere Führung, als Essa Ganes sich zwar gegen den Verteidiger durchsetzte, doch unbedrängt daneben schoss (70.).
In der Nachspielzeit steht Joe Bechmann plötzlich frei vor Koob
Sand, das nach dem Seitenwechsel auch den böigen Wind gegen sich hatte, fand auch in der zweiten Halbzeit lange Zeit in der gegnerischen Hälfte kaum statt. "Wir hatten viele einfache Ballverluste in der Spieleröffnung, da müssen wir einfach bessere Entscheidungen treffen. In der Offensive hatten wir diesmal fast keine Durchschlagskraft", erkannte Strätz.
Erst als die Nachspielzeit angebrochen war, ergab sich mit einer Flanke von Christian Knoblach auf Timm Strasser und dessen Kopfball eine Sander Gelegenheit. Kurz danach hatte Bechmann nach einer Ecke sogar den Ausgleich vor sich, doch Koob bewahrte den Seinen mit einer Parade die Führung, die Sekunden später zum ersten Sieg in diesem Jahr wurde.
"Kompliment, wie wir alles, was in der letzten Zeit auf uns eingeprasselt ist, weggesteckt haben", lobte Funsch und hob entgegen seiner Gewohnheit die Leistung des Debütanten Kuß hervor. Am nächsten Samstag, 26. März, tritt seine Mannschaft zum Verfolgerduell auf den Plätzen 12 und 13 bei Bayern Hof an.
"Wir müssen dieses Spiel abhaken und konzentriert weiterarbeiten", sagte sein Gegenüber Matthias Strätz im Hinblick auf das am nächsten Samstag anstehende Duell gegen das Bayernliga-Schlusslicht Cham im heimischen Seestadion.