Als der Job erledigt war, zog Trainer Marco Wildersinn nach dem 3:0 der Würzburger Kickers beim SV Schalding-Heining ein nüchternes Fazit: "Wir haben die Aufgabe gut erledigt und fahren zufrieden nach Hause", sagte er. Ein Haken ist dran an den Auswärtsspielen in dieser Saison in der Regionalliga Bayern.
Jetzt geht es dreimal in Folge am heimischen Dallenberg zur Sache: Zunächst beim Liga-Finale samt Meisterehrung gegen den Tabellenzweiten DJK Vilzing, dann im Toto-Pokal-Endspiel gegen Drittligist FC Ingolstadt und schließlich im Hinspiel um den Drittliga-Aufstieg gegen Hannover 96. Die nächste Auswärtsfahrt führt dann ins 49.000-Zuschauer-Stadion nach Hannover, wo die Aufstiegs-Entscheidung fallen wird. Viel größer könnte der Kontrast zum Schaldinger Sportgelände nicht ausfallen.
Als die Würzburger Kickers 2022 nach dem zweiten Abstieg in Serie die Mission Drittliga-Rückkehr starteten, da hieß es mehr als einmal: Die Spiele unter schwierigen Platzbedingungen, bei verbissen kämpfenden Außenseitern, die von dicht am Spielfeldrand stehenden Fans angefeuert werden, seien für einen Ex-Zweitligisten besonders schwierig. Auch bei der Teamzusammenstellung achteten die Kickers-Verantwortlichen damals darauf, dass ausreichend Spieler im Kader sind, die diese Liga mit ihren regionalen Eigenheiten kennen.
"Wir haben alle Bedingungen, so schwer sie auch waren, angenommen - egal ob in Buchbach, hier oder anderswo", sagte Maximilian Zaiser am Samstag. Genau das sei eine Stärke dieses Kickers-Teams: "In solchen Spielen haben wir kaum Punkte liegen lassen."
Die Partie bei den abstiegsgefährdeten Niederbayern dürfte den Aufstiegsspielen nicht nur wegen der Rahmenbedingungen denkbar unähnlich sein. Schließlich ist kaum zu erwarten, dass Hannovers U23 derart passiv und defensiv eingestellt sein wird wie die mit Mann und Maus verteidigenden Schaldinger. Trotzdem hatten die Kickers von Beginn an gar keine personellen Experimente gemacht, erst als die Partie in der Schlussphase entschieden war, durften sich einige Stammkräfte ausruhen. Es gehe auch darum, dass sich eine Formation für die Aufstiegsspiele einspielen könne, hatte Trainer Wildersinn bereits im Vorfeld betont.
Für Maximilian Zaiser zählt nur der Aufstieg
Und darum, Selbstvertrauen zu tanken, sagte Zaiser: "Du gehst nach Siegen ganz anders ins nächste Spiel, vertraust auf deine Stärken." Gerade darauf komme es nun an, und deshalb seien eben auch die Ergebnisse der nächsten beiden Partien wichtig. Da kam es für Zaiser auch gerade recht, dass er selbst seine Torflaute beenden konnte und im vorletzten Ligaspiel der Saison seinen zweiten Saisontreffer erzielte, in der Vorsaison war der Mittelfeld-Organisator noch auf zwölf Tore gekommen.
"Am Ende zählt aber sowieso nur der Aufstieg", betont er: "Wir haben in dieser Saison alles dafür getan, dass wir jetzt diese Chance haben. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich aufstehe, dass es jetzt bald los geht." An die Möglichkeit, in zwei Spielen all das, was die Kickers sich nach dem Neustart 2022 aufgebaut haben, wieder zu verspielen, mag Zaiser gar nicht denken: "Wir gehen mit Selbstvertrauen in die Spiele", sagte der beim FC Bayern ausgebildete Kicker und reagierte am Samstag auf die Nachricht, dass der Gegner unverrückbar feststeht, mit einer klaren Ansage: "Dann schlagen wir Hannover!"
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
SV Schalding-Heining - FC Würzburger Kickers 0:3 (0:1)
Schalding-Heining: Böhnke - Weiß, Zillner (62. Tschugg), Stingl (66. Vogl), Szili, Rossdorfer (62. Moser) - Drofa, Ott (62. Kirschner), Groß, Schnabel, Gallmaier (81. Aklassou).
Würzburg: Friedsam - Montcheu, Kraus, Hägele, Kurzweg - Franjic (65. Wessig), Zaiser (77. Hemmerich), Meisel - Caciel (65. Moll), Sané (59. Sausen), Junge-Abiol (59. Karimani).
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Neuburg a.D.).
Zuschauer: 687
Tore: 0:1 Dominik Meisel (29.), 0:2 Saliou Sané (53.), 0:3 Maximilian Zaiser (75.).