Der Handball-Drittligist Wölfe Würzburg scheint seine erste Saisonniederlage am vergangenen Wochenende in Leutershausen gut weggesteckt zu haben: Im einzigen Freitagspiel der Dritten Liga Süd bezwangen die Mainfranken die zum Auftakt zweimal siegreichen Rhein-Neckar Löwen II vor offiziell 462 Zuschauerinnen und Zuschauern deutlich mit 35:26 (16:13).
"Wir haben heute wirklich überragend verteidigt. In Unterzahl kassieren wir bei fünf Zeitstrafen nur drei Treffer", zeigte sich Wölfe-Trainer Johannes Heufelder sehr zufrieden mit dem Auftritt. Dadurch sei man vor allem in der zweiten Hälfte auch gut ins Tempospiel gekommen. "Am Ende hat sich zudem unsere breitere Bank bezahlt gemacht", fand Heufelder.
Wölfe liegen nach gut einer Viertelstunde erstmals mit drei Toren vorne
Für mehrere Neuzugänge war es das erste Heimspiel mit den Wölfen, das ihnen vermutlich das Gefühl gab: "Ich kann auch hier in der Dritten Liga etwas reißen." Johnny Beck etwa, der neue Linkshänder im Rückraum, der auf der eigentlich eingravierten Stammposition von Steffen Kaufmann begann. Auch Beck ist für einen Rückraumschützen eher klein, noch dazu relativ leicht, dafür umso quirliger und sprungkräftig. Gleich dreimal stieg der 20-Jährige, der im Sommer vom SV Anhalt Bernburg gekommen war, im ersten Durchgang an der massiven Junglöwen-Deckung vorbei nach oben und vollendete im Landeanflug.
Auch Joel Mauch ließ auf halblinks sein Können häufig aufblitzen. Gleiches galt später zudem für die neuen Außenspieler Jona Reidegeld und vor allem Tim Bauder. Und so konnten die Wölfe ihre Führung nach einer knappen Viertelstunde erstmals auf drei Treffer ausbauen (9:6). Gäste-Trainer Alexander Bossert reagierte mit einer Auszeit. Auch danach zeichnete sich Würzburgs Schlussmann Paul Siegl mehrfach aus. Nur gegen die kraftvoll platzierten Würfe des erst 18-jährigen Theo Straub war er meistens machtlos.
Doch als es wieder eng zu werden drohte, zogen die Arrivierten ihre Asse aus dem Ärmel. So traf Dominik Schömig nach einer weiteren Siegl-Parade ins leere Tor, nachdem er am Anfang noch von der Siebenmeterlinie gescheitert war. Einzig ein Treffer mit der Halbzeitsirene durch die Spielgemeinschaft, die vor rund 20 Jahren im Landkreis Karlsruhe aus den Handballvereinen in Kronau und Östringen entstanden war, verhinderte eine beruhigendere Halbzeit-Führung.
Gut harmonierende Wölfe-Deckung zwingt die Gäste öfter ins Zeitspiel
Nach dem Seitenwechsel sorgte Michel Reitemann mit seinem vierten Treffer für Stimmung auf den Rängen – 17:13 (33.). Hinten zwang nun eine immer besser harmonierende Wölfe-Deckung die Erstliga-Reserve häufiger ins Zeitspiel. Es folgten mehrere Gegenstöße, die Spielmacher Luis Franke und andere erfolgreich abschlossen. Als dann auch noch der zur zweiten Hälfte gekommene Wölfe-Schlussmann Moritz Ebert ins verwaiste Löwen-Tor zum 25:17 verwandelte (42.), war das Duell praktisch entschieden.
In der Schlussviertelstunde konnte sich Bauder unter anderem von der Siebenmeterlinie mehrfach auszeichnen, sodass der gebürtige Fürther mit sieben Treffern zum erfolgreichsten Werfer des Abends wurde. Weiter geht es für die Wölfe Würzburg nun mit zwei Auswärtspartien: Am nächsten Samstag, 23. September, geht es zur SG Pforzheim/Eutingen und am Sonntag, 1. Oktober, zum HC Erlangen II.
Die Statistik des Spiels
Wölfe Würzburg – Rhein-Neckar Löwen II 35:26 (16:13)