Karl-Heinz Wolfstädter und seine Box-Abteilung der Würzburger Kickers hatten im Hahn-Festzelt für das 34. Kiliani-Boxen angerichtet und die rund 1500 Zuschauer erlebten ein Festmahl mit mehreren Gängen. Das Weißwurstfrühstück mit Weizenbier oder eine Maß zum Grill-Hendl ließ sich das Publikum munden, dazu gab es boxerische Leckerbissen, alles zusammen ergab ein schönes Festmahl: Attraktiver und dynamischer Boxsport, emotionale Momente und harte Gefechte.

Alles Unterfranken im Team der Kickers

In der Mannschaft der Würzburger Kickers standen heuer nur Unterfranken. Das Team verstärkte sich mit Faustkämpfern vom Würzburger Boxteam Tommy und dem TSV Bad Kissingen gegen die Gäste des SV Berlin-Wedding, gegen die es am Ende mit 16:6 gewann. Mit ihrer Frauen-Power rissen Sabrina Borst von den Kickers und Jaqueline Hatcher vom Boxteam das Publikum mit. Sabrina Borst sah sich im Frauen-Leichtgewicht Anja Stanovjovik gegenüber und agierte mutig.

Umstrittener Punktsieg

Viele Boxfans im fachkundigen Publikum sahen die 30-Jährige mit den Meriten einer zweifachen bayerischen Meisterin vorne, doch Ringsprecher Uwe Schilhanek verkündete einen knappen Punktsieg für die Berlinerin. Das Urteil rief einen anhaltenden Schwall an Buh-Rufen hervor und Kickers-Trainer Ramush Tachiraj war außer sich wegen des Kampfrichter-Urteils. Dagegen ergatterte Jaqueline Hatcher zwei Mannschaftspunkte für die Gastgeber durch ihren Punktsieg über die aktuell in der Schweiz lebende Deutsche Tina Assmussen.

Ratschläge vom Trainer beherzigt

Beide präsentierten sich weit schneller auf den Beinen als die Männer und lieferten sich einen beherzten Fight. Jaqueline Hatcher trainiert derzeit viel Schnellkraft-Training und zur Hälfte der drei Runden sah nicht nur Karl-Heinz Wolfstädter die für die Berliner Truppe kämpfende Assmussen vorne. Doch in der dritten Runde beherzigte Jaqueline Hatcher die Direktive ihres Trainers Tommy Schult zu 100 Prozent, in dem sie sich auf keinen In-Fight mehr einließ und gezielte Treffer setzen konnte.

Erfahrung sammeln im Nationalkader

Die 25-jährige Grombühlerin macht demnächst ihre Ausbildung fertig, um ab dem kommenden Jahr im Nationalkader internationale Erfahrung zu sammeln. Mit ihrem Erfolg am, Sonntag revanchierte sie sich für eine im Jahr 2017 erlebte Niederlage gegen Tina Assmussen.

Kai Friedensohn sorgt für einen Paukenschlag

Für einen sprichwörtlichen Paukenschlag sorgte Kai Friedensohn vom TSV Bad Kissingen. Der Schwergewichtler streckte seinen Berliner Gegner Imran Baziaev in der zweiten Runde mit einem Volltreffer nieder und landete den einzigen K.o.-Sieg des Tages. „Er ist eher ein Klopper, aber heute hat er die Taktik befolgt, mit den Händen wie mit den Beinen schnell zu agieren“, kommentierte Trainer Edgar Feuchter den Triumph seines 21-jährigen Schützlings. „Kai hat Zukunft“, attestierte Edgar Feuchter dem amtierenden Frankenmeister. Auch die drei weiteren Bad Kissinger Boxer gaben jeweils eine gute Figur ab und agierten zur Zufriedenheit ihres Trainers. Insgesamt gelangen den vier Bad Kissinger Faustkämpfer drei Siege.

Eingangs begrüßte Karl-Heinz Wolfstädter neben den Berlinern mit Delegationsleiter Rene Deutschmann auch Würzburgs Bürgermeister Adolf Bauer und weitere Kommunal- und Landespolitiker. Der Organisator gab sich sehr angetan, vom dem, was er und die Gäste sportlich gesehen hatten, „heute sind die Zuschauer auf jeden Fall auf ihre Kosten gekommen“, fand Wolfstädter. Er dankte allen Helfern und Unterstützern sowie den Boxern von Tommy Schult und aus Bad Kissingen – sie hätten zu dem Erfolg auf ganzer Linie beigetragen.