Der SV Tückelhausen/Hohestadt geht mit einem Rückkehrer als Trainer in die nächste Saison. In diesem Sommer wird Bernd Wenkheimer die Mannschaft aus den zwei Ochsenfurter Stadtteilen zum zweiten Mal, nachdem er sie von 2017 bis 2021 erstmals trainiert hatte, übernehmen und damit auch seine fast zwei Jahre dauernde Fußball-Pause beenden.
"Der Kontakt ist nie abgerissen. Nachdem klar war, dass der jetzige Trainer Dieter Schreiber nicht weitermacht, bin ich gefragt worden, ob ich noch mal angreifen will", erklärt der Kitzinger das Zustandekommen der erneuten Zusammenarbeit. Nachdem er darüber nachgedacht habe, sagte der 56-Jährige schließlich zu.
Ausgangslage ist besser als zu Wenkheimers erster Amtszeit
Den Wiedereinstieg gut zu bedenken, dürfte auch mit Wenkheimers Erfahrungen bei seinen letzten beiden Stationen zu tun haben. Sowohl bei der (SG) SV Erlach/TSV Sulzfeld II als auch beim SC Schwarzach II war er vorzeitig von dieser Aufgabe zurückgetreten. Grund war in beiden Fällen die kaum vorhandene personelle Konstanz bei den Reserve-Mannschaften.
Beim SV Tückelhausen/Hohestadt ist diese Beständigkeit, was den Kader angeht, dagegen seit jeher gegeben. Denn die Mannschaft spielt seit vielen Jahren in einer fast identischen Besetzung. "Die Ausgangsposition ist im Vergleich zu meiner ersten Amtszeit sogar noch besser geworden", findet Wenkheimer, der die Mannschaft damals in der A-Klasse betreute. Nun könnte er sie in der Kreisklasse, also eine Etage höher, übernehmen.
Aber nicht nur das veranlasst ihn zu jener Aussage: Ebenso seien die Spieler erfahrener geworden und der Kader biete mittlerweile mehr Alternativen. "Ich weiß inzwischen ganz gut, was Sinn macht und was nicht", versichert Wenkheimer, aus der Vergangenheit gelernt zu haben. Beim SV könne er deshalb sportlich noch einiges bewegen.
Dass die längerfristige Perspektive der Fußball-Abteilung, die nur eine Mannschaft im Spielbetrieb hat, offen ist, weil der eigene Nachwuchs fehlt, stellt für ihn dabei keinen Widerspruch dar: "Ich habe eigentlich immer nur Ein-Jahres-Verträge gemacht." Es sei besprochen, dass man von Jahr zu Jahr blicke und entscheiden müsse, ob weiter Fußball gespielt werden könne.
"Das hat mich nicht abgeschreckt. Ich kenne die Verhältnisse im Verein gut", sagt Wenkheimer, der auch im Ausschuss seines Heimatvereins SSV Kitzingen sitzt und sich dort ums Organisatorische rund um den Spielbetrieb und den SSV-Nachwuchs kümmert.
Verein feiert im nächsten Jahr sein 100-jähriges Bestehen
Mit dieser Haltung war der erfahrene Trainer, der beim SSV Kitzingen, SV Markt Einersheim und FC Winterhausen, mit dem er A-Klassen-Meister wurde, über längere Zeit eine Mannschaft trainierte, wohl der ideale Kandidat für die Verantwortlichen beim SV Tückelhausen/Hohestadt. Dessen Vorstandsmitglied Stefan Wolfram spricht von einer "Win-win-Situation".
Denn beide Seiten wüssten, was sie voneinander zu erwarten hätten. "Wir können keinen Trainer mehr mit riesigen Ambitionen für die Zukunft verpflichten", betont er und kündigt an: "Nächstes Jahr werden wir 100 Jahre alt. Das wollen wir feiern! Was danach kommt, werden wir sehen."
Wenkheimer hofft, dass der Klub auch in der bevorstehenden Jubiläums-Saison in der Kreisklasse spielt. Sicher ist das aber noch nicht. Die Mannschaft von Dieter Schreiber, der den Verein nach der Saison auf eigenen Wunsch verlässt, liegt in der Kreisklasse Würzburg 2 derzeit drei Punkte vor einem Relegationsrang. Weil eine der vier Kreisklassen im Fußball-Kreis nach dieser Saison aufgelöst wird, steigen aus der 16er-Liga vier Mannschaften direkt ab und zwei weitere müssen in der Relegation um ihre weitere Kreisklassen-Zugehörigkeit spielen.