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FUßBALL: A-KLASSE WÜRZBURG 2
Seltene Höhenflugsgefühle
Alexander Rausch
 |  aktualisiert: 08.04.2018 02:19 Uhr

Einen solchen Höhenflug wie aktuell hat der SV Tückelhausen/Hohestadt in den vergangenen Jahren selten erlebt. Immer wieder schnupperten die Kicker aus den Ochsenfurter Stadtteilen einmal an den vorderen Plätzen, ernsthaft in den Kampf um die Meisterschaft konnten sie aufgrund fehlender Konstanz aber nicht eingreifen. Diese haben sie unter Trainer Bernd Wenkheimer erreicht und am Karsamstag ein echtes Topduell vor der Brust.

Seit fast einer kompletten Halbserie sind die Kicker aus Tückelhausen und Hohestadt bereits ungeschlagen. Letztmals verloren sie Anfang September beim Gastspiel in Frickenhausen. Danach folgten zwölf Partien ohne Niederlage und der Sprung auf Platz zwei. Für den Trainer, der vor der Saison vom Ligakonkurrenten FC Winterhausen kam, ist dies nichts Ungewöhnliches, schließlich dominierte er mit seinen Ex-Schützlingen in den vergangenen Spielzeiten die A-Klasse. Für seine neue Mannschaft hingegen ist dies ein ungewohntes Gefühl. „Das kam für die Jungs schon überraschend, dass das Woche für Woche erfolgreich funktioniert, was wir trainieren“, hat auch der erfahrene Übungsleiter mit dieser positiven Entwicklung nicht unbedingt gerechnet.

Einerseits, weil es zu Saisonbeginn alles andere als gut lief. Von den ersten vier Saisonduellen verloren die Rot-Weißen drei. Besonders Urlauber und Verletzten verhagelten den Start. Andererseits, weil sich Mannschaft und neuer Trainer erst einmal aneinander gewöhnen mussten. Und dieser Prozess dauere normalerweise immer seine Zeit. Umso schöner jedoch, dass dies schneller vonstatten ging, als vom Trainer selbst erwartet: „Sie setzen meine Vorgaben seit der Anfangsphase sehr gut um. Uns fehlten selten Leistungsträger, so dass sich alles auch einspielen konnte.“ Denn mit Verletzungsproblemen hatte Wenkheimer bisher nur selten zu kämpfen und nahezu immer seinen kompletten Kader zur Verfügung. Satte vierzehn Spieler haben in dieser Spielzeit zehn Begegnungen oder mehr absolviert.

In zu große Euphorie verfallen seine Kicker aber auch trotz der aktuell erfreulichen Tabellensituation und des scheinbar nicht enden wollenden Laufs nicht. „Sie gehen sehr positiv damit um, wissen aber auch, dass sie etwas dafür tun müssen, damit es so bleibt. Dieses Gefühl habe ich im Training“, so Wenkheimer. Schließlich haben auch die ersten zwei Partien des neuen Jahres gezeigt, wie schwer es wird, den Relegationsplatz zu halten. Zwar holten die Rot-Weißen vier Punkte aus den Spielen in Fuchsstadt und Winterhausen, wirklich überzeugen konnten sie aber in beiden Partien nicht. Vor allem in spielerischen Hinsicht war der Übungsleiter nicht zufrieden gewesen.

Besonders in Fuchsstadt tat sich der Tabellenzweite unerwartet schwer. Bereits im ersten Durchgang vergaben die Gäste mehrmals die Führung und verpassten es nach der Pause, den Sack zuzumachen. So hätte das abgeschlagene Schlusslicht beinahe noch den Ausgleich markiert. „Wenn es dumm läuft, stehen wir nur mit einem Punkt da“, moniert Wenkheimer, der auch gegen seinen Ex-Verein einen durchwachsenen Auftritt sah. Denn vor der Pause war das alles andere als kreisklassenwürdig. Erst in der zweiten Hälfte zeigten die Rot-Weißen ihr anderes Gesicht und holten noch einen verdienten Punkt. Vor allem Engagement und Einsatz hätten gepasst. Diese Leistung müsse sein Team nun endlich wieder zwei Halbzeiten auf den Platz bringen.

Am besten schon im anstehenden Topduell gegen Spitzenreiter TSV Aub, der nur vier Punkte vor dem direkten Verfolger liegt. „Die Vorfreude ist groß und man merkt, dass es ein sehr wichtiges Spiel ist für uns“, hat Wenkheimer eine gewisse Anspannung registriert. Zwar werde die Aufgabe beim unerwartet konstant spielenden Aufsteiger sehr schwer, einen Punkt wollen die Rot-Weißen aber mindestens mitnehmen. Denn bei einer Niederlage betrüge der Abstand auf den Tabellenführer bereits sieben Zähler. Dann wäre die Meisterchance wohl dahin. Aber genau diese wollen die SV-Kicker nutzen, auch wenn sich der Übungsleiter diesbezüglich lieber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte. Hochmut kommt schließlich vor dem Fall – und den wollen die Tückelhäuser und Hohestadter Kicker tunlichst vermeiden.

 
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