Es war vielleicht die Szene des Spiels: Nein, nicht das tolle Solo, das Benjika Caciel mit seinem Treffer zum 3:0 vollendete und mit dem er die Zuschauenden in Verzückung versetzte. Sondern der Spurt, den er einige Minuten später hinlegte. Da kam der Außenstürmer über fast das gesamte Feld zurück gespurtet, um einem Ansbacher an der Flanke zu hindern und ihm den Ball abzuluchsen. Und das beim Stand von 3:0. Eine Szene, die viel aussagt über die Einsatzbereitschaft bei den neuen Würzburger Kickers. "Das war ein halbes Tor. So etwas feiert jeder", sagte Kapitän Peter Kurzweg.
Auch ein Grund, warum Caciel bei seiner Auswechslung in der 63. Minute besonders lautstarken Applaus bekam. Der 21-Jährige, der vom Nord-Ost-Regionalligisten Chemnitzer FC nach Würzburg gewechselt ist, hatte zu Beginn dieser Saison in der Fußball-Regionalliga zunächst auf der Bank gesessen. Mit Caciel läuft es im Angriff nun rund. Trotzdem hat Trainer Marco Wildersinn Fabrice Montcheu, den Caciel nun zunächst auf die Bank verdrängt hat, alles andere als abgeschrieben: "Wir werden sehr bald seine Qualitäten wieder brauchen", sagt der Trainer über Montcheu.
Beim 7:1 gegen Ansbach war es aber gerade Caciel, der besonders viel Eindruck hinterließ, beispielsweise als er das 2:0 von Saliou Sané mit einem Außenrist-Pass vorbereitete oder eben mit seinem Alleingang vor dem 3:0. "Der Schussweg war zu, dann bin ich einfach weitergelaufen, bis ich eine Lücke gefunden habe", berichtete Caciel und freut sich über den Leistungsaufschwung der letzten Wochen: "Es macht jetzt richtig Spaß."