Rechnerisch ist es noch nicht fix, doch aller Wahrscheinlichkeit nach treffen die Regionalliga-Fußballer des FC Würzburger Kickers in der Aufstiegsrelegation am 29. Mai (Hinspiel am Dallenberg) und 2. Juni (Rückspiel) auf die U23 des Zweitligisten Hannover 96.
Der Erste der Regionalliga Nord siegte am Samstagnachmittag souverän mit 4:0 gegen das abstiegsbedrohte Jeddeloh, während zeitgleich Phönix Lübeck mit einer 0:2-Niederlage gegen Drochtersen seine Chance vergab, Rang eins der Tabelle noch einmal konsequent anzugreifen.
Acht Punkte trennen Lübeck, das auf Platz drei abgerutscht ist, nun vom Spitzenreiter. Aufgrund eines Nachholspiels am 8. Mai könnte das Team bei zwei verbleibenden Regelspieltagen zwar insgesamt noch neun Punkte holen – die würden aber nur etwas nutzen, wenn Hannover II aus den letzten beiden Partien nichts Zählbares mehr mitnimmt. Darauf muss auch Meppen hoffen, das am Freitagabend bereits 2:0 gegen die U23 des HSV gewonnen hatte und bei noch sechs zu holenden Punkten fünf Zähler hinter Platz eins liegt.
Ein Unentschieden gegen den Eimsbütteler TV genügt
Somit hat das Team aus Niedersachsens Landeshauptstadt die Meisterschaft in eigenen Händen und könnte schon nächstes Wochenende den Sack zumachen, wenn es am Samstag (13 Uhr) mindestens ein Unentschieden gegen den abstiegsbedrohten Eimsbütteler TV holt. Eine Entscheidung käme auch den Würzburger Kickers entgegen, die dann beginnen könnten, sich ganz gezielt auf den Relegationsgegner vorzubereiten.
Von dem sich Trainer Marco Wildersinn schon an diesem Samstag einen ersten Eindruck vor Ort verschafft hat, war seine Mannschaft aufgrund des vorverlegten Spiels gegen Bayreuth doch spielfrei. "Es war wertvoll, die Spieler mal live zu sehen und auch das Zusammenspiel als Team", sagt Wildersinn kurz vor seiner Rückfahrt nach Würzburg im Gespräch mit dieser Redaktion. Mit dem 33-jährigen Julian Börner (aus dem Kader des Zweitliga-Teams) hätten die 96er einen erfahrenen Innenverteidiger, zudem fiel dem Kickers-Coach Rechtsverteidiger Fynn Arkenberg positiv auf.
Die Mannschaft harmoniere, und man sehe, dass die Akteure technisch gut ausgebildet seien. Mit Antonio Foti (zwei Treffer) und Muhammed Damar (ein Tor) trugen gleich zwei Leihgaben aus dem Zweitliga-Kader ihren Teil zum 4:0-Sieg bei.
Bekommt Hannover II in der Relegation Unterstützung aus dem Zweitliga-Kader?
Spannend wird die Frage, ob das Team auch in der Relegation auf Hilfe "von oben" hoffen kann. Mit jeweils 20 Jahren wäre den beiden Mittelfeldspieler Foti und Damar altersbedingt schon mal keine Grenze gesetzt, entscheidend ist außerdem, dass sie während der letzten vier Spieltage nicht in der 2. Bundesliga zum Einsatz kommen. Foti stand letztmals beim 2:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth am 16. Februar für die 96er auf dem Rasen, als er in der Nachspielzeit eingewechselt wurde. Damar durfte letztmals beim 3:0-Sieg über den 1. FC Nürnberg am 26. Januar in der ersten Mannschaft ran (eingewechselt in der 88. Minute).
"Ich würde davon ausgehen, dass wir sie in der Relegation wiedersehen", sagt Wildersinn. Sein Team ist bereits am Freitagabend wohlbehalten vom Kurztrip aus Mallorca zurückgekehrt und nimmt am Montag das Training wieder auf. Das vorletzte Liga-Spiel steht dann Samstag, 11. Mai, in Schalding-Heining an.