Mit Martin Lang verpflichteten die Verantwortlichen der SpVgg Giebelstadt vor der Saison einen echten Hochkaräter. Der erfahrene Übungsleiter coachte in der vergangenen Runde den Landesligisten TSV Rottendorf. Zusammen mit dem bayernligaerfahrenen Spielertrainer Christian Steinmetz bildet Lang beim Kreisligisten nun das Trainer-Duo.
Die Personalplanungen sprechen im Vergleich zu den erfahrenen Hauptverantwortlichen eine völlig andere Sprache. "Mit Torwart Moritz Ziegler vom FV 04 Würzburg, Dennis Deppner vom FC Würzburger Kickers und den Zwillingen Louis und Vincent Fürst von der JFG Maindreieck-Süd verpflichteten wir vier Spieler, die erst aus den U-19-Junioren herauskamen. Qualität bringen alle mit, beispielsweise gehörten die Brüder Fürst vor zwei Jahren noch dem Nachwuchsleistungszentrum der Würzburger Kickers an", setzt Steinmetz auf junge Talente.
Junges Team mit Luft nach oben
Zusätzlich legen die Verantwortlichen Wert auf die eigene Ausbildung. Lukas Dill stand in allen vier Saisonspielen auf dem Platz, obwohl er noch in der Jugend auflaufen kann. Dasselbe galt in der vergangenen Runde für Asmir Tukar, der im Sommer in den Herrenbereich wechselte. Natürlich sind auch erfahrene Akteure wie der 32-jährige Steinmetz selbst an Bord. Das Gros besteht laut dem Coach jedoch aus viel jungen Talenten, wodurch automatisch noch Luft nach oben ist: "Selbstverständlich machen Spieler in diesem Alter Fehler, die ihnen mit mehr Erfahrung nicht unterlaufen würden. Diese Zeit geben wir ihnen aber, weil wir von der Qualität absolut überzeugt sind."
Mit Christian Steinmetz und Martin Lang begleiten zwei ausgewiesene Fachleute die Mannschaft. Über die Zusammenarbeit zeigt sich Steinmetz begeistert: "Die Themen für die Trainingswoche legen wir gemeinsam fest. Meistens leitet Martin die Einheiten und ist vornehmlich für die Auswahl der Übungen verantwortlich. Somit kann ich mich auf meine Rolle als Spieler konzentrieren." Auch bei den Ansprachen findet eine Aufteilung zwischen dem Trainer-Tandem statt. Steinmetz beurteilt die unterschiedlichen Impulse aus Perspektive der Spieler als "echten Mehrwert." So bedienen sich die Trainer in gewissen Abständen beispielsweise Video-Analysen, ohne Gefahr zu laufen, die Akteure zu überladen.
Zum 100. Geburtstag in die Bezirksliga
Treu bleiben die Verantwortlichen ihrem vor einigen Jahren formulierten "Langzeit-Ziel". Zum 100. Geburtstag des Klubs im Jahr 2026 wollen die "Gelb-Schwarzen" in der Bezirksliga spielen. Zu viel Druck möchte Steinmetz seinen Schützlingen nicht auferlegen, mit dem Kreisliga-Aufstieg vor einem Jahr machten die Kicker aber schon den ersten Schritt. Der dritte Rang in der vergangenen Spielzeit verringerte die Erwartungshaltung nicht und sprach vielmehr eine deutliche Sprache für das Leistungsvermögen. "Wir kennen unsere Stärken und Potenziale. Unter den ersten Fünf wollen wir am Ende landen. Was genau herausspringt, werden wir sehen", gibt sich Steinmetz ambitioniert, aber nicht verbissen.
Mit sieben Punkten aus vier Spielen startete die Sportvereinigung solide in die Runde. Zum Auftakt setzte es gegen den SV Sonderhofen zwar eine vermeidbare 1:2-Niederlage, doch ausgerechnet die jüngste Punkteteilung brachte die Qualitäten zum Vorschein. Gegen den hoch gehandelten, amtierenden Vizemeister SV Kürnach stand am Ende ein 2:2 auf der Anzeigetafel. "Insgesamt war es wohl ein verdientes Unentschieden, bei dem beide Mannschaften nicht enttäuschten", schätzt Steinmetz den Ausgang ein. Nun reisen die Giebelstädter zum noch punktlosen Aufsteiger FT Würzburg. Einen Selbstläufer erwartet der Spielertrainer nicht. Auch aus diesem Grund beobachtete sein Trainerkollege Martin Lang die Würzburger zuletzt vor Ort.