Wenn sich die Euphorie nach einem Aufstieg so langsam verabschiedet, stellt sich die zweite Saison gerne mal als die schwierigere heraus. Der ASV Rimpar, als Rückkehrer in die Landesliga Nordwest in der vergangenen Saison auf dem achten Platz gelandet, möchte dennoch erneut eine solide Runde spielen.
Schon kurz nach der Winterpause hatten die Rimparer zuletzt nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. "In meinen Augen ist die Liga noch ausgeglichener, als sie ohnehin schon war. Dadurch ist es extrem wichtig, dass wir von Beginn an punkten. Ich gehe davon aus, dass es ein hartes Gerangel um die Mittelfeldplätze geben wird", prophezeit Trainer Henry Stenzinger.
Sechs Neuzugänge für Rimpar, drei haben zuletzt in der Bayernliga gespielt
Er weiß, von was er spricht. Mit nur einem Punkt aus den ersten drei Partien war Rimpar schwerfällig in die vergangene Spielzeit gestartet. Um nicht weiterhin mit dem Rücken zur Wand stehen zu müssen, waren vier Siege in Folge für Stenzinger "von extremer Bedeutung".
Im Vergleich zur vergangenen Saison gibt es beim ASV nun ein paar grundlegende, personelle Veränderungen. Nur Felix Schätzler kam damals nach dem Landesliga-Aufstieg als Neuzugang dazu, diesmal sind es sechs neue Akteure: Luca Fischer, Joel Flores Vega und Marius Wiederer kamen von Bayernliga-Absteiger FC Geesdorf, Friedrich Philipp-Messerschmidt und Noah Ferenc-Lehner von der TG Höchberg sowie Sven Burkard, der auch schon in Höchberg kickte und zuletzt zwei Jahre bei seinem Heimatverein TSG Estenfeld in der Kreisliga aktiv war.
Allerdings müssen die Rimparer auch Abgänge verkraften. Nach nur einer Saison in Rimpar ist Schätzler weitergezogen zum Bezirksligisten ETSV Würzburg, wo er auf mehr Spielzeit hofft. "Wir wünschen ihm alles Gute. Spielpraxis tut ihm sicherlich gut. Die Türen stehen bei uns für ihn weiterhin offen", findet Stenzinger den Wechsel nachvollziehbar.
Henry Stenzinger und Marcel Heck treffen Entscheidungen auf Augenhöhe
Marcel Böhm wechselte zur TG Höchberg. "Der Wechsel reduziert den zeitlichen Aufwand zu seinem Heimatort und Arbeitgeber. Es ist natürlich schade, da er sehr lange in Rimpar war. Dennoch sind seine Gründe verständlich", verabschiedet der Trainer auch Böhm mit den besten Wünschen. Johan Brahimi und Xhulio Trimi (beide TSV Lohr) verlassen den Klub ebenfalls. Patrick Lugert bleibt dem ASV erhalten und wird aber als spielender Co-Trainer die zweite Mannschaft in der Kreisklasse unterstützen.
Personell veränderte sich der Landesligist auch auf der Trainerbank. In der Aufstiegssaison coachte Marcel Heck die Mannschaft, Henry Stenzinger war damals sein Assistent. Nun kehrte Heck nach einem Jahr Pause als Co-Trainer zurück. Für Stenzinger ist das nur eine Formalie: "Marcel und ich verstehen uns blind und treffen alle Entscheidung gemeinsam auf Augenhöhe. Aus diesem Grund sind die Begriffe Chef- und Co-Trainer maximal nach außen relevant."
Zum Saisonstart reisen die Rimparer am Samstag, 22. Juli, zum TSV Mönchröden. Es ist gleich die weiteste Auswärtsfahrt am ersten Spieltag. An die Mannschaft aus dem Landkreis Coburg hat Stenzinger gemischte Erinnerungen. Einerseits feierte seine Elf gegen sie zu Hause mit 5:0 den zweithöchsten Saisonerfolg, andererseits verlor sie dort mit 1:2.
Noch zwei Testspiele und ein Toto-Pokal-Spiel vor dem Landesliga-Start
Vor dem Landesliga-Start in zwei Wochen stehen noch Testspiele gegen den Bayernligisten TSV Abtswind (Samstag, 16 Uhr) und beim Kreisligisten SV Kürnach (Dienstag, 19 Uhr) auf dem Programm. Am Samstag, 15. Juli, kommt es im Toto-Pokal-Wettbewerb auf Landesebene in Rimpar zudem zum Wiedersehen mit Landesliga-Absteiger TSV Rottendorf. Der Sieger qualifiziert sich für die erste BFV-Hauptrunde im Wettbewerb.
Mit den bisherigen Ernstfall-Simulationen ist Stenzinger recht zufrieden: "Mit 2:0 beim SC Schwarzach und 5:1 gegen den TSV Lengfeld haben die Ergebnisse gepasst. Nur gegen den FV 04 Würzburg haben wir mit 0:1 verloren. Es ist noch Luft nach oben, allerdings sind wir schon einige Schritte nach vorne gegangen." Auch die Neuzugänge seien gut integriert, weshalb Stenzinger findet: "Wir sind auf dem richtigen Weg."