
U-19-Bayernliga
FC Würzburger Kickers – 1. FC Nürnberg 0:1 (0:0)
Die Monate des Claudiu Bozesan bei seinen Kickers sind gezählt. Ein letztes Mal trainiert er in dieser Saison die U-19-Rothosen. Dann ist Schluss. Nach rund 25 Jahren im Verein. Zum Abschluss hat sich Bozesan kein leichtes Unterfangen ausgesucht. "Wenn man es realistisch sieht, dann wird es ein schwieriges Jahr", sagt der 53-Jährige. Nur eine Hand voll Spieler sind ihm aus der vergangenen Runde übriggeblieben. Der Großteil kommt von der letztjährigen Kickers-U-17 – und damit aus der Landesliga. Zuvor hat dieser Jahrgang teilweise noch Bezirksoberliga gespielt.
"Da sind Rückschläge vorprogrammiert. Das Wichtigste ist, dass wir die Spieler weiter nach vorne bringen", unterstreicht Bozesan. Ihm zur Seite stehen seit Sommer die beiden Co-Trainer und ehemaligen Kickers-Akteure Adrian Przybyla und Nico Wagner. Das Match gegen Absteiger 1. FC Nürnberg ist in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn sich die Rothosen am Ende mit 0:1 geschlagen geben müssen. "Der Sieg für die Nürnberger geht in Ordnung, weil sie mehr Ballbesitz und mehr Chancen hatten. Aber wir haben einen ordentlichen Fight abgeliefert und viele Nadelstiche gesetzt", findet Bozesan.
Der Club-Nachwuchs strebt zurück in die Bundesliga. Bis zum sonntäglichen Duell auf der Sieboldshöhe gelangen den Mittelfranken in den fünf Spielen durchschnittlich über sieben Tore. Dass bei den Kickers nur ein weiteres dazukommt, liegt auch an einer leidenschaftlich verteidigenden Kickers-Elf.

Unter den 120 Zuschauern ist ein ganz besonderer Zaungast: Christian Wörns, langjähriger Kapitän von Borussia Dortmund und seit letztem Jahr deutscher U-19-Nationaltrainer. "Ich habe ihn gefragt, ob er einen von uns beobachtet. Das hat er aber verneint", berichtet Bozesan schmunzelnd. Wörns schaut vielmehr auf Club-Kapitän David Pfeil, der bei den Nürnbergern die linke Außenbahn beackert. Wörns hat selbst einst alle nationalen Auswahlteams durchlaufen, ehe es der heute 47-Jährige auf 66 A-Länderspiele und 469 Erstligaeinsätze brachte.
Die Ziele bei den U-19-Rothosen sind ebenfalls ambitioniert: Binnen drei Jahren sollen sie in die Jugend-Bundesliga aufsteigen. Bei nur einem Aufsteiger wird das ein schweres Unterfangen, auch wenn Bozesan mit dem Jahrgang um Maximilian Breunig 2018 immerhin schon mal Vizemeister geworden ist. Froh wäre man bei den Kickers, wenn schon zur nächsten Saison der eine oder andere Akteur den Sprung zum Kooperationspartner TSV Aubstadt in die Regionalliga schaffen würde.
Kandidaten sind etwa Kapitän Jan Martin, Marco Kunzmann, Nico Fritsch oder Adrian Winter, aber auch die sommerlichen 2001er-Neuzugänge André Rumpel oder Julian Wild. Rumpel ist zunächst beim Stadtrivalen Würzburger FV ausgebildet worden, ehe es ihn zum 1. FC Nürnberg zog. Julian Wild, Bruder von U-14-Auswahlspielerin Marlene, kam von den Stuttgarter Kickers aus der Bundesliga. "Es wird noch etwas dauern, bis wir Gespräche mit Aubstadt führen, was diesen Jahrgang angeht", sagt NLZ-Cheftrainer am Rande des Nürnberg-Spiels. Der Vorteil für die nächstjährige Kickers-A-Jugend wird sein, dass sie größtenteils zusammenbleibt. Dann kann tatsächlich der Angriff auf die Spitzengruppe gelingen.

Bozesan wird dann nicht mehr Trainer bei den Rothosen sein. 15 Jahre lang hat er dieses Amt bekleidet – überwiegend in der U 19, aber auch für die inzwischen abgemeldete Drittliga-Reserve und jüngere Juniorenteams. Zuvor hat der gebürtige Rumäne die Fußballschuhe für die erste Kickers-Mannschaft geschnürt. In der Saison 1990/91 absolvierte Bozesan zudem 15 Zweitliga-Spiele für den FC 05 Schweinfurt. "Ich werde bis zum letzten Tag alles für die Kickers geben", betont der stets loyale U-19-Coach. An diesem Sonntag geht die Abschiedstournee des Gerbrunners mit dem Bayernliga-Heimderby gegen den FC 05 Schweinfurt (15,30 Uhr, KRE Sportpark Sieboldshöhe) weiter.
Würzburger Kickers: Noroozi – Fritsch, Rumpel (73. Brandl), Martin, Kunzmann, Aksu, Winter (89. Heuchert), Schoppel, Gündling (64. Wild), Knecht (85. Knecht), Ünlü.
Schiedsrichter: Christopher Hienz (Brünnau). Zuschauer: 120. Tor: 0:1 Pascal Moll (64.). Rot: Sobhan Noroozi (90.+6, Handspiel außerhalb des Strafraums, Kickers).
Die restlichen Spiele im Stenogramm
U-19-Landesliga
Würzburger FV – TSV 1860 Weißenburg 2:1 (0:0). Schiedsrichter: Bastian Münch (Oberthulba). Zuschauer: 80. Tore: 1:0 Mohamed Conte (67.), 1:1 (72., FE), 2:1 Philipp Glücker (78.).
SV Viktoria Aschaffenburg – JFG Kreis Würzburg Süd-West 7:1 (4:0). Schiedsrichter: Benedikt Bruns (Mensengesäß). Zuschauer: 40. Tore: 1:0 (4.), 2:0 (6.), 3:0 (23.), 4:0 (38.), 5:0 (58.), 6:0 (60.), 7:0 (70., Eigentor), 7:1 Ilja Horn (89.).
U-17-Bayernliga
FC Würzburger Kickers – TSV 1860 Weißenburg 4:1 (2:1). Schiedsrichter: Kevin Hegwein (Ullstadt). Zuschauer: 75. Tore: 1:0 Louis Breunig (7.), 1:1 (19.), 2:1 Evan Stegmaier (20.), 3:1, 4:1 Christian Kuhn (54., 63.).
U-17-Junioren, Landesliga Nord
FC Würzburger Kickers II – DJK Don Bosco Bamberg 0:0. Schiedsrichter: Kevin Barthel (Gaukönigshofen). Zuschauer: 60.
U-17-Juniorinnen, Landesliga Nord
DJK Don Bosco Bamberg – SC Würzburg abgesagt. Bamberg trat wegen Personalproblemen nicht an. Daher werden die drei Punkte wohl am grünen Tisch nach Würzburg wandern.
U-14-Förderliga
SSV Jahn Regensburg – FC Würzburger Kickers 3:1 (2:0, 0:0). Schiedsrichter: Arkay-Elias Akyurt (Obertraubling). Zuschauer: 50. Tore: 1:0 (38.), 2:0 (43.), 2:1 Farzad Janati (55.), 3:1 (62., ET).
U-13-Junioren, BFV-Förderliga
1. FC Nürnberg – FC Würzburger Kickers 3:0 (2:0, 0:0). Schiedsrichter: Heiko Trost (Nürnberg-Buch). Zuschauer: 80. Tore: 1:0 (30.), 2:0 (34.), 3:0 (66.).