
Wer am Sonntagmorgen mit einer verschlafenen Domstadt gerechnet hatte, der wurde überrascht. Vor allem rund um das Congress Centrum Würzburg war morgens schon eine Menge los: Überall Gewusel, Trommelschläge und rockige Musik. Bei bestem Laufwetter versammelten sich gegen 9 Uhr mehr als 2000 Läuferinnen und Läufer, um beim 21. WVV Marathon Würzburg über verschiedene Distanzen an der Start zu gehen. Über die Hälfte wagte sich dabei nach Angaben von Pressesprecher Johannes Büttner an den Halbmarathon.
Ukrainer gewinnt den Zehn-Kilometer-Lauf
Bereits kurz vor 10 Uhr wurde im Zielbereich zum ersten Mal gejubelt, als Burda Yaroslav aus der Ukraine als Sieger des Zehn-Kilometer-Laufs einlief.
Obwohl der Würzburg-Marathon vor allem Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Umgebung anlockt, finden auch immer wieder Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt den Weg nach Unterfranken. So waren neben der Ukraine auch dieses Jahr wieder viele weitere Nationalitäten vertreten. Den Halbmarathon der Frauen etwa gewann Sandra Perez Jimenez aus Spanien in einer Zeit von 1:26:06 Stunden.

Beeindruckende Siegerzeiten
Im Halbmarathon der Männer setzte sich Gabriel Lautenschlager aus Bamberg mit einer beeindruckenden Zeit von 1:07:28 Stunden durch - die beste Siegerzeit seit mehr als zehn Jahren. Lautenschlager sagte, er sei einfach nur nach Gefühl gelaufen, da er die Strecke aufgrund seines Trainings sehr gut kenne. Einige Wochen zuvor habe er beim Berliner Halbmarathon seine Bestzeit von 1:05 Stunden aufgestellt und daher gewusst, dass er gut in Form sei. Bei seinem Debüt beim Würzburg-Marathon konnte er dies auch direkt unter Beweis stellen.

Doch nicht nur der Halbmarathon der Männer brachte eine hervorragende Siegerzeit hervor, auch im Marathon gab es die beste Zeit seit 2015. Philipp Karpeles aus Erlangen knackte die Zweieinhalb-Stunden-Marke und kam unter donnerndem Applaus und Konfettiregen nach 2:27:47 Stunden im Ziel an. "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Lauf. Die zweite Runde war etwas zäh und warm, aber die Zuschauer haben mich dann gut getragen", sagte er nach seinem Lauf. Dieser Aussage stimmte Marathon-Gewinnerin Alexandra Bauer aus Nürnberg zu.
Überglücklich kam sie nach 2:55:18 Stunden, einer persönlichen Bestleistung, im Ziel an. "Es ist überwältigend. Es hat heute alles gestimmt", sagte Bauer und strahlte vor Freude. "Ich mag die Stadt, ich mag die Kulisse, ich mag die Stimmung und dann auch noch so ein Ausgang heute."
Gute Stimmung an der Strecke
Veranstalter Günter Herrmann nannte die diesjährige Auflage "den besten Marathon aller Zeiten". Zu verdanken sei dies dem neuen Sponsor, der WVV, und allen Helfern, die auf familiäre Art und Weise eine Menge Herzblut in die Organisation dieser Großveranstaltung gesteckt hätten. Er habe im Laufe des Tages nur positives Feedback erfahren. Herrmann schätzte, dass um die 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Läuferinnen und Läufer entlang der Strecke anfeuerten.

Auch die Drittplatzierte des Halbmarathons, Nora Vogg aus Veitshöchheim, war von den Fans und den Bands an der Strecke begeistert: "Es war eine gute Motivation." Nachdem bei der Organisation alles glattlief, fand auch Herrmann selbst die Zeit, um den Läuferinnen und Läufern im Zieleinlauf zu applaudieren.
Notarzteinsatz: Läuferin muss reanimiert werden
Während der Veranstaltung kam es zu einem Notarzteinsatz in der Kaiserstraße: Eine Marathon-Läuferin war auf der Laufstrecke zusammengebrochen und musste reanimiert werden, wie Thomas Witzel, Einsatzleiter der Johanniter, erklärte. Die Frau war auf der zweiten Hälfte der gut 42 Kilometer langen Strecke in Not geraten. Sie wurde vor Ort notversorgt und ins Uniklinikum Würzburg gebracht. "Ihr Zustand ist nach meinen aktuellen Kenntnissen mittlerweile wieder stabil", teilte Witzel mit.
Bei der Veranstaltung waren insgesamt 60 Einsatzkräfte der Johanniter aus Unter-, Mittel- und Oberfranken sowie von den Maltesern und dem Bayerischen Rotes Kreuz aus der Region im Einsatz. Insgesamt mussten 25 Menschen über den Tag verteilt ärztlich versorgt werden. Außer dem Einsatz in der Kaiserstraße habe es aber keine weiteren Notfälle gegeben.
Am 17. Mai findet dann noch der zweite Teil der Veranstaltung statt: der Krick-Firmenlauf in Eibelstadt, bei dem auch wieder mit mehr als 2000 Teilnehmern gerechnet wird.