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Fußball: Zweite Bundesliga
1:2 in Regensburg: Schiedsrichter sorgt für Ärger bei den Kickers
Späte Tore, ein umstrittener Platzverweis und wieder keine Punkte. Auch unter Bernhard Trares gibt es auswärts für die Würzburger Kickers nichts zu holen.
Diskussionsbedarf nach der Niederlage der Würzburger Kickers in Regensburg: Schiedsrichter Florian Heft (links) und Trainer Bernhard Trares
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Diskussionsbedarf nach der Niederlage der Würzburger Kickers in Regensburg: Schiedsrichter Florian Heft (links) und Trainer Bernhard Trares
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:23 Uhr

Auf fremden Plätzen bleiben die Würzburger Kickers in der Zweiten Fußball-Bundesliga chronisch erfolglos. Mit 1:2 unterlag der Aufsteiger bei Jahn Regensburg, hat damit auch das vierte Auswärtsspiel dieser Saison verloren und steht nach wie vor am Tabellenende. "Ein Remis wäre unterm Strich gar nicht unverdient gewesen", fand Trainer Bernhard Trares, der auch über Schiedsrichter Florian Heft zürnte, der Kickers-Akteur Niklas Hoffmann nach einem vermeintlichen Faustschlag ins Gesicht eines Gegenspielers Rot zeigte.

Es war tatsächlich eine Premiere. Der SSV Jahn Regensburg und die Würzburger Kickers waren sich in den letzten Jahren beharrlich aus dem Weg gegangen. So lange die Rothosen noch in der bayerischen Regionalliga kickten, war das sportliche Zuhause der Oberpfälzer die Dritte Liga. Doch auch als sich die Würzburger aufmachten in den Profifußball, kam es zu keinem Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten. Der Jahn zwischendurch mal in die Viertklassigkeit abgestürzt, rauschte direkt in die Zweite Liga durch, während die Kickers nach ihrem Ausflug ins Unterhaus 2017 wieder runter in Liga drei mussten. Ein nichtöffentliches Testspiel gab es in der vergangenen Saison. Da siegte Regensburg am Dallenberg 3:1.

Für die Kickers war es also der erste Auftritt in der schmucken 2016 eingeweihten Arena direkt an der Autobahn. Eine Premiere unter besonderen Vorzeichen. Nach dem ersten Saisonsieg am vergangenen Sonntag gegen Hannover (2:1) war es für die Kickers die Chance, wieder Anschluss zu finden an den Rest der Liga. Und Regensburg? Der Jahn hatte zuletzt drei Mal in Serie verloren. Nicht nur deshalb: Der Jahn ist ein Kontrahent der Kragenweite, mit dem sich die Kickers messen müssen, wenn sie ernsthaft um den Klassenerhalt kämpfen wollen.

Trares vertraut derselben Startelf

Trainer Bernhard Trares machte das, was seine Vorgänger Michael Schiele und Marco Antwerpen in dieser Saison noch nicht gemacht hatten: Er veränderte sein Team im Vergleich zur Vorwoche überhaupt nicht. Das heißt: Auch Dominik Meisel, der in der Vorwoche sein Zweitliga-Debüt gefeiert hatte, durfte wieder vom Start weg ran.

Als die Partie dann lief, waren die Rollen auf dem Feld klar verteilt. Die Würzburger in ihren quietschgelben Auswärtstrikots hatten genug damit zu tun, ihr eigenes Tor zu verteidigen. Nach vorne ging bei den Kickers lange Zeit nichts. Die Gäste konnten den Ball nur selten in den eigenen Reihen halten, gaben das Spielgerät immer wieder viel zu schnell her.

Und bei den Hausherren war vor allem ein in Würzburgs bestens bekannter Akteur für besonders viel Wirbel: Albion Vrenezi sorgte auf dem rechten Flügel für viel Betrieb und Beschäftigung in der Würzburger Hintermannschaft: An der besten Chance der Regensburger war der in München aufgewachsene Kosovare, der in der vergangenen Saison als Leihspieler für die Kickers agiert hatte, direkt beteiligt. Nach einer scharfen Vrenezi-Flanke köpfte Sebastian Stolze den Ball ans Gebälk des Kickers-Tores (42.).

Es war nicht das einzige Mal, dass es eng wurde für die Kickers in Halbzeit eins: Rechtsaußen Florian Flecker hatte bereits in der siebten Minute mit dem Kopf kurz vor der Linie geklärt, nachdem Torhüter Fabian Giefer zuvor eine Vrenezi-Hereingabe vor die Füße von Regensburgs Kaan Caliskaner abgewehrt hatte. In der 29. Minute parierte Giefer stark gegen den frei vor hm aufgetauchten Kaan Caliskaner. Zuvor hatte Vrenezi Hägele den Ball vom Fuß stibitzt. Die Kickers konnten heilfroh sein, dass es torlos in die Pause ging.

Kopacz mit einem Lebenszeichen

Auch im zweiten Durchgang blieb Regensburg zunächst am Drücker, tat sich aber schwer gegen die insgesamt sehr solide agierenden Würzburger Defensiv-Zentrale. Und in der 63. Minute war es dann soweit: Jahn-Keeper Alexander Meyer musste tatsächlich erstmals ernsthaft eingreifen. David Kopacz hatte nach einem guten Solo von der Strafraumkante geschossen. Alles in allem waren die Würzburger Offensivbemühungen aber zu harmlos.

Es war die 66. Minute, als die Kickers in Unterzahl gerieten. Niklas Hoffmann, erst wenige Minuten zuvor für den angeschlagenen Lars Dietz eingewechselt, sah von Schiedsrichter Florian Heft glatt Rot. Eine mindestens diskutable Entscheidung. Hoffmann hatte gewiss Erik Wekesser im Zweikampf mit der Hand im Gesicht getroffen. Ihm dabei Absicht zu unterstellen und dies gar als Tätlichkeit zu werten, ist nach Ansicht der Fernsehbilder freilich nur schwer nachzuvollziehen. Als krasse Fehlentscheidung wertete der Video-Schiedsrichter in Köln die Hinausstellung aber nicht. "Da steht ein Monitor. Der ganze Kram kostet ja auch Geld, dann sollte er auch benutzt werden", zürnte Kickers-Trainer Bernhard Trares hernach und ließ ohnehin kein gutes Haar an der Schiedsrichterleistung: "Das ist hier Abstiegskampf. Da sollte sich der Schiedsrichter auch entsprechend vorbereiten."

2:0 für Regensburg: Sebastian Stolze (links) lässt Fabian Giefer im Kasten der Kickers keine Chance, auch Robert Herrmann kann das zweite Gegentor nicht mehr verhindern.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | 2:0 für Regensburg: Sebastian Stolze (links) lässt Fabian Giefer im Kasten der Kickers keine Chance, auch Robert Herrmann kann das zweite Gegentor nicht mehr verhindern.

Die Kickers mussten sich also fortan zu zehnt den Regensburgern erwehren und kassierten in der 83. Minute einen Wirkungstreffer. Die Gäste hatten zuvor den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären können, Regensburgs Benedikt Saller brachte den Ball recht unbedrängt in die Mitte, Jan-Niklas Beste war Florian Flecker am langen Pfosten weggelaufen und köpfte aus zwei Metern Entfernung zum 1:0 für die Oberpfälzer ein (83.).

Die Kickers zeigten hernach Moral, stürmten mit dem Mut der Verzweifelung und liefen in einen Konter, den Sebastian Stolze zum 2:0 vollendete (88.). Die Entscheidung? Noch nicht ganz! Denn Hendrik Hansen schaffte nach einer guten Freistoßflanke des eingewechselten Mitja Lotric noch per Kopf den Anschluss (90.+1). Mehr gelang den Kickers in der Schlussphase aber nicht mehr. "Wenn man in der Tabelle hinten steht, bekommt man Entscheidungen gegen sich gepfiffen. Wir müssen weiter daran arbeiten, uns den Respekt zu erarbeiten, dass das anders wird", so Trares.

 
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  • berndburgis
    Übrigens, wenn man sich die Liste der derzeit vertragslosen Stürmer im Internet anschaut, da sind durchaus noch bekannte Stürmernamen vorhanden und die sind ja jederzeit sofort verpflichtbar und spielberechtigt. Falls noch Geld in der Kasse ist, könnte man da "zuschlagen", wenn Trainer Trares das genau so sieht?! Mit Trares ist die Situation nicht hoffnungslos, das Erscheinungsbild der Mannschaft zeigt positiv nach oben und Trares bestätigt seinen guten Ruf, den er in der "Branche" hat, obwohl er dem Himmel sei Dank kein "Rasenschachtrainer" ist, und das ist gut so!
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  • berndburgis
    Anhand der Bestrafung werden wir merken, ob sich wenigstens das Sportgericht des DFB die Mühe gemacht hat, die Szene, die zur roten Karte für Hoffmann führte, intensiv zu begutachten?! Wenn solche Szenen in Zukunft von allen Schiris so "hart" bestraft werden, muss man an jedem Spieltag der Bundesligen mit 15-20 roten Karten rechnen?! Der 'sieg von Regensburg war objektiv trotzdem verdient. Mußte Ewerthon raus, weil er seinen konditionellen Rückstand immer noch nicht aufgeholt hat. Mit Douglas waren wir anfälliger, weil auch noch Dietz verletzt war. Am meisten Probleme macht der Sturm. Munsy kommt bei den Noten immer zu schlecht weg, er ist der Einzige, der weis wo das Tor steht. Nichts gegen den Fan-Liebling Baumann, aber das Toreschießen wird nie seine Kernkompetenz! Munsy muss als alleiniger Stürmer bei jedem Standard im eigenen Strafraum helfen. Der ist "eine arme Sau", weil er immer das ganze Spielfeld beackern muss, und dann wundert man sich, wenn er nach 50 Minuten kaputt ist .
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  • diener
    Man kann Kickers Freund sein oder auch nicht :
    Die Leistung des Schiedsrichters war in manchen Szenen sicherlich nicht
    nachvollziehbar und sein Auftreten war eher als arrogant und überheblich zu bezeichnen.
    Die Kommunikation mit Köln ist in sehr vielen Spielen eine einzige Katastrophe,
    wird einfach nur schöngeredet , aber ändern tut sich gar nichts . Bei gewissen Abseitsstellungen entscheiden sie mm genau und und bei Entscheidungen der
    Schiedsrichter im Tätlichkeitsbereich bleiben sie oft stumm .
    Fußball wird immer mehr von Funktionären und profitgierigen Managern regiert,
    und kann man in den oberen Klassen schon lange nicht mehr als Volkssport
    bezeichnen.
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  • G.Kneitz@gmx.de
    @nogel am besten Sie schreiben was über eine Wallfahrt zum Kreuzberg. Ist doch klar das ihnen jede Kickers Niederlage in die Karten spielt. Keine Angst, dass Stadion kommt und das ist sicher.
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  • woody
    Wenn Du in einem so kampfbetonten Spiel nach 60 Minuten ein Spieler weniger bist, dann wird es schwer. Der Schiedsrichter hat mit seiner eindeutig falschen Entscheidung (rote Karte) sehr wesentlich das Spiel negativ für die Kickers beeinflusst.
    Warum er sich zu fein war diese Szene sich noch einmal anzuschauen disqualifiziert den Schiri für künftige Aufgaben. Er konnte keine Tätlichkeit sehen für die es Rot gibt, er hat allenfalls vermutet. Deswegen wäre eine erneute Ansicht der Szene (was laut Regelwerk bei roten Karten möglich ist) zwingend erforderlich gewesen.

    Fairerweise muss aber auch erwähnen, dass auf Grund der klaren Torchancen der Sieg für Regensburg dennoch in Ordnung geht.

    Jetzt einen Heimsieg gegen Sandhausen. Es ist noch ausreichend Zeit den Abstieg zu verhindert. Die Moral in der Mannschaft stimmt, das macht Hoffnung.
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  • G.Kneitz@gmx.de
    4650246 hat vieles treffend gesagt. Es war einfach eine unterirdische Leistung des Schiris. Meisel war es glaube ich der klar weggedrückt wurde im Strafraum. Ich frage mich für was es den Video Beweis gibt????? Einen klareren Elfmeter gibt es nicht!!!!!In der ersten Halbzeit lies sich ein Spieler vom Jahn im Strafraum einfach fallen. Normal Schwalbe und gelbe Karte. Nix passiert. Hansen trifft klar den Ball. Was passiert? Faul von Hansen, gelbe Karte und Freistoss. Die rote Karte für Hoffmann war auch so lächerlich. Es gab ähnliche Situationen wie bei Hoffmann, doch passiert ist nichts. Man soll nicht immer die Schuld beim Schiedsrichter suchen, aber was der sich geleistet hat war nicht mal .......tauglich. ich möchte keinen Schiedsrichter in der A klasse oder Kreisklasse beleidigen denn die pfeifen mit Sicherheit besser.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    @komsan: Ich dachte Siege erzielt man durch Spielen und nicht durch herbeireden...
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  • aboehnke
    Die Wahrheit darf man immer sagen - das war ein Witz, da muss man noch nicht mal Kickers-ler sein wie wir
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  • michael-stenger@t-online.de
    Die Anmerkungen von Konsam sind im Grunde i. O. Aber so blöd wie es gestern für uns gelaufen ist so gut läuft es dafür ein anderes mal wieder. Das macht doch irgendwie auch den Reiz aus. Nur als Beispiel, wir wissen doch alle nur zu gut das der Elfer in der letzten Minute von Schuppan der den Aufstieg gebracht hat "niemals" einer war, zumindest war er so zweifelhaft wie das was gestern gegen uns gepfiffen wurde. Haben wir uns da auch beschwert??? Klar könnte oder muss der Videoschiri sowas sehen. Aber Gott sei Dank sind wir trotz aller Technik noch Menschen geblieben die trotz alledem noch Fehler machen. Schirifehler hin oder her, die gestrige Leistung war erneut nicht Zweitligatauglich. Das ist die ganz sachliche Wahrheit. Ich wünsche allen einen schönen Sonntag und bleibt gesund, das ist viel, viel wichtiger.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Hoffentlich werden endlich die Pläne zum Stadion-Neubau beerdigt - für immer.
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  • aboehnke
    Vielen Dank für den inhaltlich hervorragend ausgewogenen Beitrag 👍
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  • 4650246
    Klar hatten wir Glück, dass wir in der ersten Halbzeit keinen gefangen haben. Giefer hatte endlich einen super Tag. Die Teamleistung war auch super. Sonti wurde dauern gefoult, was wohl Teil der Taktik war. Der Schiedsrichter hat uns am Ende die Punkte weggepfiffen. Es ging los mit der Gelben gegen Hansen, aus meiner Sicht hätten wir einen Elfer bekommen müssen, aber die Rote war definitiv keine Tätlichkeit! Was wirklich schwach ist sind die Standards. Aber es war ein starker Auftritt der Kickers. Es wird alles gut, bei der Moral.
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