Es war der letzte Tanz in dieser Zweitliga-Saison am Dallenberg. Wirklich prickelnd war er nicht mehr, dieser vorerst letzte Auftritt der Würzburger Kickers in der zweithöchsten Fußball-Liga des Landes. Dafür stand zu wenig auf dem Spiel. Die Musik spielte am Pfingstsonntag in anderen Stadien. Am Ende war dieses 1:1 der Rothosen gegen die Ostwestfalen, die vor zwölf Monaten noch in Liga eins angetreten waren, zwar unterhaltsam, aber hüben wie drüben doch sehr fehlerhaft.
Dabei wäre es für die Paderborner ja noch um eine bessere Platzierung und damit etwas mehr Geld aus dem Topf mit dem TV-Geld gegangen. Trotzdem agierten die Gäste vorne und hinten ebenso fahrig wie die Kickers. Die Folge des sehr luftigen Abwehrverhaltens beider Mannschaften waren viele Torchancen, die jedoch fast alle kläglich vergeben wurden. In der ersten Halbzeit mit einer Ausnahme: In der 11. Minute köpfte Sven Michel die Gäste in Führung. Die Hausherren gerieten in dieser Phase ganz schön ins Schwimmen, stabilisierten sich aber mit fortlaufender Spielzeit und kamen kurz nach der Halbzeitpause zum Ausgleich.
Dieser Treffer fiel freilich in die Kategorie kurios: Zunächst verdaddelte Paderborns Torhüter Leopold Zingerle in der Nähe der Eckfahne den Ball gegen Patrick Sontheimer. Der Würzburger Mittelfeld-Akteur zog den Ball aus spitzem Winkel in Richtung Tor. Das Spielgerät hätte aber wohl nicht den Weg in den Kasten gefunden, wäre nicht der Paderborner Aristote Nkaka herangerauscht und den Ball im Stile eines Goalgetters zum 1:1 in die eigenen Maschen geköpft (46.). "Wenn wir das zehnmal üben, bekommen wir das nicht hin. Aber das war nur die Krönung dessen, was wir in der zweiten Halbzeit gemacht haben", ärgerte sich Paderborns scheidender Trainer Steffen Baumgart, der insgesamt einen Auftritt seines Teams gesehen hatte, "den ich so nicht akzeptieren kann". Sein Gegenüber Ralf Santelli war in der Bewertung des Geschehens etwas gnädiger: "Wir haben da andere Maßstäbe. Ich bin zufrieden."
In der Folge wogte das Geschehen hin und her, ohne das eines der beiden Teams nur eine der sich zahlreich bietenden Torgelegenheiten zu nutzen wusste. Kurz vor Schluss schraubten die Kickers dann noch die Zahl der in dieser Saison eingesetzten Akteure auf rekordverdächtige 37 nach oben, als in der 88. Minute Umut Ünlü und Adrian Schlagbauer auf den Platz kamen. Während Ünlü vom Start der Saison weg zum Kader gehörte und stets mit dem Profiteam trainierte, gehörte der Sohn von Kickers-Ehrenpräsident Michael Schlagbauer bislang nur auf dem Papier zum Aufgebot. Er war als vierter Local-Player an die Liga gemeldet worden, um die Zahl von vier im Verein ausgebildeten Akteuren zu erreichen. Trotzdem kam Schlagbauer, der zum Aufgebot der in der Kreisliga beheimateten U-19-II-Mannschaft gehört und seit Geburt Kickers-Mitglied ist, nun immerhin zu einem Zweitliga-Einsatz.
rekordverdächtig !!!
Viel Masse und keine Klasse.
Und dann muss man noch tricksen um die vorgeschriebene Zahl von 4 Local-Playern zu erreichen.
33 "Auswärtige" in einem Provinzclub in einer Saison eingesetzt.
Gute Nacht!
Und, liebe Mainpost, reduziert in der 3. Liga die Berichterstattung von 3 Seiten auf 3 Spalten pro Woche, das reicht auch.
habt ihr den Aufstieg von Greuther Fürth in die Bundesliga verschlafen...?