Es ist das nächste Kapitel dieser Geschichte, die die Würzburger Kickers im Rückblick auf diese Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga immer wieder erzählen werden. "Zum zwölften Mal, glaube ich" sei sein Team in dieser Saison in einer entscheidenden Situation vom Schiedsrichter benachteiligt worden, sagte Trainer Bernhard Trares nach dem am Ende enttäuschenden und doch alles in allem auch gerechten 1:1 (1:0) der Rothosen gegen Jahn Regensburg: "Ich weiß nicht, wie viel Punkte uns die Fehlentscheidungen in dieser Saison schon gekostet haben. Es ist kaum mehr zu ertragen. Wir bekommen zwar immer wieder Entschuldigungen, aber davon können wir uns nichts kaufen. Wir haben einfach das Standing nicht. Dagegen müssen wir immer wieder ankämpfen."
Es gab sie tatsächlich in dieser Saison, die Fehlentscheidungen, die einen, gerade in Zeiten eines Video-Schiedsrichters, fassungslos machen. Den Elfmeterpfiff für Holstein Kiel beim 0:1 an der Ostsee beispielsweise. Am Sonntag war es ein, so ehrlich sollte man sein, Grenzfall. Regensburgs André Becker hatte den Ball mit einer Grätsche gegen Frank Ronstadt erobert. "Ein klares Foul" urteilte der Kickers-Außenverteidiger, der anschließend auch angeschlagen ausgewechselt worden war. Allerdings hatte Becker bei seinem rustikalen Einsatz auch den Ball gespielt. Die Szene hätte wohl auch kaum für Gesprächsstoff gesorgt, wäre der Ball nicht über fünf weitere Stationen zum Ausgleich im Kickers-Kasten gelandet. Andreas Albers war der Torschütze für die Gäste.
Und so musste man doch genau hinschauen bei diesem Zweikampf, und in der Zeitlupe war dann auch zu sehen, dass Ronstadt zunächst am Knie getroffen worden war, ehe Becker an den Ball kam. Nach Ansicht der Fernsehbilder hätte womöglich auch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck ein Foul gesehen. Er schaute sich die Szene aber nicht mehr am Bildschirm an. Vom Video-Schiedsrichter aus Köln gab es kein entsprechendes Signal. Dort sah man offenbar keine klare Fehlentscheidung. Die Kickers tobten - mal wieder.
Zur Wahrheit gehört freilich auch, dass der Ausgleich nicht aus dem Nichts fiel. Die Kickers hatten sich nach der Führung tief in der eigenen Hälfte eingeigelt, um "sicher und kompakt zu stehen", wie Ronstadt sagte. Tatsächlich rutschte mehr als einmal ein Ball durch, und war es auch der Regensburger Schwäche beim Torabschluss zu verdanken, dass die Kickers so lange die Null hielten. 6:20 Torschüsse lautete am Ende die Bilanz. Entsprechend verwunderlich war dann auch die Aussage von Kickers-Coach Trares, sein Team hätte auch "2:0 oder sogar 3:0 führen können".
Natürlich hatten die Würzburger ihre Konterchancen, aber nur beim 1:0 durch den starken Ridge Munsy spielte das Trares-Team eine dieser Gelegenheiten wirklich zielstrebig aus. Unterm Strich haben die Kickers im Vergleich mit der Konkurrenz aus Sandhausen (0:2 in Aue) und Osnabrück (1:2 gegen St. Pauli) einen Zähler gut gemacht. Zu wenig, um neue Hoffnung zu schöpfen.
Schuld für das heutige 1:1muss in vollem Umfang der Trainer übernehmen, wenn ich einen der besten Spieler 90 Minuten auf der Bank schmoren lasse nur weil er vielleicht nach Hannover wechseln will und die Kickers immer noch vom Klassenerhalt träumen, da hörte ganz einfach auf.
Das ist der Abstieg mit Ansage - leider!!