Zweites Heimspiel, erster Heimsieg, nach drei Partien ungeschlagen und erst ein Gegentor: Die Start-Bilanz des FC 05 Schweinfurt kann sich sehen lassen. Und führt die Mannschaft von Coach Christian Gmünder vorübergehend auf Platz fünf der Fußball-Regionalliga Bayern – bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz. Am 2:0-(1:0)-Sieg gegen den FC Augsburg II, den neuen Arbeitgeber des ehemaligen 05-Trainers Tobias Strobl, gab es letztlich nie einen Zweifel – zu souverän untermauerten die Gastgeber im Sachs-Stadion ihre sportlichen Ambitionen.
Beinahe relevanter für die 05-Verantwortlichen als das blanke Resultat: die Art und Weise des Zustandekommens. Sehr kompakt und harmonisch wirkte das Zusammenwirken der Mannschaftsteile. Wenig Abstände in den Ketten ("gegen Buchbach hatten die Abstände lange nicht so gut gepasst"), starkes Verschieben, blitzschnelle Nadelstiche mitten in das gewohnte Geduldspiel. Lediglich die Effizienz sollte besser werden. "Dass wir nicht mehr Tore gemacht haben, wäre das Einzige an Kritik, wenn man denn Ansätze für Kritik finden wollte", sagte Gmünder. Und waren da nicht zwei FCA-Konter, bei denen die Schweinfurter plötzlich mit Fünf gegen Fünf und sogar Vier gegen Fünf standen? "Ja, aber das trainieren wir und dafür haben wir eine gute Viererkette."
Eine kleine Überraschung hatte es in der Startaufstellung der Nullfünfer gegeben: Kapitän Lukas Billick blieb auf der Bank ("er hatte krankheitsbedingt ein paar Tage nicht trainieren können"), seinen Platz in der Innenverteidigung übernahm der Ex-Augsburger Dominik Schmidt. Neu in der Anfangself war Neuzugang Jannis Rabold, der erst vor zwei Wochen vom Karlsruher SC an den Main gewechselt war, auf der rechten Abwehrseite. Mit dabei auch der zweite Ex-Augsburger Fabian Schwarzholz. Lukas Aigner rutschte, ebenfalls ungewöhnlich, auf die linke Sechs – und Kristian Böhnlein von links außen ins zentrale Mittelfeld. Mächtig Stühlerücken also.
Auf den Torjäger ist Verlass: Adam Jabiri trifft und trifft
Auf dem Platz entwickelte sich dann aber doch recht viel Erwartbares. Nämlich in erster Linie Schweinfurter Überlegenheit – wenngleich ohne das ganz große Risiko. Trotzdem hätte es ums Haar einen Blitzstart gegeben: Nach eineinhalb Minuten hatten Pascal Moll und Schwarzholz binnen drei Sekunden eine Doppelchance, scheiterten jedoch an FCA-Keeper Daniel Klein. So dauerte es halt eine knappe halbe Stunde, ehe der Ball das erste Mal im Tor kugelte: Nach einer Engel-Flanke stupste ihn Adam Jabiri lässig über Klein hinweg ins Eck (28.). "Das ist einfach nur Qualität", lobte Gmünder. Jabiri verpasste es anschließend zweimal knapp, noch vor der Pause zu erhöhen (34., 41.).
Kleine Duplizität der Ereignisse nach Wiederbeginn: Wieder blieb der Blitzstart aus, den Aigner nach Engel-Ecke auf dem Kopf hatte – doch Klein fingerte den Ball an die Unterkante der Latte (47.). Also musste es wieder Jabiri richten – und richtete es auch: Nach einem bärenstarken Antritt und feiner Flanke von Böhnlein, der nach dem Wechsel als verkappte zweite Spitze agierte, vollendete der 38-Jährige volley zum 2:0 (59.). Ob er den ganzen Acht-Spiele-in 25-Tagen-Marathon mitmacht? "Ich habe am Schluss noch einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen. Mal schauen. Der Trainer wird schon immer das frischest mögliche Team aufstellen."
Sein Tor kam jedenfalls zur rechten Zeit aus Schweinfurter Sicht, denn in den Minuten zuvor waren die blutjungen Augsburger frecher geworden und hatten durchaus auf den Ausgleich gedrängt. "Wir sind in der Brandphase geduldig geblieben", befand Gmünder. Doch unterm Strich behielt die 05er-Kette gerade bei hohen Bällen die Übersicht. Aufs Ende zu war den Schwaben ohnehin der Nerv endgültig gezogen: Vogelwild waren ihre Versuche mitzuhalten, bisweilen wirkten sie mit dem routinierten Spiel des FC 05 überfordert. Eine kantigere Prüfung dürfte bereits am Freitag (19 Uhr) auf die Schweinfurter zukommen, wenn es zum SV Heimstetten geht.