Keine Frage, der 2:1-Sieg des Regionalligisten FC 05 Schweinfurt gegen den gestandenen Zweitligisten SV Sandhausen war das Resultat einer geschlossenen Leistung einer Mannschaft, in der es menschlich passt. Und doch gab's da einen Spieler, den selbst Trainer Gerd Klaus herausheben wollte, nein, musste: Adam Jabiri. „Es war brutal, wie er seinen Körper eingebracht hat. Ohne die Leistung, die er heute gezeigt hat, hätten wir nicht gewonnen“, adelte er einen Mann, der zwar selbst keinen Treffer erzielt, den entscheidenden aber erzwungen hatte und Meter abspulte wie kein Zweiter auf dem Platz. Jabiri nahm's gewohnt lässig: „Die Mitspieler lassen mich vorne alleine. Da schiebe ich Langweile und drehe ein paar Runden.“
FC 05: „Laufen, bis das Hirn ausschaltet“
Ganz so viel Spaß hatte Klaus nicht immer mit dem 33-Jährigen gehabt: „Adam hat endlich seine Aufgabe im Verein angenommen.“ Jabiri war 2016 als Führungsspieler von den Würzburger Kickers nach Schweinfurter geholt worden – inzwischen ist er es ohne Wenn und Aber. In der Liga stehen für ihn nach fünf Spielen fünf Treffer zu Buche. Für die zweite Pokal-Runde wünscht er sich ein Wiedersehen mit einem seiner Ex-Klubs Hoffenheim oder Heidenheim.
Der FC Heidenheim, nach Sandhausen wohl die zweitgraueste Maus der Zweiten Liga, ist ohnehin zum Running Gag in der Mannschaft avanciert. Beinahe alle 05er prognostizierten dieses Los.
Klaus bleibt bei seinem Wunsch Hannover 96, wo Neffe Felix spielt: „Ein Familienduell wäre doch was“, sagte Onkel Gerd, wohlwissend, dass dann der große Wunsch seines Präsidenten Markus Wolf in Erfüllung gehen müsste. „Markus hat vor sechs Jahren zu mir gesagt, dass es sein Traum wäre, einmal das Sachs-Stadion voll zu sehen. Dann wird's wohl klappen.“ Wolf selbst sah sich „belohnt auf unserem langen Weg. „Das war heute das Spiel aller Spiele.“ Ganz Geschäftsmann jonglierte er gleich mit der Prämie für das Erreichen der zweiten Runde. Immerhin steht ja noch ein zweiter Top-Stürmer neben Jabiri auf seiner Wunschliste. Vor der Saison blieb den Nullfünfern das Nachsehen gegenüber Zahlungskräftigeren. Wolf: „Aber: Priorität hat, dass so ein Spieler menschlich zu uns passt.“ Denn: Was war am Sonntag der Schlüssel zum Erfolg?