"Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß", bemühte Sands Spielertrainer Maximilian Zang nach dem Auswärtsspiel in Schwebenried das kultige Uraltzitat von Weltmeister Andreas Brehme. Mal wieder steht die Korbmacher-Elf nach einer sehr ordentlichen Leistung mit leeren Händen da. Die Pausenführung beim Tabellendritten war nach dem Seitenwechsel schnell dahin.
Ziel war es, an die starken Leistung aus der Vorwoche bei der 0:2-Niederlage gegen Spitzenreiter FC Fuchsstadt anzuknüpfen, verriet Zang. "Wir wollten der Gegner sein, den Schwebenried nicht haben möchte."
Ein Schlenzer von der Grundlinie zum 0:1
Der Plan ging zunächst auch auf. Nach einer Standardsituation von der Mittellinie kam Sands Fabian Röder an der Grundlinie im Schwebenrieder Strafraum rechts vom Tor an den Ball. Eigentlich eine Position, in der ein herausgeholter Eckball meist das höchste der Gefühle darstellt. Röder jedoch entschied sich für ein Traumtor. Mit seinem linken Fuß schlenzte der 23-Jährige den Ball über DJK-Torhüter Leon Hartmann per Innenpfosten ins Tor (20.).
Die Führung der Gäste hielt aber nicht lange. Sieben Zeigerumdrehungen später rannten sich zwei Sander bei einem Abwehrversuch gegenseitig über den Haufen. Schwebenrieds Christopher Lehmann nutzte das eiskalt aus, lief mit dem Ball völlig frei in Richtung Sander Tor, legte noch einmal quer auf Marc Müller, der locker zum Ausgleich einschoss.
Pausenführung für das Landesliga-Schlusslicht
Von individuellen Fehlern in der Abwehr blieb aber auch die Heimelf nicht verschont. Sands André Lörzer erkämpfte sich gegen die Schwebenrieder Viererabwehrkette, die etwas arg sorglos im Aufbau agierte, das Leder, lief damit 20 Meter durchs Mittelfeld und knallte den Ball aus 18 Meter zum 1:2 in den Winkel. "Beide Tore hätte man nicht viel besser machen können", sagte FC-Coach Zang hinterher. "Da hat man gesehen, dass einfach auch eine Qualität in der Mannschaft drinsteckt. Es ist nicht Hopfen und Malz verloren." Zur Pause führte das Ligaschlusslicht, auch wenn das Chancenplus deutlich bei der DJK lag.
"Es war klar, dass Schwebenried direkt nach der Pause Vollgas geben wird", erklärt Zang. Trotzdem verschlief seine Elf die Phase nach dem Seitenwechsel. Nach einer Freistoßflanke von Yannick Deibl konnte Marcel Kühlinger völlig freistehend direkt vor dem Sander Tor mit seinem 16. Saisontor das 2:2 erzielen (52.).
Lehmann-Brüder machen den Deckel drauf
Nicht besser sah die Gästeabwehr neun Minuten später aus, als Christopher Lehmann von der linken Seite fast auf Höhe der Eckfahne bis in den Strafraum dribbeln konnte, dort dann noch einen Doppelpass mit seinem Bruder Sebastian spielte, der den Ball letztlich zur 3:2-Führung über die Linie drückte.
Fünf Minuten später machte Sebastian Lehmann, wieder in bester Torjägermanier, den Deckel drauf auf Saisonsieg Nummer zehn. Vorausgegangen war ein perfekt getimter Außenristpass von Kühlinger in die Spitze auf Müller, der maßgenau für Torschütze Lehmann querlegte. "Gegen den Gegner mussten wir gewinnen. Am Ende war es eine Willensleistung", resümierte DJK-Spielertrainer Felix Zöller.
Ein Comeback der "Korbmacher-Elf" blieb nämlich aus. Im Gegenteil, sie schwächte sich sogar noch einmal selbst. Lorenz Schäder flog mit glatt Rot vom Feld. Zang berichtet von einem völlig unnötigen groben Foulspiel. Beinahe hätte Lörzer das Spiel acht Minuten vor Ende noch einmal spannend machen könnte, vergab die "1000-prozentige Chance" (Zang) jedoch. So ist es nunmal, wenn man "Scheiße am Fuß hat".