Vor der prächtigen Kulisse von über 800 Zuschauenden empfing der TSV Forst zum "Endspiel um Platz 2" in der Fußball-Bezirksliga Ost den TSV Ettleben/Werneck. Die Ausgangslage war klar: Der Gast aus Ettleben/Werneck braucht einen Sieg, um in der Tabelle noch am TSV Forst vorbei- und damit in die Relegation zur Landesliga einzuziehen.
Schon vor Anpfiff herrschte eine knisternde Atmosphäre auf dem Sportgelände in Forst, auch wegen der vielen Gäste-Fans, die für tolle Stimmung während der folgenden 90 Minuten sorgten. Beide Mannschaften begannen konzentriert. Ettleben/Werneck suchte von Beginn an den Weg nach vorne.
Die von Pero Skoric trainierten Forster lauerten auf blitzschnelle Umschaltmomente. "Das Schlimmste war es vorher, dass jeder von uns im Kopf hatte, dass uns auch ein Unentschieden reicht", erklärte Skoric nach Spielende. "Manchmal kommt man in so einer Situation dann nicht richtig ins Spiel oder es fehlt an der nötigen Aggressivität."
Seine Sorgen waren unbegründet. Die Skoric-Elf war auf dem Punkt da, scheute keinen Zweikampf und setzte früh im Spiel die ersten Nadelstiche. Nach einer Flanke von Kenan Yeniay verfehlte Shaban Rugovaj das Tor des TSV Ettleben/Werneck nur knapp (10.). Sieben Minuten später saß ein Forster Konter. Burhan Bayat enteilte seinem Gegenspieler Tim Vollert, umkurvte technisch gekonnt Gäste-Keeper Jakob Memmel, schoss und jubelte: 1:0.
Einige Minuten brauchte die Elf von Trainer Mario Schindler, den es nächste Saison zum TSV Großbardorf zieht, um sich vom frühen Rückstand zu erholen. "Klar kannst du taktieren und schauen, dass das Spiel länger vor sich hin plätschert", verteidigte Schindler hinterher seine offensive Ausrichtung. "Aber wir mussten eh gewinnen. Uns war auch klar, dass wir wahrscheinlich zwei Tore brauchen", klärte er auf – mit Blick auf die Forster Offensivqualitäten. Gegen Ende der ersten Hälfte drückte Ettleben/Werneck die Forster tief in die eigene Hälfte. Klare Torchancen waren im häufig unterbrochenen Spiel aber weiter Fehlanzeige.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Schindler-Elf noch einmal den Druck. Allerdings fehlte es weiter an der nötigen Kreativität und am Fortune. Die Angriffe, meist mit langen Bällen, verteidigte die Forster Hintermannschaft gekonnt weg. Im Ansatz gefährlich wurde es im Forster Strafraum meist nur nach Standardsituationen der Gäste. Echte Torchancen bekamen die Zuschauenden in einer umkämpften, aber fairen Partie, im zweiten Abschnitt kaum noch zu sehen.
Bis auf die Schlussminuten, als Forst mehrere gute Konterchancen ungenutzt ließ. Es blieb beim verdienten 1:0. Forst darf sich auf die Relegation freuen. "Ich kann den Jungs nichts vorwerfen", betonte der unterlegene Schindler hinterher. "Wir haben gar nichts zugelassen", analysierte Gewinner Skoric. "Wir haben den Pokal und jetzt den zweiten Platz geholt. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft."