Seit der U13 ist Kevin Fery beim FC Schweinfurt 05, doch als Innenverteidiger ist der 30-Jährige in all dieser Zeit nie aufgelaufen. Beim 2:0-Sieg gegen den FC Eintracht Bamberg war es nun so weit: Neben Thomas Meißner und Kevin Frisorger reihte sich der gelernte Sechser als linker Innenverteidiger in die Dreierkette ein – und machte, salopp gesagt, ein Bombenspiel.
"Das habe ich tatsächlich so noch nicht gespielt", meinte Fery hinterher mit einem Lächeln und blieb bei der Einordnung der eigenen Leistung bescheiden. Eine "sehr ordentliche erste Hälfte" sowie eine zweite, die "auch noch ganz gut" gewesen sei, bescheinigte er sich selbst. Dabei war er zweimal jeweils mit einer Grätsche in absolut kritischen Situationen zur Stelle, unterband beide Male einen Bamberger Konter in der ersten Hälfte. "Das sind absolut wichtige Szenen. Das sind auch die Momente, in denen uns die Bamberger in beiden Spielen vorher wehgetan haben", meinte Fery, der gleich noch nachschob: "Da waren wir etwas zu offen, das sollte uns nicht passieren."
Lob von Kleinhenz: "Kevin ist ein genialer Fußballer"
Es ist ja nix passiert, Fery sei Dank. Doch wieso überhaupt die Umstellung? "Der Gedanke war, ihn im Ballbesitz in der ersten Aufbaulinie zu haben", legte Trainer Victor Kleinhenz seine Überlegungen zu dieser Rotation offen. "Kevin ist ein genialer Fußballer. Und geniale Fußballer hat man gerne am Ball." Gegen den Ball rückte Fery neben Kristian Böhnlein vor auf die angestammte Position im defensiven Mittelfeld, mit dem Ball sollte der Linksfuß gegen tief stehende Bamberger das Schweinfurter Spiel aufziehen.
Was zweimal fast von Erfolg gekrönt war: Ferys Kopfball aus der eigenen Hälfte gelangte über Joshua Endres zu Michael Dellinger, der etwas zu hoch zielte (58.). Und seine Vorlage für Martin Thomann setzte der Teamkollege nur knapp am Pfosten vorbei (88.). Der FC 05 Schweinfurt hat zwar wahrlich keine Notlage, was Innenverteidiger angeht. Mit Fery hat Kleinhenz aber definitiv noch eine valide Option mehr.