
Mit 30 Jahren ist er ein Urgestein beim Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt: Kevin Fery. Weil der defensive Mittelfeldspieler, abgesehen von sechs Monaten 2008 in der Jugend von Carl-Zeiss Jena, immer bei den Nullfünfern war. Seit 2012 in der Ersten. Derzeit erlebt er eine seiner stärksten Phasen. In zwölf von 13 Partien war er auf dem Platz, am Freitagabend beim 1:1 gegen Aschaffenburg, wie zuletzt fast immer, über die volle Distanz.
Auf der Doppelsechs ist er neben dem aus Fürth gekommenen Devin Angleberger eine Konstante, dem Duo muss momentan selbst Kapitän Kristian Böhnlein weichen. Die Binde bleibt in diesem Mannschaftsteil, Fery ist Stellvertreter. Und ein Vorbild geworden. In den zurückliegenden Jahren sahen die Fans in dem Waigolshäuser eher den Feinfuß, dessen Markenzeichen zentimetergenaue Diagonalpässe waren. Der jedoch nicht immer voll austrainiert wirkte – auch, wenn's mal nicht so lief, etwas lethargisch.
Überragende Leistung in Illertissen
"Der Spaß am Fußball ist zurück", sagt Fery. "Weil wir wieder viel über fußballerische Inhalte reden." Das sei zuletzt nicht immer so gewesen. Obwohl er seit 2021 auf unglaubliche 122 Pflichtspiel-Einsätze für den FC 05 gekommen ist. "Das ist auch eine Trainersache. Wir haben wieder eine Idee am Ball." Unter Victor Kleinhenz hat Fery eine Entwicklung gezeigt. Stellvertretend dafür: seine überragende Leistung beim 3:1-Sieg in Illertissen, als er nahezu jeden Angriff des Titel-Mitfavoriten unterband – mit Stellungsspiel, Kopfballstärke und Grätschen.
Fery wirkt schlanker, beteuert jedoch, sich lange nicht gewogen zu haben. "Ich habe etwas Stress daheim", sagt er und meint den Bau seines Hauses. Gegen Aschaffenburg hatte er dennoch die höchste Aktionsquote. Seinen Traumpass kurz vor der Pause konnte Fabio Bozesan nicht verwerten. Überhaupt kritisierte Fery, dass "im letzten Drittel die Sauberkeit gefehlt habe". Die Gesamtleistung habe trotzdem Mut gemacht für das anstehende Derby in Würzburg.