
Die vergangene Saison hat die FT Schweinfurt reichlich Nerven gekostet. Und das durchaus im positiven Sinn. Lange spielte das Team von Trainer Adrian Gahn in der Fußball-Landesliga Nordwest ganz oben mit, hatte den ersten Aufstieg in die Bayernliga lange vor Augen. Auch wenn es am Ende nicht reichte, auf der Maibacher Höh' waren sie stolz und zufrieden mit der Spielzeit.
In der aktuellen werden die Nerven bisher etwas weniger strapaziert. Die FTS steht mit 18 Punkten nach 22 absolvierten Partien (das Spiel gegen die DJK Hain wurde zweimal abgesagt) auf einem soliden Tabellenplatz acht. Mit einigem Abstand nach unten und ziemlich viel nach ganz oben. Wir haben mit Adrian Gahn über die bisherigen Saison gesprochen und blicken mit ihm voraus.
Adrian Gahn: Auf jeden Fall. Das wäre ja völlig vermessen, darüber jetzt zu reden. Großbardorf hat vergangene Saison zwar eine unfassbare Serie gestartet und ist noch Zweiter geworden. Aber das ist eher außergewöhnlich. Und wir müssen ja auch sagen, dass unsere vergangene Saison outstanding war. Das war für unsere Verhältnisse wirklich überdurchschnittlich gut, wenn man die Jahre davor anschaut. Wir hatten einfach einen tollen Lauf und jetzt sind wir zur Winterpause wieder im Schnitt der Jahre davor.
Gahn: Wir haben sicher einige Punkte liegen lassen, das stimmt. Aber der Aufstieg ist bei uns kein Muss.
Gahn: Eigentlich habe ich gedacht, dass das Gefühl, keinen Druck zu haben, der Mannschaft guttut, dass sie frei aufspielen kann. Vielleicht brauchen wir aber noch mehr Leidenschaft. Nach der Winterpause müssen wir die Jungs neu anstecken. Da hilft sicher auch mein Co-Trainer Marco Forner, der eine spezielle Ansprache an die Mannschaft hat und mit dem die Zusammenarbeit super klappt.
Gahn: Das ist sicher ein Thema. Wobei man auch immer gucken muss, wie viele Punkte wir auswärts geholt haben. Also da möchte ich nicht so viel auf die bisherige Heimbilanz geben, zumal wir viele starke und für uns zu Hause unangenehm zu spielende Gegner, die uns eben nicht so liegen, hatten. Dann muss man auch sagen, dass uns große Plätze gutgetan haben. Da konnten wir unsere spielerische Qualität zeigen. Aber ich gebe offen zu: Wir spielen schon lieber daheim als auswärts. Auch wenn bei uns ja nicht Tausende Zuschauer kommen, aber den 130 oder so, die regelmäßig kommen, denen wollen wir ein gutes Gefühl geben und uns mit ihnen gemeinsam über Siege freuen. Wenn das nicht gelingt, dann tut das schon weh. Deshalb hätte ich die derzeitige Heim-auswärts-Statistik gerne andersrum.
Gahn: Da sind halt zwei, drei Spiele dabei, da haben wir zu viele Gegentore in einem Spiel bekommen. Am Anfang der Saison hatten wir mit die beste Defensive. Aber dann gab es eben sowas wie das 1:9 in Frammersbach. Und es gab einige Spiele, da haben uns beispielsweise zur gleichen Zeit vier Innenverteidiger gefehlt. Dazu hat unser Stammkeeper Simon Mai verletzungsbedingt nur ein gutes Dutzend der Partien absolvieren können. Und auch wenn es Leon Miller dann gut gemacht hat: Das ist eine Umstellung auf einer wichtigen Position. Das gehört auch alles zur Wahrheit und muss in die Reflexion der bisherigen Saison einfließen. Und vielleicht hat es beim einen oder anderen Spiel auch etwas an mir gelegen, dass wir eine falsche taktische Herangehensweise hatten. Prinzipiell aber macht es die Mannschaft gut und spielt facettenreich. Es macht Spaß.
Gahn: Man merkt der Mannschaft schon an, dass wir zuletzt nur 14 Mann im Trainingsbetrieb waren. Ich hätte gefühlt noch ein, zwei Wochen länger machen können, weil es einfach so Spaß macht. Aber man merkt, dass die Mannschaft jetzt mal eine Pause braucht. Die Winter- und Weihnachtszeit ist sicher auch mal schön für die Jungs, um durchzuschnaufen und dann wieder mit neuer Energie und Freude zum Training zu kommen. Wir haben ja noch ein bisschen was vor.