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Fußball, DFB-Pokal
Münsters Torwart aus Donnersdorf vor dem Pokal-Duell mit dem FC Bayern München: "Ich weiß, wo sie hinschießen"
Zum vorletzten Spiel der ersten Runde des DFB-Pokals 2023/24 erwartet Preußen Münster den FC Bayern München. Für einen Donnersdorfer ist das Duell ein besonderes.
Johannes Schenk aus Donnersdorf – im Bild bei einem Regionalligaspiel für den FC Bayern München II gegen die Würzburger Kickers – ist derzeit an Drittligist Preußen Münster ausgeliehen.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Johannes Schenk aus Donnersdorf – im Bild bei einem Regionalligaspiel für den FC Bayern München II gegen die Würzburger Kickers – ist derzeit an Drittligist Preußen Münster ausgeliehen.
Kai Dunkel
Kai Dunkel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:37 Uhr

Im Sommer 2022 hat Johannes Schenk aus Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt einen Profivertrag beim FC Bayern München unterschrieben, stand als dritter Keeper im Kader der Mannschaft, die am Saisonende deutscher Meister wurde, spielte in der Regionalliga mit Bayern II unter anderem gegen den FC 05 Schweinfurt und die Würzburger Kickers. In dieser Spielzeit ist der 20-Jährige an Drittligist Münster ausgeliehen und trifft mit den Preußen im DFB-Pokal am Dienstag, 26. September, auf "seine" Bayern.

Frage: Hallo Herr Schenk, schon in Münster eingelebt?

Johannes Schenk: Sehr gut, Münster ist eine richtig schöne Stadt, es gefällt mir gut hier. Die Wohnungssuche war noch etwas kompliziert (lacht). Bisher war ich im Hotel, aber ab Oktober kann ich dann in meine Wohnung ziehen.

Die Unterstützung der Fans ist in Münster eine besondere, oder?

Schenk: Die Fangemeinde hat mich echt überrascht. Ich wusste, dass Münster ein Traditionsverein ist, aber hier steht echt die ganze Stadt hinter Preußen und die Fans machen gut Lärm im Stadion. 

Da kommt das Spiel gegen den FC Bayern gerade recht, oder?

Schenk: Ja, das wird ein Highlight-Spiel und das Stadion bestimmt ein Hexenkessel.

Wie wird es sich anfühlen, wenn die Bayern-Spieler als Gegner ins Stadion kommen?

Schenk: Ich freu' mich natürlich, die Jungs wiederzusehen, aber auf dem Platz wird das dann ganz normal sein. Ich möchte in diesem Spiel im Tor stehen und würde mich da trotz des Gegners nicht ablenken oder aus meinem Tunnel bringen lassen.

Den Sprung direkt zwischen die Pfosten haben Sie zu Saisonbeginn noch nicht geschafft. 

Schenk: Noch nicht, aber es ist mein klares Ziel. Bisher macht es Maximilian Schulze-Niehues gut, aber natürlich bin ich mit dem Anspruch hierhergekommen, jedes Spiel zwischen den Pfosten zu stehen. Ich werde auf meine Chance warten und sie ergreifen, wenn sie da ist. Ich geb auf jeden Fall im Training weiter Gas und will es dem Trainerteam unmöglich machen, an mir vorbeizukommen. 

Wie optimistisch sind Sie, das Preußen-Tor bald zu hüten?

Schenk: Sehr optimistisch, deshalb habe ich ja, wie gesagt, den Schritt zu Preußen gemacht. Ich muss positiv bleiben, gut trainieren und weiter an mir arbeiten.

Einige Klubs wechseln im Pokal den Torhüter.

Schenk: Dazu wurde bei uns noch nichts gesagt.

Aber es würde sich anders anfühlen, wenn Sie gegen Ihre Bayern nicht auf der Bank sitzen, sondern im Tor stehen würden?

Schenk: Ja, voll. Das wäre halt mein Spiel. Ich werde alles dafür geben. Ich kenne jeden Bayern-Spieler, weiß, wie sie ticken. Ich glaube, dass es sogar Vorteile für mich geben könnte, weil ich weiß, wie die Abschlüsse sind.

Haben Sie ein Buch oder einen Zettel, wo Sie nachgucken können, wer wo hin schießt?

Schenk: Nein, das weiß ich ja einigermaßen.

Die Menschen in Bayern frotzeln ja oft über die Preußen. Wie ist das denn andersrum?

Schenk: Da wird gar nicht gefrotzelt. Ich habe noch keinen blöden Kommentar – oder so etwas –  bekommen.

Welches fränkische Essen vermissen Sie?

Schenk: Den Sauerbraten mit Klößen von der Oma. Das esse ich echt gerne. Und wenn ich daheim bin, kocht das meine Oma auch immer.

Sind Sie ein Familienmensch?

Schenk: Ich bin ein Superfamilienmensch! Wenn ich daheim bin, mache ich viel mit der Familie und Freunden. Aber als ich mit 14 Jahren nach München gezogen bin, war das erste Jahr ohne Familie und Freunde von zu Hause schwierig.

Münster gilt als Fahrradstadt. Fahren Sie viel Rad?

Schenk: Ich habe jetzt ein Rad von meinem Opa hier. Ein 30 Jahre altes Teil. Das fährt noch. (lacht) Ich hatte zu Beginn noch kein Auto hier und bin mit dem Rad zum Training gefahren. Es ist eigentlich ganz cool.

In Münster gibt es dieses aus der TV-Krimiserie "Wilsberg" bekannte Antiquariat.

Schenk: Das weiß ich gar nicht. Aber meine Eltern haben mir gesagt, dass hier öfter mal ein "Tatort" gedreht wird.

Ein Krimi war auch die Verpflichtung der Bayern von Harry Kane. Was sagen Sie zum Königstransfer?

Schenk: Ein toller Transfer für Bayern und den deutschen Fußball. Wenn es gut läuft, ist er auch für über 30 Tore in der Saison gut. Und die Trikotverkäufe mit seiner Nummer laufen bestimmt auch gut.

Wie sehen denn Ihre Ziele aus – kurz- und mittelfristig?

Schenk: Diese Saison will ich so viele Spiele wie möglich mitnehmen, mich weiterentwickeln und erfahrener werden. Man wird sehen, wie die Zukunft beim FC Bayern aussieht. Das Wichtigste ist, dass ich auf gutem Niveau spiele.

Mal ehrlich: Haben Sie schon von der Pokalsensation geträumt?

Schenk: Jeder weiß – im Pokal ist alles möglich. Vielleicht kommen wir ins Elfmeterschießen. Und dann weiß ich ja, wo sie hinschießen. (lacht)

 
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