Eineinhab Jahre gab es für die SG Franken Sennfeld fast nur auf die Mütze. Dann kam Heiko Windhagen als Trainer – und seither sind die Blau-Weißen in der Kreisklasse Schweinfurt 2 unschlagbar. "Die Bayern suchen noch einen Trainer", rief Rügshofen-Abteilungsleiter Horst Kollinger nach dem 3:1 (3:0)-Sieg über seinen FV Dingolshausen/SV Rügshofen in Richtung des Sennfelder Trainers. Heiko Windhagen grinste und rief zurück: "Ich mach' es für die Hälfte des Geldes." Nach der Winterpause, mit dem Neuen an der Seitenlinie, der den einstigen Bundesliga-Trainer Werner Dreßel beerbte, hat die SG Franken in neun Spielen ohne Niederlage 17 Punkte geholt. Zum Vergleich: Für die 18 Punkte davor benötigte der Kreisliga-Absteiger 16 Spiele.
Von der Angst davor, direkt bis in die A-Klasse durchgereicht zu werden, ist an der Waldsportanlage nichts mehr zu spüren. Die Windhagen-Elf strotzt auf der Zielgeraden der Saison nur so vor Selbstvertrauen. Das bekam auch Dingolshausen/Rügshofen zu spüren.
Steven Rumpel erzielt sein 20. Saisontor
Nach nicht einmal sieben Spielminuten traf SG-Zehner Steven Rumpel mit seinem 20. Saisontreffer per direktem Freistoß zur Führung. Nach 20 Minuten erhöhten die Hausherren gegen den personell allerdings auch etwas dezimierten FV durch Maximilian Gropp, der einen Pfostentreffer zum 2:0 abstaubte. Noch vor dem Halbzeitpfiff sorgte Jeremy Plobner mit dem 3:0 für die Vorentscheidung.
Nach dem Seitenwechsel, auch wenn bei den Gästen durch den frühen Elfmetertreffer von Christian Götz kurz noch etwas Hoffnung auf eine Aufholjagd aufflackerte, schalteten beide Teams dann zunehmend in den Verwaltungsmodus. In der Schlussminute traf Rumpel nach einer starken Einzelleistung noch einmal die Latte. "Es war eine erwachsene Leistung", lobte Windhagen seine Elf nach dem neuerlichen Erfolg. "Es war ein verdienter Sieg. Abgeklärt und spielerisch richtig gut."
Trainer Heiko Windhagen: "Die Chemie passt"
Seine Mannschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die restlichen drei Spiele alle gewinnen zu wollen. Zuzutrauen ist es den Sennfeldern, die seit dem Jahreswechsel ein völlig anderes Gesicht zeigen. "Ich weiß nicht, was die Burschen das halbe Jahr davor gemacht haben", rätselt auch Windhagen etwas, warum die Mannschaft nach dem Abstieg aus der Kreisliga sich auch in der Kreisklasse anfänglich extrem schwertat. "Die Chemie zwischen mir und dem Team passt", erklärt er sein Erfolgsgeheimnis. "Das Selbstvertrauen hat gefehlt, wir haben viel gesprochen miteinander. Die Jungs sind richtig gut, wenn sie alles abrufen. Dann schlägt uns eigentlich keiner in der Klasse." Nächstes Jahr möchte die SG Franken Sennfeld oben angreifen.
Beim FV Dingolshausen/SV Rüghofen ist man derweil zufrieden mit dem Saisonverlauf. Als Aufsteiger hatte die Elf um Trainer Timo Geißler nie etwas mit dem Abstiegskampf zu tun. "Das war unser Saisonziel, der Rest ist Zugabe", freut sich Geißler.
Fußball: Kreisklasse Schweinfurt 2, Männer
SG Franken Sennfeld – FV Dingolshausen/SV Rügshofen 3:1 (3:0)
Sennfeld: Klopf – Gropp, Brust, Brückner, Plobner, S. Rumpel, Götz, Herbst, Kabino, Wolfrum, K. Rumpel. Eingewechselt: Kasparbauer, Wozny, Fry.
FV Dingolshausen/SV Rügshofen: Sudermann – Schreiner, Thurn, Weinbeer, Trützschler von Falkenstein-Maul, Habersack, Götz, Kone, Haji Adem, Süss. Eingewechselt: Hauck, Kerner.
Schiedsrichter: Erwin Fleischmann (SG Randersacker). Zuschauende: 80. Tore: 1:0 Steven Rumpel (7.), 2:0 Maximilian Gropp (20.), 3:0 Jeremy Plobner (37.), 3:1 Christian Götz (48., Foulelfmeter).