
Im Fanblock des FC 05 Schweinfurt hat eine Gruppe Rechtsextremer Fuß gefasst und versucht, ihren Einfluss auszubauen. Dem Verein kann das nicht gefallen. Hausverbote im eigenen Stadion gegen Mitglieder der Gruppierung auszusprechen, war ein erster Schritt. Dass der Klub nun betont, dass Neonazis bei Heimspielen "ausdrücklich wie selbstverständlich unerwünscht" seien, ist ein weiteres wichtiges Zeichen. Worte, die es mit Leben zu füllen gilt.
Der FC 05 erkennt mit diesem Statement an, dass in seinem Fanblock Menschen mit einem rassistisch geprägten Weltbild stehen. Ganz gleich, ob sie Anhänger der Fußballmannschaft sind oder mit ihrem Auftauchen andere Interessen verfolgen: Die Offenheit, mit der das Problem kommuniziert wird, kann Teil dessen Lösung sein.
Wie man es nicht machen sollte, zeigt der Fall des Drittligisten Alemannia Aachen. Der sah sich jüngst durch Berichte über den Umgang mit Rechtsextremen in seiner Fanszene ins falsche Licht gerückt – und zog zunächst die Darstellung in Zweifel.
Die Schweinfurter werden Hilfe benötigen, wenn es darum geht zu verhindern, dass die rechtsextreme Gruppierung und ihr Gedankengut sich im Fanblock weiter ausbreiten: von staatlichen Stellen, von der Zivilgesellschaft, vom Bayerischen Fußball-Verband. Und von den anderen Klubs der Regionalliga Bayern. Ein Schulterschluss in dieser Sache ist bei allem sportlichen Konkurrenzdenken angebracht.