
Der SV-DJK Oberschwarzach hat auch das Rückspiel in der entscheidenden Relegationsrunde zur Fußball-Landesliga Nordwest verloren. Nach dem 0:3 im Hinspiel am vergangenen Mittwoch auf heimischem Terrain verlor die Mannschaft des Spielertrainerduos Alexander Greß und Simon Müller auch das Rückspiel bei der TuS Aschaffenburg-Leider, die durch den nie gefährdeten 5:1-Heimsieg auch in der kommenden Saison in der Landesliga auflaufen wird. Oberschwarzach bleibt Bezirksligist.
Rund 90 Minuten vor dem Anpfiff der Partie hatte es aufgehört zu schütten an der Darmstädter Straße in Aschaffenburg. Doch Schiedsrichter Maximilian Graf von der 1. JFG Rhön entschied, dass die Partie nicht auf dem Rasenplatz des gastgebenden Vereins, sondern knappe hundert Meter gegenüber auf dem Kunstrasenfeld des Ligakonkurrenten VatanSpor stattfinden werde.
Diese Entscheidung sorgte bei den Oberschwarzachern für mächtig Puls. "Das ist ein Skandal", schimpfte Spielertrainer Müller nach dem Abpfiff und wollte sich schier nicht einkriegen. "Wir haben schon die Stollenschuhe an, es regnet während des gesamten Spiels nicht einen Tropfen." Auch sein Kollege Greß befand: "Dass das Spiel eine knappe Stunde vor Anpfiff auf den Kunstrasen verlegt wird, das ist unglaublich."
Leider kontert verbal und auf dem Platz
"Beide Mannschaften mussten auf dem Platz spielen", konterte Aschaffenburgs Trainer Steffen Bolze ähnlich souverän, wie zuvor seine Spieler in zwei Mal 90 Minuten ihre Aufgabe gegen die Oberschwarzacher erledigt hatten. "Wir sind gut ins Spiel gekommen, die frühe Führung hat uns sicher geholfen, auch wenn es mit dem Elfmeter nochmal etwas ausgeglichener geworden ist. Aber nach der Pause haben wir dann souverän gespielt und gegen einen guten Gegner unsere Konter erfolgreich gesetzt", sagte Bolze.

"Wir brauchen uns sicher nicht darüber zu unterhalten, dass Leider den Platz in der Landesliga verdient hat. Sie sind das technisch bessere Team. Wir gratulieren fair. Aber klar ist auch, dass Kunstrasen der technisch besseren Mannschaft entgegen kommt", sagte Müller. Seine Elf hatte dann auch das eine oder andere Problem mit dem Geläuf, vor allem aber mit dem Gegner, der von Beginn an klarmachte, dass er hier allen vagen Hoffnungen der Gäste schnell im Keim ersticken will.
Was auch gelang. Allerdings gaben die Oberschwarzacher nicht klein bei, kämpften um jeden Ball, den sie, wenn gewonnen, aber meist lang nach vorne schlugen. Was die Leider-Abwehr kaum vor Probleme stellte. Gefährlich wurden die Gäste wenn, dann nur nach Standards. Zu wenig am Ende, um Ansprüche für die Landesliga anzumelden.
Und so war der Frust bei den Oberschwarzacher Spielern nach dem Abpfiff groß. Vielleicht auch, weil es zum dritten mal nicht geklappt hat mit dem so sehr ersehnten Landesliga-Aufstieg. Bereits 2017 und 2022 waren der SV-DJK gegen die FVgg Bayern Kitzingen beziehungsweise den TSV Unterpleichfeld in der Relegation zum Aufstieg in die sechsthöchste Spielklasse gescheitert. Aller guten Dinge waren am Samstagnachmittag in Aschaffenburg eben nicht drei.
Fußball: Landesliga-Relegation, 2. Runde, Rückspiel
TuS Aschaffenburg-Leider – SV-DJK Oberschwarzach 5:1 (2:1)
Aschaffenburg-Leider: Torka – Brunn (71. Varisli), Schäfer, Eckstein, Staab (81. Pham) – Kulla, S. Bolze (71. Stoll), Sauerwein – Oekeer (84. Kiesel), Philipp, Trasoruk (69. Santos).
Oberschwarzach: Kiss – Popp (46. Ullrich), M. Müller, L. Mend (46. Geßner), Greß – Krauß, Friedrich (79. Berthel), Reinstein – Ph. Mend (84. Loss), Müller, Herzog (67. Wagner).
Schiedsrichter: Maximilian Graf (1. JFG Rhön). Zuschauende: 410. Tore: 1:0 Franco Kulla (11.), 2:0 Sven Bolze (14.), 2:1 Simon Müller (24., Foulelfmeter), 3:1 Jens Philipp (66.), 4:1 Liam Trasoruk (68.), 5:1 Onur Varisli (78.). Gelb-Rot: Sebastian Reinstein (74., Oberschwarzach, wiederholtes Foulspiel).