Der Mannschaftskreis der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach nach dem Heimspiel gegen den TSV Gochsheim dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Felix Zöller und Thomas Cäsar blickten sich kurz danach ins Gesicht, umarmten sich, die Erleichterung beim Trainerduo der Jugendkraft war greifbar. Mit einem echten Kraftakt konnte die DJK die Talfahrt in der Landesliga Nordwest mit einem 2:0-(0:0)-Heimsieg über den TSV Gochsheim fürs Erste stoppen.
Glanzvoll wurde das, was die 200 Zuschauenden zu sehen bekamen, über mehr als 90 gespielte Minuten nie. Die zwei Teams konnten kaum kaschieren, dass sie knietief im Krisenmodus unterwegs sind. Die Heimelf, mit drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 1:12 im Rücken, kam in der ersten Hälfte durch Yannick Deibl (37.) zu ihrer besten Chance. Die Gäste, zuletzt mit zwei Niederlagen, hatten Sekunden vor dem Pausenpfiff durch Jonas Hachtel die große Chance zur Führung. DJK-Keeper Leon Hartmann rettete im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem Gochsheimer Rechtsaußen.
Nach dem Seitenwechsel war Gochsheim das aktivere, spielbestimmendere Team, allerdings ohne dabei wirkliche Torgefahr auszustrahlen. Schwebenried/Schwemmelsbach lauerte auf schnelle Umschaltmomente. Wie in der 67. Minute, als der pfeilschnelle Sebastian Lehmann auf der linken Seite auf und davon war, seine Flanke ins Zentrum köpfte TSV-Innenverteidiger Jonas Heimrich jedoch klasse aus der Gefahrenzone.
Vincent Held macht in der Nachspielzeit den Deckel drauf
Zehn Minuten später war es wieder ein Angriff über die linke Seite der DJK, den die Gäste nicht verteidigt bekamen. Der eingewechselte Hannes Grätz ließ sich zu einem unnötigen Foul an DJK-Neuzugang Yannick Amthor hinreissen. Nach der Freistoßflanke von Deibl aus dem Halbfeld zeigte DJK-Stürmer Marcel Kühlinger Köpfchen. Der 25-Jährige traf in bester Torjägermanier trotz Bedrängnis mit seinem zweiten Saisontreffer zum dann doch überraschenden 1:0.
Eine passende Antwort hatten aufopferungsvoll kämpfende, aber im letzten Drittel viel zu harmlose Gochsheimer nicht mehr im Köcher. Nachdem die Zöller/Cäsar-Elf einige Konterchancen leichtfertig ungenutzt gelassen hatte, traf der eingewechselte Vincent Held in der Nachspielzeit, frei aufs gegnerische Tor laufend, zum 2:0-Endstand.
TSV Gochsheim braucht einen Sieg im Kellerduell gegen Oberhaid
Einen "insgesamt verdienten Sieg", sah DJK-Trainer Cäsar trotz der schweren fußballerischen Kost. "Wichtig war, dass wir zu Null gespielt haben und jeder Einzelne auf dem Platz alles rausgehauen hat." Cäsars Pendant Zöller wies nach dem jetzt zweiten Saisonsieg auf die "brutal schwierige" Personalsituation der letzten Wochen hin, auch wenn diese sich nach und nach entspannt: "Es ist unfassbar wichtig, dass wir jetzt wieder in die Spur kommen. Die Liga ist enger, die Liga ist stärker."
Reichlich kompliziert erscheint die Situation der Gochsheimer, mit nur sieben Punkten aus zehn Spielen. "Ich bin stolz auf die Jungs, auf das, was sie 90 Minuten geleistet haben", sagte Spielertrainer Michael Herrmann. Die Leistung stimmt ihn zuversichtlich vor dem "Endspiel", wie er es selbst betitelt, am kommenden Samstag (16. September, 14 Uhr) daheim gegen Schlusslicht FC Oberhaid. "Wir stehen etwas mit dem Rücken zur Wand und müssen die schlagen."