
Der 14. Spieltag in der Korbball-Bundesliga Süd stellte die Weichen sowohl in Richtung Abstieg als auch für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft. Bei drei verbleibenden Partien pro Team kann es am abschließenden Doppelspieltag aber theoretisch noch Überraschungen geben.
Aus der Bundesliga verabschieden wird sich nach acht Jahren der TSV Eßleben. Im Laufe einer komplizierten Saison, in der seine Stamm-Korbhüterin wegen ihrer Körpergröße für diese Position gesperrt worden war und in der seitdem ein Rechtsstreit mit dem Verband schwelt, war die Mannschaft auf einen Abstiegsrang durchgereicht worden.
Trotzdem bewiesen die Eßlebenerinnen jetzt Moral. Mit deutlich verbessertem Kreisspiel und guter Defensivabstimmung erarbeiteten sie sich in ihren beiden Partien jeweils die Pausenführung: Gegen den TSV Bergrheinfeld markierte Lisa Strahl mit einem Konter das 4:3, gegen die Spvgg Hambach traf Marie Zöller aus der Distanz zum 5:4. Erst in der Schlussphase musste sich der TSVE jeweils geschlagen geben. "Die beiden Spiele waren ein großer Schritt nach vorne", befand Trainer Steffen Hümmer. "Jetzt bauen wir in Ruhe für die Landesliga neu auf."
Niederwerrn vertagt die Feier zum Klassenerhalt
Von den beiden Esslebener Niederlagen profitierte der VfL Niederwerrn – weil er sich selbst zwei Punkte erkämpfte. Im Duell mit dem SV Schraudenbach hielt er von Beginn an dagegen, unterband Konterläufe und blockte viele Spielzüge seiner Gegnerinnen am Kreis ab. Im Angriff spielte Niederwerrn geduldig seine Chancen heraus. Der erste Treffer gelang Amelie Worcester, als sie in Minute drei durch eine Lücke in der Abwehr zum Kreis vorstieß und per Heber einnetzte.
Ein Weitwurf von Chiara Nicklaus markierte das 2:0. Kurz darauf egalisierte Jennifer Rumpel mit zwei Treffern das Ergebnis. Doch Niederwerrn stellte noch vor der Pause den Zwei-Körbe-Abstand wieder her und gab diesen bis zum Endstand von 7:5 nicht aus der Hand. "Es war beeindruckend, wie ruhig wir geblieben sind", lobte die Niederwerrner Trainerin Stefanie Philipp. Die Feier zum Klassenerhalt vertagte sie allerdings. Schließlich beträgt der Vorsprung auf Eßleben "nur" sechs Punkte und 71 Körbe, ist damit – sehr theoretisch – aufholbar.
Schlechte Stimmung in Schraudenbach
Auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen ist dem TSV Bergrheinfeld die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft (DM). Nach dem zähen Arbeitssieg gegen Eßleben spielte er in seiner zweiten Partie den VfL Niederwerrn mit schnellen, präzisen Pässen am Kreis förmlich schwindelig. Pausenstand: 11:3. In der zweiten Halbzeit trat der VfL konzentrierter auf, konnte aber nur noch auf 8:12 verkürzen. "Wir haben befreit und selbstbewusst aufgespielt", freute sich die Bergrheinfelder Betreuerin Sabrina Lehrl.
Ganz anders das Stimmungsbild beim SV Schraudenbach. "Der Mist hat uns heute an den Fingern geklebt", bilanzierte SV-Trainer Ludwig Rumpel. Er haderte mit den schwachen Korbwürfen seines Teams. Durch die zwei Niederlagen gegen Niederwerrn und Hambach liegt Schraudenbach fünf Zähler hinter dem dritten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der DM berechtigt; punktgleich mit der Spvgg Hambach, die ihre beiden Spiele gewann. Vor dem abschließenden Doppelspieltag ist die Qualifikation für beide in weiter Ferne – aber nicht ganz unsichtbar.
Korbschützinnen, TSV Bergrheinfeld: Mona Kegel 7, Hanna Blesch 6, Emely Neuhauser 5, Fiona Hubert 1, Larissa Schüll 1, Bianca Hetterich 1. TSV Eßleben: Lisa Strahl 6, Marie Zöller 4, Sophia Schneider 2, Ronja Brendler 2, Katharina Göb 1. SV Schraudenbach: Jennifer Rumpel 4, Theresa Rumpel 1, Julia Fuchs 1, Tamara Heuler 1, Michelle Brietzke 1. VfL Niederwerrn: Amelie Worcester 5, Chiara Nicklaus 4, Lisa Hammer 3, Nicole Geyer 2, Selina Müller 1. Spvgg Hambach: Tamara Wildanger 9, Talia Neugebauer 5, Alisa Ziegler 3, Nina Schneidawind 3, Isabell Rink 3, Silke Fischer 1, Sophie Kleinhenz 1. Zuschauende: 170.