
Es war abzusehen, dass der FC 05 nicht durchkommen würde mit seiner Klage. Die aufgrund ihrer Kurzfristigkeit wenig bewirken hätte können: Wie hätte der Verein in wenigen Stunden den logistischen Mehraufwand umsetzen wollen? So bleibt es bei den 1000, die das Gesundheitsamt bestätigt hatte. Das Urteil des Verwaltungsgerichts Würzburg, das zwar wie diese halbgare Ausnahmegenehmigung nicht im Sinne des Sports ist, bleibt angesichts der Rahmenbedingungen am Freitagnachmittag zumindest nachvollziehbar.
Die 1000 ist dagegen eine schwer nachvollziehbare Zahl. Die aktuelle Infektionsschutzverordnung hätte 500 ermöglicht - für die Kultur sind bis zu 1000 Besucher in einer Halle vorgesehen. Der FC 05 wollte nicht nur deswegen mehr, mit Blick auf die deutschen EM-Spiele in München. 20 Prozent des Fassungsvermögens lautet dort - inzidenzunabhängig - die Richtlinie. Was auch für ein Spiel um den Aufstieg in die Dritte Liga, also eine Profiliga unter dem Dach des DFB hätte gelten sollen. Und 20 Prozent von 15000 sind eben 3000 - für die bei rechtzeitiger Planung entsprechend personalisierte Sitzplätze auf den Stehrängen einzurichten gewesen wären.
Für die bei einem Aufkommen von 1000 Fans nötigen 759 Plätze (241 Zuschauer dürfen auf die Haupttribüne) müssen die Gäste eigene Sitzkissen mitbringen. Ursprünglich hatte das Gesundheitsamt, das sich über die Empfehlung der Stadt Schweinfurt auf 1500 Zuschauer hinweggesetzt hatte, eigene Klappstühle zur Auflage gemacht - und wurde von der Polizei ausgebremst, die darin potenzielle Wurfgeschosse sah. Ein amateurhaftes Possenspiel am Rande des Profisports.