zurück
Fußball, DFB-Pokal
Kommentar: Türkgücü mimt nur den Spielverderber
Der BFV hat es gleich zwei Vereinen recht machen wollen und ist damit zunächst auf die Nase gefallen.
Stellte zumindest für das Wochenende die Pokal-Ampel für Schweinfurt auf Rot: Türkgücü München.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Stellte zumindest für das Wochenende die Pokal-Ampel für Schweinfurt auf Rot: Türkgücü München.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 13.02.2024 18:00 Uhr

Man ist geneigt zu sagen: Undank ist der Welten Lohn. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hatte es sich so schön zurecht gelegt: Türkgücü München Meister und Drittliga-Aufsteiger, der FC 05 Schweinfurt DFB-Pokal-Teilnehmer als beste bayerische Amateurmannschaft. Die Corona-Krise und das Vorhaben des BFV, die Regionalliga nach einer Unterbrechung fortsetzen zu wollen, hatte Improvisationstalent gefordert. Dumm nur: Türkgücü war auf dem (bisherigen) Papier genauso wenig Meister wie Schweinfurter beste Amateurmannschaft.

Und so war es beinahe abzusehen, dass die möglicherweise nicht ganz wasserdichte Satzungsänderung dem Verband um die Ohren fliegen könnte, sobald sich eine beteiligte Partei als Spielverderber herausstellt. In diesem Fall die Türken. Spät fiel es Ihnen offenbar ein, dass die 175000 Euro Antrittsgeld doch ein hübsches Zubrot für das Abenteuer Profifußball sind. Immerhin hatten die Verantwortlichen des Migrantenklubs unlängst die Spieler um erheblichen Gehaltsverzicht gebeten - und parallel dazu mächtig internationale Erfahrung verpflichtet.

Dass Türkgücü auf die Pokal-Teilnahme pocht und die Satzungsänderung in Frage stellt, wirkt unsportlich, ist jedoch legitim. Freilich hätte es dem neuen Drittligisten nach der ermüdenden Diskussion um ein den Lizenzbedingungen gerechtes Stadionkonzept gut zu Gesicht gestanden, den Ball flach zu halten. Zumal der Gang ans Landgericht eher einer Watsch'n für den BFV und den FC 05 als hartnäckigem Widerborst in der Stadionfrage gleicht, denn reellen Ansinnen, kurzfristig das Schalke-Spiel erzwingen zu wollen. Am Samstag nämlich traten die Münchner zum lange schon arrangierten Test beim FC St. Gallen an.

Außerdem: Hätten die Türken ernsthaft die Satzungsänderung anfechten wollen, sie hätten sich den Ast, auf dem sie nun als Drittligist sitzen, selbst abgesägt - denn wie gesagt, Meister waren sie nicht.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Michi Bauer
1. Fußballclub Schweinfurt 1905
Bayerischer Fußball-Verband
Bundesamt für Verfassungsschutz
DFB-Pokal
FC 05 Schweinfurt
Fußball-Verbände
Profifußball
Türkgücü München
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • M. R.
    lt. aktueller "Wikipedia"-Angaben ist die momentane Spielstätte von Türkgücü die Flyeralarm Arena in Würzburg, wo doch die Kickers selbst massive Probleme mit den Anliegern haben und nur zu gewissen Zeiten spielen können.
    Ich frage mich, wie ein Verein vom DFB die Lizenz für die 3. Liga bekommt, der noch nicht einmaleinen eigenen Trainingsplatz, geschweige denn ein Stadion mit den ganzen Voraussetzungen für den Profi-Spielbetrieb hat ( z. B. Gästeblock mit separatem Zugang und Sanitäreinrichtungen, Flutlicht usw.)
    Jeder kleine Dorfverein in der Rhön oder den Hassbergen hat 2 Rasenplätze mit Sportheim.

    PS. Im Olympiastadion fanden meines Wissens seit2005 keine Spiel mehr statt, nur noch Konzerte !!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. H.
    Eins verstehe ich zu dieser Posse nicht, warum darf ein Verein im Pokal spielen, wenn er
    bereits gegen Viktoria A`burg im Vorfeld bereits ausgeschieden ist. Hier war eine absolute Mauschelei im Gange. Es hätte halt dieses Jahr nur der Gewinner des Bayerr.
    Totopokal - 1860 - als Bayernvertreter spielen dürfen. Jetzt haben die Verantwort-
    lichen ihren Saustall.
    ihren Saustall
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. B.
    ....ich sags mal so: das Beste an dem ganzen Schildbürgerstreich ist, dass diesmal die Rothosen aber auch mal überhaupt nichts damit zu tun haben und Ihnen von den üblichen "Verdächtigen" nicht irgend eine Schuld angedichet qerden kann ... !!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. S.
    Also einmal ganz ehrlich, warum wird der Tabellenführer vor Ablauf der Saison in die 3.Liga geschoben (hier ist auch noch keine Saison) und damit der Teilnahme am DFB-Pokal beraubt. Die Jahre vorher wurde auch nur der Tabellenführer zum DFB-Pokal zugelassen. Komisch weise in den anderen Bundesländern gab es so eine Mauschelei nicht. Nichts gegen den FC05 Schweinfurt die wußten doch von vorne das ein 2. Tabellenplatz nicht für die Teilnahme reichen würde. Jetzt so ein Tamm Tamm nützt niemand. Mich persönlich würde nur interessieren ob die Entscheidung das BFV so Rechtens war bzw. ist !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. Z.
    Gut, neutral und sachlich geschrieben.

    Der BFV blamiert sich in dieser Angelegenheit auf der ganzen Linie. Auch wenn ich kein Sympathisant von Schweinfurt 05 bin, hoffe ich darauf dass diese gegen Schalke antreten dürfen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten