
Dass es im Sport auch um Ergebnisse geht, ist eine Binsenweisheit. Und dass Michael Dippold die zuletzt beim ERV Schweinfurt nicht liefern konnte, offenbar. Ein vorzeitiges Ende des Arbeitsvertrages kann somit niemanden überraschen. Das sah auch Dippold so, der bereits am Samstag nach eigener Aussage mit einem entsprechenden Anruf des Vorsitzenden gerechnet hatte.

Den Trainer aber nur rund zwei Stunden vor einem Spiel zu entlassen, ist rein menschlich schwer nachvollziehbar. Die Intention der Verantwortlichen, den Coach persönlich zu informieren, ist durchaus ehrenwert. Die Folgen wurden aber wohl nicht bedacht. Da macht sich ein Coach auf den Weg von Bayreuth nach Schweinfurt, um sein Team auf ein auch für ihn wegweisendes Spiel vorzubereiten. Während der konkreten Spielvorbereitung in der Kabine wird er zum Gespräch zitiert und erfährt von seiner Entlassung. Anschließend muss er das Stadion - vorbei an bereits anwesenden Fans - verlassen. „Da fühlt man sich ein wenig wie ein geprügelter Hund“, erklärte Dippold. Nachvollziehbar.
Und die Spieler? Die ließen sich nach dem 5:1 gegen Königsbrunn von den Anhängern feiern. In Anbetracht der Tatsache, dass sie durch teils blutleere Auftritte zu der unwürdigen Situation entscheidend beigetragen haben, ist das zumindest instinktlos.