Man stelle sich vor, das Spiel zwischen der SpVgg Bayreuth und dem FC 05 Schweinfurt wäre statt 4:0 für Schweinfurt 1:0 für die Oberfranken ausgegangen. Oder 3:2. Im ersten Fall hätte Bayreuth den direkten Vergleich gewonnen, im zweiten Schweinfurt - wegen der Europapokal-Regel mit der Bedeutung der mehr geschossenen Auswärtstore. Jeweils unter der Annahme, beide Teams hätten anschließend gegen Aschaffenburg gesiegt. Und dann hätte es plötzlich geheißen: Nein, nein, es zählt das Torverhältnis - und das stünde auch so auf der Seite des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Dann wären Fans und Medienvertreter ziemlich überrascht gewesen, ja sogar einige Spieler - zumindest die Schweinfurter wurden intern nicht vorab informiert, um sie nicht zu irritieren.
Denn erst im Lauf des Freitag hatte die Vereine erreicht, was der BFV auf seiner Homepage um 19.45 aktualisierte. Um es ausdrücklich klar zu stellen: Der Verband hat nicht etwa so kurzfristig und mitten im laufenden Wettbewerb seine Spielordnung geändert. Das wäre ein handfester Skandal gewesen - und über einen solchen wurde in sozialen Medien und auf der Tribüne vor dem Bayreuth-Spiel bereits spekuliert.
Spekulationen um einen vermeintlichen Skandal
Die Entwarnung war zwar schnell gegeben: Der neue Status Quo war auch der ursprüngliche. Aber: Aufgrund eines internen Kommunikationsfehlers seitens der Spielleitung, wie BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth am Samstag auf Anfrage einräumte, war die falsche Information über den vermeintlich entscheidenden direkten Vergleich an die Presseabteilung und damit in die News-Leiste auf der Verbandsseite geraten - prominent platziert und für Jeden an den Play-offs Interessierten die ganze Zeit besser einsehbar als versteckt in der ellenlangen Regionalliga-Spielordnung. Von den derart von offizieller Seite "informierten" Medien, auch von dieser Redaktion, wurde deswegen irrtümlich gemeldet, dem FC 05 würde ein Punkt in Oberfranken zum Gewinn der Meisterschaft reichen.
So weit so gut, möge man meinen: Menschliches Versagen, kann passieren. Aber: Der Verband hätte diesen Faux Pas besser kommunizieren müssen, für Vereine und Fans prominent in seiner News-Leiste. Für Medienvertreter, die kollektiv vom falschen Status Quo ausgegangen waren, mittels einer Pressemitteilung. Maximale Transparenz sieht anders aus.