Der FC 05 Schweinfurt hätte mit Siegen gegen die kleinen Bayern und in eineinhalb Wochen in Bayreuth (einen dazwischenliegenden Erfolg gegen Schlusslicht Rosenheim vorausgesetzt) sein missratenes erstes Runden-Drittel auf Null stellen können. Oder kann die Saison, im Falle zweier Niederlagen, endgültig versemmeln. Nach dem 3:6 gegen die Münchner U 23 droht letzteres. Die Folge wäre eine dann 22 Spiele lange Trostrunde.
Eine unschöne und nur mit einem Sieg in Oberfranken aufschiebbare Vision. Doch was kann der Verein tun? Ein Trainerwechsel ist vermutlich wenig zielführend: Wenn Spieler, wie gegen Bayern, an ihre Grenzen gehen und diese dabei gnadenlos aufgezeigt bekommen, sind Impulse von außen kaum dienlich. Natürlich muss sich Tobias Strobl trotz der erkennbaren Team-Entwicklung in seinen knapp zwei Jahren erklären für nur vier Punkte aus den letzten vier Spielen. Doch: So komisch es klingen mag, ausgerechnet dieses 3:6 hat ihm in seinem Zustandekommen den Rücken gestärkt.
Der Mannschaft fehlt die Qualität in der Breite
Die Mannschaft wirkt nicht seelenlos, sondern grundsätzlich intakt und für den Trainer erreichbar. Nur scheint sie eben individuell nicht stark genug für die Plätze eins und zwei in dieser Dreiklassen-Gesellschaft Regionalliga Bayern. Schon gar nicht in der Breite. Weswegen auch interne Impulse durch Personal-Rochaden verpuffen würden. Die Elf gegen Bayern war definitiv die erste Kapelle - da gibt es draußen keinen Tausendsassa mehr. Klar fehlt der verletzte Martin Thomann, nur darf das kein Alibi sein.
Wurde also zu risikoarm kalkuliert? Haben es die in der Personalpolitik finanziell wagemutigeren Bayreuther besser gemacht? Und sind die Bayern mit ihrer "goldenen Jugend-Generation" einfach nur besser? Bewahrheitet sich bis Mitte Oktober beides, drängt sich - weil es solche Konkurrenz stets geben kann - die Erkenntnis auf, dass es der FC 05 auch in dieser Saison den Sprung in die Dritte Liga nicht schaffen wird, sich mit der Regionalliga abfinden muss - und dies auch kommunizieren. Der Verweis auf die noch junge Saison wird nämlich mit jedem Spieltag, mit jedem Misserfolg, absurder.
P.S.: Wenn selbst die Hofberichterstattung von "Vorführen" spricht muss es ja grausam gewesen sein für den selbsternannten Aufstiegsfavoriten.