Wenn nach einem Testspiel beide Trainer positive Aspekte erkennen, aber auch Verbesserungsbedarf, hat selbiges seinen Zweck erfüllt. So beim 4:1 (3:0) des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt gegen Bayernligist TSV Großbardorf. Während Sieger-Trainer Tobias Strobl zwei Wochen vor dem Restrunden-Start in Heimstetten seine Mannschaft "in einem körperlich guten Zustand" sah und registrierte, "dass sie alles verinnerlicht hat, was wir wollten", sagte "Gallier"-Coach André Betz: "Es waren zu viele individuelle Fehler, aber läuferisch sind wir für die erst dritte Vorbereitungswoche auf der Höhe."
- Hier geht es zum Bericht über die Trennung von FC-05-Sportleiter Björn Schlicke
Nun, unter dem Strich durfte Strobl mit der ersten, Betz mit der zweiten Halbzeit zufrieden sein. Vor der Pause spielte Schweinfurt flüssig nach vorn, ging durch Treffer von Florian Pieper (9.), Christian Köppel (17.) und Mohamad Awata (30.) auch verdient in Führung. "Auch wenn wir noch produktiver hätten sein können, war das schon sehr gut und ein klarer Schritt nach vorn im Vergleich zum 3:3 gegen Erlangen am Dienstag", so Strobl. Nach Wiederbeginn gefiel ihm das übertriebene Klein-Klein genauso wenig wie die Tatsache, dass die 1-b-Defensive erneut zu viele Chancen durch einen Bayernligisten zugelassen hat - und das 3:1 durch Adrian Reith (72.). "Die Woche war etwas zäh, vielleicht steckt das Trainingslager noch in den Knochen." Trotzdem gelang Stefan Kleineheismann noch das 4:1 (80.).
Angeschlagene Spieler auf beiden Seiten
Kein Wunder, dass Betz, der mit Markus Kirchner, Xaver Müller und Ronny Mangold gleich auf drei angeschlagene Verteidiger verzichten musste, es eher andersrum sah: "In der ersten Halbzeit haben wir es dem Gegner zu einfach gemacht. Dann haben wir kaum noch etwas zugelassen und hätten auch zwei oder drei Tore machen können." Auch dem FC 05 fehlten einige Stammkräfte: Marco Fritscher, Stefan Maderer, Maximilian Bauer und Lamar Yarbrough sollten aber in zwei Wochen wieder fit sein.
Über die überraschende Vertragsauflösung mit Sportleiter Björn Schlicke am Freitag seien, so Strobl, "einige Spieler schwer erschrocken gewesen. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es die Mannschaft aus der Bahn wirft." Präsident Markus Wolf, der den Vorgang nicht weiter konkretisieren wollte ("wir sind freundschaftlich auseinender gegangen"), kündigte an, dass die Position nicht neu besetzt werde. Er selbst, Strobl (beide Kaderplanung) und Co-Trainer Jan Gernlein (Organisation) werden sich die Rolle teilen.