
Nicht nach 90, sondern schon nach 87 Minuten brach der Jubel im Schweinfurter Sachs-Stadion aus: Schluss war in der Partie der U19 des FC 05 Schweinfurt gegen den TSV Nördlingen noch nicht, der Ausgang beim Stand von 7:1 aber da schon besiegelt. Schluss war aber beim ASV Neumarkt. Und dessen 1:0-Sieg gegen den FC Memmingen machte klar: Die ungeschlagenen A-Junioren der Nullfünfer sind Bayernliga-Meister und werden ab Februar in der Bundesliga (DFB-Nachwuchsliga) antreten.
"Das war ein irres Gefühl", beschreibt Chefcoach Marcel Kühlinger den Moment, als die Memminger Niederlage schwarz auf weiß auf seinem Handydisplay aufleuchtete und die knapp 500 Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Rängen den historischen Erfolg frenetisch feierten, während seine Spieler noch die verbleibenden Minuten auf dem Rasen über die Bühne bringen mussten. "Es ist eine wahnsinnige Bestätigung der Arbeit aller, die sich hier in Schweinfurt um den Nachwuchs kümmern", sagte Kühlinger.
Als der Eberner Schiedsrichter Hannes Kimmel dann auch die Partie im Sachs-Stadion mit dem Schlusspfiff beendete, legten die Schweinfurter A-Junioren, diese Teufelskerle mit zehn Siegen und einem Remis aus elf Spielen, mit der Party los: Der FC 05 spielt Bundesliga – und das ist für die meisten im Verein neu. Einzig Betreuerin Elsi Kürschner, selbst seit 40 Jahren schon dabei, erlebte 1989 und 2001 schon einmal die Nachwuchs-Nullfünfer in Deutschlands Elite-Juniorenliga.
Die Kontrahenten in der Bundesliga stehen noch nicht fest
Gegen wen es dann gehen wird, das wissen Kühlinger und seine Mannschaft noch gar nicht. In der Bundesliga spielen acht Achter-Gruppen derzeit noch je drei Teilnehmer der Meisterrunde aus. Zu den verbleibenden 40 Teams stoßen ab Februar dann die regionalen Meister – aus Bayern eben der FC 05 Schweinfurt – hinzu. Fortan werden neue Achter-Gruppen gebildet, wohl wieder nach regionalen Gesichtspunkten gegliedert, die mit Hin- und Rückspiel die Saison dann zu Ende spielen werden.
Wen könnte der FC-05-Nachwuchs erwischen? Wahrscheinlich den 1. FC Nürnberg, der auch im Pokal auf die Kühlinger-Elf wartet. Ebenfalls denkbar sind Vereine wie die Kickers aus Offenbach, Rot-Weiß Erfurt, Greuther Fürth oder der TSV 1860 München. "Natürlich wären große Namen als Gegner schön. Aber wir sind überhaupt einfach nur froh und stolz, es in diese Riege geschafft zu haben", sagte Kühlinger.
Fußball: Bayernliga, A-Junioren
FC 05 Schweinfurt – TSV Nördlingen 7:1 (4:1)
Schweinfurt: Zorn – Ritter (77. Geiger), Djalek, Markert, Ibisi, Kalandia (82. Koos), Schneider, Mützel (71. Volz), Schmitt (77. Rödl), Schusser, Barget (62. Gensichen).
Schiedsrichter: Hannes Kimmel (TV Ebern). Zuschauende: 486. Tore: 0:1 k.A. (11.), 1:1 Valentin Schmitt (15.), 2:1 Nuno Mützel (28.), 3:1 Lukas Schneider (30.), 4:1 Niklas Schusser (34.), 5:1 Tim Gensichen (79.), 6:1 Altin Ibisi (83.), 7:1 Niklas Schusser (86.).