
Hauptsache nicht an Fasching spielen. Darauf haben weder Marco Nöth noch Dominik Schmitt wirklich Lust. Also hoffen sowohl Strahlungens als auch Gerolzhofens Trainer darauf, dass das Wetter einigermaßen mitspielt und das letzte Bezirksliga-Spiel des Jahres an diesem Sonntag (14 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz in Strahlungen stattfinden kann.
Und es ist ja nicht irgendein Duell. Der Tabellendritte empfängt den Tabellenvierten, nur ein Zähler trennt die beiden Vereine, die jeweils vor zwei Jahren noch in der Kreisliga unterwegs gewesen waren. Wer sich den Dreier sichert, heftet sich dem Spitzenduo aus Bad Kissingen und Sand an die Fersen. Und genau daraus zieht der Geo-Coach seine Motivation für die Partie: "Ich will möglichst lange oben dabei sein, niemand will ab Ende März um die Goldene Ananas spielen", so Schmitt. "Am 30. Spieltag geht's für uns nach Sand – es wäre irre, wenn es da noch um was geht. Gerade bei meiner Sander Vergangenheit."
Sowohl Gerolzhofen als auch Strahlungen stark verbessert zum Vorjahr
Ob beide Teams im Mai noch so nah dran sein werden an der Tabellenspitze, bleibt abzuwarten. Dass sie aber aktuell so weit oben stehen, ist bemerkenswert. Vor einem Jahr rangierte Gerolzhofen mit 21 Punkten zur Winterpause nur knapp über dem Strich, Strahlungen holte bis dahin zwar 32, kam im Frühjahr aber nochmal mächtig ins Straucheln und hielt nur mit Mühe die Klasse. Das passiert heuer nicht, da ist sich Nöth sicher: "Wir haben an Qualität dazugewonnen, haben auch mehr Erfahrung. Ich bin sehr zufrieden, wie es bisher gelaufen ist", meint Strahlungens Spielertrainer, dessen Einsatz aufgrund eines Knorpelschadens im Knie fraglich ist.
Trotz aller Euphorie gibt sich Nöth aber bescheiden. Um ganz vorne mitzumischen, dafür sei der Kader schlicht zu klein, meint er. "Da haben wir keine Ambitionen, so ehrlich müssen wir sein. Aber wir sind mit der aktuellen Position absolut glücklich. Das klingt vielleicht langweilig, aber es ist nun mal so." Was freilich nicht heißen soll, dass sie ohne Ambitionen in die Partie gehen werden. Schließlich hatten die Strahlunger Gerolzhofen bereits Mitte September am Rande einer Niederlage, dank einer Energieleistung der Schmitt-Elf hieß es damals nach 90 Minuten 1:1.
Und Nöth & Co. haben diesmal den Standortvorteil. Bereits seit Oktober trainiert der FC Strahlungen auf dem Kunstrasenplatz, weil mit steigender Feuchtigkeit die Würmer dem Hauptplatz zu schaffen machen. Ein Vorteil? "Ein Nachteil ist es sicher nicht", meint der Coach. Dominik Schmitt gibt ihm Recht. "Es ist schon ein Nachteil für Gastmannschaften. Strahlungen kennt den Platz, das spielt ihnen in die Karten. Der Ball verhält sich eben anders."
Dominik Schmitt: "In Strahlungen geht's immer ab"
Heiß auf das Spiel sind sie beide, wollen einen guten Saisonverlauf so kurz vor der Winterpause krönen. Im Schnitt 1,8 Punkte hat der FC Gerolzhofen in diesem Kalenderjahr geholt, Schmitt hat mit Blick auf seine anstehende Weihnachtsrede schon mal die Statistik bemüht. "Das ist schon gut. Überhaupt haben beide Teams eine wahnsinnige Entwicklung genommen", sagt der Trainer, der sich noch aus einem anderen Grund auf die Partie freut: Denn an seinen ersten Besuch beim FC Strahlungen kann er sich noch gut erinnern. "In Strahlungen geht's immer ab, das ist Wahnsinn. Wir waren beim letzten Mal noch bis abends gesessen, die Stimmung war genial", erzählt er. "Aber wir fahren ja nicht nach Strahlungen, weil das Sportheim so geil ist."