Eigentlich sollte ein Fußballspiel 90 Minuten dauern. Oder eben so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift. Die Partie in der Kreisliga Schweinfurt 1 zwischen dem SV Stammheim und dem VfL Volkach/DJK Rimbach am vergangenen Sonntag fand bereits nach etwa einer Stunde ein ungewöhnliches Ende: Nach mehreren ausStammheimer Sicht zumindest strittigen Schiedsrichterentscheidungen sowie zwei Platzverweisen für die Gastgeber, entschloss sich der Verein beim Stand von 1:2, sein Team vom Feld zu holen und die Begegnung nicht zu Ende zu spielen. Ein Spielabbruch der ungewöhnlichen Art.
Stammheims Sportleiter René Heimbuch berichtete am Sonntagabend von einer "grottenschlechten Schiedsrichterleistung". Es hätte keinen Sinn ergeben, weiterzuspielen. Der Sportleiter betonte, bei der Bewertung der Referees immer objektiv zu urteilen. "Fehler sind okay, die machen die Spieler in der Kreisliga schließlich genauso", betont er. "Aber in dem Fall war es desaströs."
Stammheim fühlte sich nicht fair behandelt
Den Stammheimern ging es letztlich dann darum, "die eigenen Jungs zu schützen", bevor noch weitere Platzverweise folgen könnten. Sportlich ging es für den Tabellendritten realistisch gesehen um nichts mehr. "In dem Moment haben wir die Entscheidung, geschlossen vom Feld zu gehen, als richtig angesehen, weil wir uns einfach nicht fair behandelt gefühlt haben."
Natürlich hat das Ganze ein sportgerichtliches Nachspiel. Günther Stottele, Vorsitzender des Kreissportgerichts Schweinfurt des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), konnte am Montag noch nichts Konkretes verkünden, das ganze Prozedere nimmt jetzt seinen Lauf. Der Spielbericht des Unparteiischen liegt Stottele vor.
"Eine Schande für unseren Sport"
In den Sozialen Netzwerken wurden die Vorkommnisse bereits einschlägig kommentiert. "Diese Schiedsrichter sind eine Schande für unseren Sport", schrieb etwa Dieter Wirsching, Ex-Zweitliga-Spieler des FC 05 Schweinfurt und zuvor Interimscoach bei den Würzburger Kickers, aktuell mit 49 Jahren noch Aktiver des SV Stammheim, auf seiner Facebook- und Instagram-Seite. "So geht unser geliebter Fußball kaputt", schrieb er in den Kommentaren weiter.
"Die Kommentare in den Sozialen Medien haben uns nicht zu interessieren", sagt indes Stottele, will sich sein eigenes Bild machen.
Auch Volkachs Abteilungsleiter Helmut Leibold bestätigt zumindest: "Der Schiedsrichter hat nicht seinen besten Tag gehabt." Das Stammheimer Vorgehen möchte er nicht bewerten, es habe ihn aber überrascht. Die Linie des Schiedsrichters fiel aber wohl auch den Gästen früh im Spiel auf. "Wir haben unseren Spielern gesagt, sich mit Meckern zurückzuhalten."
Das Spiel selbst verlief allerdings ohne größere Aufreger, ohne härtere Fouls und dergleichen, bestätigt Leibold die Stammheimer Sicht auf ein eigentlich faires Fußballmatch beider Teams. Der VfL Volkach/DJK Rimbach muss übrigens den Gang in die Abstiegsrelegation antreten, unabhängig von den möglichen Punkten aus der "Abbruch-Partie".
Am Montag schrieb Stottele den SV Stammheim mit der Bitte um eine Stellungnahme an. Anschließend wird über ein Urteil entschieden. Vermutlich wird die Partie mit 0:2 aus Stammheimer Sicht gewertet. Dazu wird eine "obligatorische Geldstrafe" auf den SV aus Stammheim zukommen. Die Höhe der Summe richtet sich dann nach dem "warum sie vom Platz gegangen sind", erklärt Stottele.
Das Urteil wird für kommende Woche erwartet
"Wenn es jetzt nur wegen der Schiedsrichterleistung ist, ist das nicht so prickelnd", sagt er – und meint damit, dass die Strafe wegen des leichtfertig herbeigeführten Spielabbruchs durch den SV Stammheim dann wohl höher ausfallen dürfte.
"Auch wenn man mit der Leistung des Schiedsrichters nicht zufrieden ist, berechtigt das nicht dazu, einen Spielabbruch zu provozieren", stellt der BFV-Funktionär aus Burgpreppach im Landkreis Haßberge klar. Aber noch sei alles in der Schwebe, möglicherweise werde auch noch eine Stellungnahme von Volkach/Rimbach eingeholt.
Nur im Falle eines "unberechtigten Spielabbruchs" – was sich Stottele allerdings nicht vorstellen kann – würde es zu einer Spielwiederholung kommen. Das Urteil wird für kommende Woche erwartet.
Ich schreibe doch auch nicht, dass ALLE Spieler, die z.Bsp. einen Elfmeter verschießen, unfähige Fussballer sind. Aber an Hr. Wirsching zur Kenntnis, so macht man sich Freunde... das war früher schon so und wird auch heutzutage so sein, denn auch Schiedsrichter vergessen nichts.
Was maßt sich dieser ehemalige (Z-)Profi, den außer einige eingefleischte Regional-Fußball-Interessierte außerhalb Mainfrankens wohl keiner mehr auf dem Zettel hat, eigentlich an!?
"DIESE Schiedsrichter sind eine Schande für unseren Sport..."
Wer sind denn bitte DIESE? Alle? Der eine vom vergangenen Sonntag? Jeder zweite?
Diese Aussage ist so naiv und gleichzeitig dumm - dafür gibt es keine Erklärung oder Rechtfertigung...
Vielleicht sind es ja auch SOLCHE Spieler und (Ex-) Trainer, die unseren Sport kaputt machen!?
Oder ist ein berechtigter Spielabbruch gemeint?
Aber hier hat ja eine Mannschaft abgebrochen. Das dürfte eigentlich nur wiederholt werden, wenn der Abbruch berechtigt war.
Das hat doch jeder Spieler schon mal miterlebt, dass man verpfiffen wird.
Vor allen Dingen ging es in dem Spiel für Stammheim um überhaupt nichts mehr.
Dieter Wirsching, immerhin schon 49, gießt dann danach noch weiter Öl ins Feuer, in dem Alter sollte man vernünftiger sein.
So eine Aktion dient dem Fussball überhaupt nicht, die Aussendarstellung ist eine Katastrophe.