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FUSSBALL
FC-05-Chef Markus Wolf über die Lizenzvergabe: "Das ist ein Skandal!"
Nach dem offenen Brief des FC 05 Schweinfurt und der Reaktion des DFB hat sich Markus Wolf, Geschäftsführer des Klubs, erneut zu Wort gemeldet und fordert eine weitere Prüfung.
Will, dass der Lizenzantrag von Türkgücü München noch einmal genau unter die Lupe genommen wird: Markus Wolf, Geschäftsführer des FC 05 Schweinfurt.
Foto: Frank Scheuring | Will, dass der Lizenzantrag von Türkgücü München noch einmal genau unter die Lupe genommen wird: Markus Wolf, Geschäftsführer des FC 05 Schweinfurt.
Dominik Großpietsch
 |  aktualisiert: 12.02.2024 21:38 Uhr

Im Leben des Markus Wolf ging es sicherlich schon mal unbeschwerter zu. Am Montagnachmittag beklagte der Geschäftsführer des derzeitigen Regionalliga-Zweiten FC 05 Schweinfurt "mangelnde Transparenz" und einen "üblen Beigeschmack" im Rahmen der Drittliga-Lizenzvergabe an den bisherigen Liga-Konkurrenten Türkgücü München. Im Interview erklärt er, warum er mit der nun erfolgten Stellungnahme des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) nicht zufrieden ist.

Frage: Herr Wolf, der Deutsche Fußball-Bund hat nach Ihrer Beschwerde in einer Pressemitteilung erklärt, dass man Türkgücü München eine Ausnahmegenehmigung erteilt habe. Das ist bei Liga-Neulingen keine Seltenheit. Was passt Ihnen nicht? 

Markus Wolf: Das ist ein Skandal, wie sich der DFB herauswindet! Der Verband ist hilflos, weil er hinsichtlich der Lizenz für Türkgücü einige Sachen nicht nachweisen kann und eigentlich nur so lange Zeit gewinnen will, bis der Ausschuss Dritte Liga das Ganze durchgewunken hat.

Um was geht es aus Ihrer Sicht genau? 

Wolf: Um die Stadionfrage. Der DFB schreibt, dass es sich bei den Arenen in Würzburg und Burghausen um 'uneingeschränkt verfügbare, weitere Spielstätten' handelt. Die braucht es aber nicht, da Türkgücü in der Landeshauptstadt mit dem Grünwalder Stadion und dem Olympiastadion schon zwei Ausweichmöglichkeiten hat. Es braucht also eine Heimspielstätte. Da der DFB mitgeteilt hat, dass die Münchner ihre Spiele in München bestreiten wollen, reden wir nun also über ein Heim-Stadion, das gar keins ist. Da könnte man gleich in alle Stadien Bayerns gehen. Zudem: Wo sind denn die Unterschriften der Kommunen oder der zuständigen Polizei? Die Stadt Würzburg geht noch dazu davon aus, dass am Dallenberg kein einziges Türkgücü-Heimspiel stattfinden wird. Aus Burghausen heißt es, dass es noch gar keinen unterschriebenen Vertrag für die Nutzung der Spielstätte gibt. Dass es von den Kommunen oder der Polizei Bestätigungen gibt, hat der Verband nicht gesagt. Der Spieß wird gerade umgedreht: Normalerweise benennt man, wie in unserem Fall, ein Ausweichquartier, wenn die Heim-Arena nicht alle Auflagen erfüllt, um im Notfall ausweichen zu können. Nun würde Türkgücü München im Notfall in die uneingeschränkt verfügbare, aber nicht vorhandene Heimspielstätte ausweichen. Das ist mein Problem.

Der FC 05 hat mit dem Willy-Sachs-Stadion ja auch eine Bleibe, die nicht komplett tauglich für die dritthöchste Spielklasse ist. Wie wurde das im Schweinfurter Lizenzantrag gelöst? 

Wolf: Uns fehlen eine Rasenheizung und 150 überdachte Sitzplätze, das Stadion ist für uns allerdings uneingeschränkt nutzbar. Somit haben wir mit Unterhaching eine Ausweichmöglichkeit benannt. In dem Stadion würden wir aber nur dann spielen, wenn man im Winter beispielsweise den Platz in Schweinfurt nicht mehr räumen kann und die Heizung zwingend braucht. In solch einem Fall kann man Ausnahmen machen.

"Türkgücü München würde im Notfall in die uneingeschränkt verfügbare, aber nicht vorhandene Heimspielstätte ausweichen. Das ist mein Problem."
FC-05-Geschäftsführer Markus Wolf über seinen Einwand
Der Deutsche Fußball-Bund vergleicht die Situation in seiner Mitteilung mit der des SC Verl oder des 1. FC Saarbrücken, die auch Ausweichmöglichkeiten haben.

Wolf: Schwachsinn! Beide Vereine haben ein uneingeschränkt verfügbares Stadion, zudem wird das Ludwigsparkstadion gerade umgebaut. Das zeigt, wie hilflos der DFB ist. Man nickt da gerade ein Konzept ab, das Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny selbst als 'zusammengeschustert' bezeichnet hat.

Können Sie verstehen, dass Sie mancherorts schon als schlechter Verlierer gelten? 

Wolf: Das bin ich nicht. Ich möchte nur, dass die Klubs gleich behandelt werden. Rödinghausen aus der Regionalliga West hat beispielsweise gar keinen Drittliga-Antrag gestellt, weil sie laut des Fachmagazins Kicker wussten, dass sie die Auflagen nicht erfüllen können. Wenn sich dann ein anderer Verein durchmogeln kann, ist das für die Klubverantwortlichen ein Schlag ins Gesicht. Deswegen fordere ich, dass der Zulassungsausschuss die Unterlagen noch einmal genau prüft. Ich selbst habe einen Lizenzantrag abgegeben. Ich weiß, was man leisten muss und für mich liegt ein Lizenzverstoß vor. Der DFB schreibt ja, dass man den sportlichen Aufsteigern den Aufstieg ermöglichen will - jedoch nur im Rahmen der Zulassungsvoraussetzungen, die zu erfüllen sind. Es gibt für Türkgücü aber einfach kein uneingeschränkt verfügbares Stadion, weder als Heim-, noch als Ausweichspielstätte.

 
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  • kgstummer@t-online.de
    Herr Wolf muss sich abfinden das er nicht gewinnen kann.
    Sowohl sportlich als auch gerichtlich hat er verloren.
    Der FC 05 spielt gegen Memmingen und nicht gegen Magdeburg.
    Er sollte es sich mit dem mächtigen DFB nicht verscherzen und sich lieber auf das sportliche Konzentrieren und nicht immer die Schuld bei den anderen suchen.
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  • al-holler@t-online.de
    ... und er sollte vielleicht (müssen muss er das natürlich nicht) mal den Unterschied lernen zwischen Profis einkaufen und eine Mannschaft formen; er kann da ja mal bei den Kickers hospitieren, da kann er sich von letzterem sicher noch einiges abschauen, z. B. wie man einen Perspektiv-Trainer findet und arbeiten lässt.
    P.S.: Für den FC05 tuts mir leid, dass aus ihm nichts mehr zu werden scheint; in denk noch gerne an die Zeiten, als wir nach Schweinfurt fahren mussten um die Gr0ßen der zweiten Liga zu sehen; aber auch damals schon hing der Verein am Geld der Großindustrie
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  • woody9195@kabelmail.de
    Die (finanzielle) Luft wird langsam dünner in Schweinfurt. Wolf pumpt jedes Jahr nicht wenig Geld in seine Profimannschaft. Und trotz Profis in der Regionalliga verpasst er jede Saison das Ziel 3. Liga. Könnte es sein, dass ihm das Geld für sein Hobby nun ausgeht? Und er deshalb mit allen Mitteln versucht durch die Hintertüre das ewig verpasste Ziel zu erreichen?

    Es wird auch nächste Saison nicht klappen. Dieses mal wird irgendein Amateurverein in der Regionalliga am Ende vor den Profis aus SW stehen. Ich tippe mal auf Bayreuth, die wollen auch gerne 3. Liga.

    Es ist schon ein Witz, dass der DfB solche nicht realistischen Konstellationen zulässt, nur weil Türkgücü kein Stadion vor Ort in München für alle Heimspiele uneingeschränkt zur Verfügung steht.

    Wäre es nicht sportlich gerechter wenn diese Saison ein anderer in der Qualifikation gescheiterte Regionalliga-Meister (Leipzig), statt Türkgücü aufsteigen dürfte. Leipzig hätte es als Meister sportlich mehr verdient als ein Zweiter!
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  • Lehnsen
    @woody9195: Selten so einen schlecht informierten Kommentar gelesen.

    Irgendein Amateurverein wird also vor den Schnüdeln sein und aufsteigen. Bayreuth hat für diese Saison keine 3.Liga-Lizenz beantragt, wird dies wohl aber wohl als einzigster Verein der RL Bayern in Zukunft tun. Du solltest wissen, dass dort ebenfalls unter Profibedingungen gearbeitet wird.

    Zur Info: Verl und Lok Leipzig waren in ihren Staffeln ebenfalls nur Zweiter. Rödinghausen hatte keine Lizenz beantragt im Westen und Altglienicke wurde durch die fragwürdige Quotientenregelung in der Tabelle nach hinten versetzt. Ein Aufstieg wäre daher definitiv nicht gerechter.

    Sofern Türkgücü 3.Liga spielt, sind Sie sicher sportlich zu beglückwünschen, jedoch sollten im Rahmen der Gleichbehandlung die selben Regularien gelten.

    Wer keine taugliche und uneingeschränkt nutzbare Spielstätte in seiner räumlichen Nähe nachweisen oder kein Stadionkonzept für die Zukunft nachweisen kann, sollte keine Lizenz erhalten.
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  • woody9195@kabelmail.de
    @Lehnsen
    Guter Beitrag von Ihnen, aber auch nicht korrekt.
    Leipzig wurde Meister der vorzeitig beendeten Regionalliga-Nord-Ost. Leipzig 47 Punkte in 22 Spielen, Altglienicke 47 Punkte in 23 Spielen. Wer Grundschul-Kenntnisse in Mathematik hat erkennt, dass Leipzig hauchdünn besser war.

    Bei Türkgücü sind wir einer Meinung. Auch ich schreibe, dass die DFL Auflage eine 3. Liga taugliche Spielstätte für uneingeschränkten Spielbetrieb von den Münchnern nicht oder nur fragwürdig (Standort Würzburg) nachgewiesen wurde.
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  • florian.stenger@arcor.de
    Wenn sie auf Platz 1 stehen würden würde man von H.Wolf kein Wort hören ist halt so das der bessere Aufsteigen tut
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  • Einwohner
    Wer sich da in die 3. Liga mogeln will ist dir Frage. Die Münchner oder die Schweinfurter? Sportlich ist das doch wohl eindeutig, oder?
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  • heil.dittelbrunn@freenet.de
    Was ist daran sportlich, wenn mitten in der Saison der gerade Führende als Aufsteiger benannt wird. Witzigerweise wird die Saison ja noch "zu Ende" gespielt. Bis zum Ende dieser Saison wird TürkGücu übrigens keine Punkte mehr erzielt haben. Sie sind ja dann schon "sportlich" aufgestiegen.
    Nächste Saison, wann immer das sein wird, sollte dann halt als "sportlicher" Aufsteiger gelten, der am 22.Spieltag Erster ist.
    Herr Wolf -Danke für die Courage sich mit den Übermächtigen anzulegen.
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  • mueller-heidingsfeld@t-online.de
    Doch, Herr Wolf. Sie sind ein schlechter Verlierer. Nicht jeder Verein kriegt ein Stadion geschenkt und von den Bürgern bezahlt wie Schweinfurt. Sie können nicht akzeptieren, dass Sie es sportlich nicht geschafft haben.
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  • al-holler@t-online.de
    Sein einziges Ziel und zugleich der einzige Strohhalm ist der Aufstieg durch die Hintertür; er weiß vmtl. selbst, dass er es sportlich nie schaffen wird mit den Strukturen , die er MOMENTAN in Schweinfurt vorfindet. Auch in der nächsten Saison - wann auch immer das sein wird - wird ihm ein mit mehr Geld unterstützter Verein die lange Nase zeigen - es sei denn, er findet irgendwo seinen Schiele und (ganz wichtig!) er lässt diesen arbeiten.
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  • manfred-englert@hotmail.de
    @blosenberg: In der Antwort auf Ihren Kommentar muß ich mich mehr als zurückhalten. Wenn Sie keine Ahnung haben, dann unterlassen Sie es doch bitte, solch unwahre Behauptungen aufzustellen! "Stadiongeschenk/Bürger bezahlt". Sie wissen wirklich nicht, wovon Sie reden! Oder Sie verbreiten hier absichtlich Lügen, ganz im Stile eines momentan Regierenden in der westlichen Welt! Ich ziehe meinen Hut vor Herrn Wolf, mit dem ich übrigens nicht immer einer Meinung war, und hoffe, daß er die DFB Entscheidung gerichtlich überprüfen lässt! Und wenn das so richtig sein sollte, daß das Kickers Stadion als "Hauptspielstätte" benannt wurde, dann kann ich den Kickers-Verantwortlichen zu ihrer Dreistigkeit nur gratulieren. So kann man auch mit den Anliegern rund um den Dalle auch umgehen! Vielen Dank
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  • mueller-heidingsfeld@t-online.de
    @ManfredEnglert: Sie bezichtigen mich der Lüge und vergleichen mich mit Donald Trump, ohne in irgendeiner Weise auf meinen zu 100 % wahren Kommentar einzugehen. Dies finde ich nicht sportlich. Offensichtlich ist beim FC 05 nicht nur der Präsident leicht angespannt? Bleiben Sie bitte sachlich und belegen Sie mit Argumenten, was an meine Aussage nicht stimmt. Da bin ich schon sehr gespannt.
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  • jochen.schoen79@web.de
    Grundsätzlich mal eine Frage: "Nicht jeder Verein kriegt ein Stadion geschenkt und von den Bürgern bezahlt wie Schweinfurt" - das Willy Sachs Stadion wurde dem FC Schweinfurt nicht geschenkt. Welcher Bürger aus SW muss was bezahlen ? Bitte um nähere Infos bzw. Ausführungen. Offensichtlich wissen Sie mehr. Danke
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  • mueller-heidingsfeld@t-online.de
    @Sauerkirschbaum: Gerne.
    1. Das Willy-Sachs-Stadion ist ein städtisches Stadion. Die Stadt erhält Steuern von Bürgern und Firmen. Als städtische Einrichtung wird das Willy-Sachs-Stadion also vom Geld der Bürgerinnen und Bürger finanziert, z. B. für die Instandhaltung. Jeder Schweinfurter zahlt dafür, ob er will oder nicht.
    2. Wie der FC 05 auf seiner Homepage unter https://www.fcschweinfurt1905.de/stadion/ schreibt, ist die Nutzung der "Schenkung" vom Stifter Willy Sachs "vorrangig" für den FC 05 festgelegt (Erstnutzungsrecht). Dies wird im Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Willy-Sachs-Stadion#Weblinks näher erläutert: "Der FC 05 erhielt von Sachs ein festgeschriebenes Erstnutzungsrecht aller Einrichtungen, einschließlich der Trainings- und Nebenplätze, so lange der Verein besteht."
    Dies ist ein in Deutschland einmaliger Vorgang. Ich stufe beide Punkte als enormen Vorteil ein, z. B. gegenüber Vereinen wie Türkgücü, um die es im Interview geht.
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  • Schottenanger
    Wo er Recht hat da hat er Recht.
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  • belissimo
    Herr Wolf hat völlig Recht mit seiner Meinung. Eine Frechheit das Vorgehen des DFB!
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  • Lehnsen
    Starkes Statement von Hr. Wolf, denn auf die Problematik wurde seitens des DFB nicht eingegangen.
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