
Gleich am ersten Fußball-Relegationstag ist die Entscheidungsspielerei schon vorbei für den TSV Grettstadt. Vor 587 Zuschauerinnen und Zuschauern in Brebersdorf war das Duell der Kreisliga-Zweiten aus den Kreisen Rhön und Schweinfurt eine klare Angelegenheit: Der FC Thulba setzte sich überraschend deutlich mit 5:1 (2:0) gegen die Mannschaft von Spielertrainer Florian Hetzel durch und darf sich weiter Hoffnung auf den Bezirksliga-Aufstieg machen. Am Freitag (18.30 Uhr) ist der Bezirksliga-13. TSV Großbardorf II (1:0-Sieger gegen Reichenbach) Gegner in der zweiten von drei Runden, nach denen sich nur eine Mannschaft durchsetzt. Grettstadt bleibt dagegen Kreisligist.
"Das Scheitern ist schwer zu akzeptieren, weil wir nicht alles auf den Platz gebracht haben, was wir können", sagte Hetzel tief enttäuscht. Seine am Dienstagabend im strömenden Regen anfangs sogar überlegene Mannschaft hatte in der Runde Platz eins Türkiyemspor SV-12 überlassen müssen; nach der Hinrunde hatte sie noch knapp vorn gelegen in der lange Zeit sehr engen Schweinfurter Kreisliga-Staffel 1. "Wir haben in der Liga und auch heute einfach zu viele Gegentore bekommen. Und dann hat man es eben nicht verdient, aufzusteigen."
Was den 35-Jährigen, der bis 2014 noch beim Regionalligisten FC 05 Schweinfurt gespielt hatte, besonders wurmte: "Wir haben die eigenen Chancen nicht gut genug zu Ende gespielt. Und alle Gegentore sind durch unsere Fehler gefallen." Genau jene Spieler, die Hetzel für eine Sonderbewachung auf dem Zettel hatte, waren an den fünf Thulbaer Treffern beteiligt. "Meine Mannschaft ist noch jung, sie kann in den nächsten ein, zwei Jahren lernen." Es entstehe allerweil etwas beim TSV, durchschnittlich 25 Akteure beim Training seien ein Beleg.
Halbherzige Grettstadter, heiße Thulbaer
"Die Relegation wird ein Highlight für uns", hatte er nach dem finalen 3:1-Sieg am Wochenende in Grafenrheinfeld noch gesagt. Stattdessen gingen die Lichter zeitig aus. Mit dem 0:2 zur Pause war eine Vorentscheidung gefallen, der Anschlusstreffer durch Maximilian Schmitt (50.) war von Aldin Dzafic rasch gekontert worden zum 3:1 (60.). Dzafic war mit seinem Spielstil nach seiner Einwechslung bereits Mitte der ersten Halbzeit ohnehin so etwas wie das Sinnbild des Spielverlaufs. Während Grettstadt halbherzig wirkte, zeigte sich Thulbas bulliger Akteur voller Willen. "Er ist ein Sportler durch und durch, einer, der den Schweinehund überwindet", lobte ihn sein Trainer Dominic Hugo.
Auf fremden Plätzen hatte sich der FC Thulba in dieser Saison ohnedies etwas besser noch verkauft als zu Hause. In der Auswärtstabelle der Kreisliga Rhön lag die Mannschaft um Top-Torschütze Rene Leurer (elf Treffer), den Hugo diesmal zunächst draußen ließ, als Erster knapp vor Meister TSV Trappstadt. Zu Hause hatte es zuletzt eine 1:2-Niederlage gegen Rottershausen gegeben.
Doch trotz der verpatzten Generalprobe wurde die erste Relegationshürde geschmeidiger als gedacht gemeistert. "Weil wir heiß waren und man dies auch deutlich sehen konnte", umschrieb Hugo die gewaltige Steigerung nach zurückhaltenden ersten 25 Minuten, aus denen lediglich Linus Schießers Tor aus dem Nichts herausragte (18.). "In der Runde ging es in den letzten Wochen etwas bergab. Die Reaktion war heute eine überragende Mannschaftsleistung", sagte der Trainer.
Fußball: Relegation zur Bezirksliga, 1. Runde, Männer
FC Thulba - TSV Grettstadt 5:1 (2:0)
Thulba: Stürzenberger - Graßer, Fuß, Werner, S.Betz - Büchner, Gah - Schießer, D. Betz, Knüttel - Lieb. Eingewechselt: Dzafic, Diemer, Vogel, Leurer, Liebler.
Grettstadt: Reinhart - Säger, Hofmann, Bernhardt, Zimmermann - Hetzel, Raithel - L. Mahr, J. Mahr, M. Schmitt - Östreicher. Eingewechselt: Ditzel, Panagiotou, P. Schmitt, Schick, Sidibe.
Schiedsrichter: Maximilian Graf (JFG Rhön). Zuschauende: 587 (in Brebersdorf). Tore: 1:0 Linus Schießer (18.), 2:0 Fabian Knüttel (43.), 2:1 Maximilian Schmitt (50.), 3:1 Aldin Dzafic (60.), 4:1 Cedric Werner (70.), 5:1 Fabian Diemer (76.).